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Der Pirat und die Dirne: Erotischer Roman (German Edition)

Der Pirat und die Dirne: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Der Pirat und die Dirne: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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nichts, was sie ihm entgegensetzen konnte – außer ihren Fäusten. Es war lange her, seit sie sich einen Kampf geliefert hatte. Damals war sie noch ein junges Mädchen gewesen, dass sich gegen die Jungen in ihrer Bande behaupten musste. Mit einem ausgewachsenen Mann konnte sie es nicht aufnehmen.
    Sie drehte sich um und entdeckte eine große Gestalt, die ihr dicht auf den Fersen war. Ihre Hand schloss sich fester um Giovannis Ring, dann rannte sie, so schnell sie nur konnte. Sie bog in eine enge Gasse, eilte um die Ecke, um dann in einer kleinen Seitenstraße zu verschwinden. Hatte sie ihn abgehängt? Als wollte er ihr antworten, hörte sie sein Stampfen dicht an ihrem Ohr. Jetzt gab es keinen Zweifel mehr. Er war tatsächlich hinter ihr her. Hektisch sah sie sich nach Hilfe um. Aber sie war allein auf den nächtlichen Straßen. Der Regen wurde stärker. In dicken Tropfen prasselte er vom Himmel auf sie herab und weichte den Stoff ihres Kleides auf. Schon bald zeichneten sich darunter die Umrisse ihrer Brüste ab. Keuchend stürmte sie die Straße hinunter, bis Seitenstiche sie zur Aufgabe zwangen. Erschöpft bog sie ab, lehnte sich an eine Hauswand und rang nach Atem. Sie konnte nur hoffen, dass er ihre Spur verloren hatte. Da hörte sie bereits die unheilvoll klingenden Schritte, die sich ihr langsam und bedrohlich näherten. Verzweifelt versuchte sie ihrer Angst Herr zu werden. Doch es war vergeblich. Ohne Unterlass hämmerte das Herz in ihrer Brust, schoss das Adrenalin so heftig durch ihren Körper, dass sie glaubte, jeden Augenblick den Verstand zu verlieren. Gleich! Gleich würde er sich auf sie stürzen und sich nehmen, was er begehrte.
    Aber nichts geschah. Plötzlich wurde es gespenstisch still um sie. Hatte er die Jagd kurz vor der Erlegung seiner Beute abgebrochen? Emilia traute dem Frieden nicht und harrte noch einige Atemzüge aus. Erst als sie sicher war, dass keine Gefahr mehr drohte, wagte sie sich hervor und lugte um die Ecke. Ihr Herz blieb vor Schreck fast stehen, als sie dort, lässig an die Hauswand gelehnt, den Mann erspähte, der offensichtlich nur auf sie gewartet hatte. Sie wollte einen Schrei ausstoßen, doch schon presste sich eine prankenartige Hand auf ihren Mund. Ohne Vorwarnung wirbelte er sie herum, schubste sie gegen die Wand und hielt sie mit seinem Arm in Schach.
    „Jetzt gehörst du mir“, knurrte eine tiefe Stimme. Emilia erkannte sie. Sie gehörte Garcon! „Du kleines Flittchen! Wegen dir und dieser anderen Schlampe hat mich euer Aufpasser grün und blau geschlagen. Aber nun ist Rico nicht hier, um dich zu beschützen.“
    Er wollte Rache! Und wie es aussah, würde er sie auch bekommen. Niemand sah ihre Not. Verzweifelt hob sie die Arme und versuchte erfolglos nach ihm zu schlagen.
    „Du zögerst nur das Unvermeidliche hinaus. Ich habe Rose im Voraus bezahlt. Und jetzt nehme ich mir, was mir zusteht.“ Seine Hand übte noch größeren Druck auf ihren Mund aus. Sie hatte das Gefühl, er würde ihr den Unterkiefer ausrenken. Mit aller Kraft versuchte sie sich aufzubäumen, sich von ihm loszureißen und ihn zu treten, aber sie kam nicht gegen ihn an.
    „Wie niedlich. Ich mag es, wenn Frauen sich wehren. Das erregt mich.“ Er presste sich gegen sie. Emilia spürte die harte Beule in seiner Hose. Blanker Ekel schoss durch ihren Körper. Aus einem Reflex heraus zog sie ihr Knie mit voller Wucht nach oben und rammte es in seine Weichteile. Garcon ließ abrupt von ihr ab und stieß ein gequältes Röcheln aus. Sein Körper krümmte sich vor Schmerz. „Hure … verdammte Hure“, jaulte er wie ein geschlagener Hund. Emilia begriff, dass das ihre einzige und letzte Chance war, zu entkommen. Ohne länger zu zögern, riss sie sich von ihm los und rannte – laut um Hilfe schreiend – die Straße zum Hafen hinunter. Doch wo sollte sie hin? Wo konnte sie sich verstecken?
    „Hey, Miss! Hier herüber!“, vernahm sie ein Rufen vom Deck eines Schiffs. Emilia eilte über den Steg und stolperte in die Arme eines großen Mannes.
    „Ich werde verfolgt“, stammelte sie, sah zu ihm auf und erschrak. Sie kannte diese markanten Züge, die hellblauen Augen …
    „Giovanni“, stieß sie ungläubig hervor und taumelte einen Schritt zurück. Die Überraschung stand auch ihm im Gesicht geschrieben.
    „Großer Gott, Mädchen, was machst du denn bei diesem Unwetter hier draußen?“
    „Ich habe dich gesucht! Du hast das hier bei mir vergessen“, erklärte sie und wollte ihm den Ring zeigen,

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