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Der Piratenlord

Titel: Der Piratenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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seine harte Männlichkeit fühlte. Sara erstarrte. Ihre Mutter hatte ihr genau gesagt, wie Männer und Frauen sich liebten, und deshalb wusste sie auch, dass Gideon in höchster Erregung war. Gott im Himmel, sie durfte das nicht zulassen!
    Mit einem Schrei schob sie ihn fort und schaffte es, sich zwischen ihm und der Tür herauszuwinden, noch ehe er etwas unternehmen konnte. Ihre Lippen brannten von seinen Küssen, und ihr Herz schlug rasend, doch sie kümmerte sich nicht darum, sondern eilte zum anderen Ende des Raums und brachte sich hinter dem Schreibtisch in Sicherheit.
    Mit geröteten Wangen sah sie, dass er sich langsam umdrehte und sie mit glitzernden Augen anblickte. Sie konnte gar nicht glauben, dass sie sich von dieser Bestie hatte anfassen lassen. Das durfte nie mehr geschehen. Sie würde es nicht wieder erlauben!
    Finster ging er zum Schreibtisch, beugte sich vor und stützte die Fäuste darauf ab. Ein Furcht erregendes Verlangen funkelte in seinen Augen, und er atmete schwer. „Glauben Sie immer noch, dass Sie nicht leidenschaftlich sind, Sara? Sie können ihre Schicklichkeit weiterhin pflegen, so viel Sie wollen, doch Sie und ich wissen, dass Sie gar nicht so schicklich sind, wie Sie vorgeben.“
    „Ich bin weit schicklicher, als Sie je sein können!“
    „Gott sei Dank dafür“, murmelte er.
    Dass er ihre Beleidigung als ein Kompliment auffasste, machte sie wütend. „Ja, Sie genießen es, ein Tyrann zu sein, nicht wahr? Sie genießen es, über Frauen und Kinder zu herrschen! Sie sind genauso schäbig wie jene englischen Adligen, die ihre Pächter unterdrücken und ihre Frauen wie Leibeigene behandeln!“
    Kaum dass sie die Worte ausgesprochen hatte, da bedauerte sie sie auch schon, denn er sah sie jetzt so kalt an, dass sie schauderte. „Sie wissen nichts über mich! Gar nichts! Wann sind Sie zuletzt unterdrückt worden, Lady Sara? Wann zuletzt mussten sie sich für ein Stück Brot abrackern oder Faustschläge von . . .“
    Er sprach den Satz nicht zu Ende. Sein Unterkiefer war so angespannt, dass die Narbe auf seiner Wange weiß wurde. Er atmete einige Male tief durch, ehe er mit kühler, fester Stimme fortfuhr: „Ihre Frauen und meine Männer gehören zusammen. Sie verstehen sich. Nur Sie allein begreifen nicht, dass ich diesen Gefangenen etwas anbiete, was sie nirgendwo anders bekommen können - ein Heim und die Chance, einen Ehemann und eine Familie zu haben. Und ja, auch eine Wahl
    „Eine Wahl? Jetzt oder später gefesselt zu werden? Was für eine Wahl soll denn das sein?“
    „Schluss mit dieser Haarspalterei! Akzeptieren Sie mein Angebot, so wie es ist, dass die Frauen innerhalb einer Woche einen Ehemann für sich aussuchen? Oder muss ich es so machen, wie es ursprünglich gedacht war, dass die Männer sich die Frauen nehmen, die sie heiraten wollen?“
    „Was ist mit. .
    „Ja oder nein, Sara. Wenn Schwierigkeiten auftauchen, werde ich mich ohne Ihre Hilfe darum kümmern. Habe ich mich klar ausgedrückt?“
    „Ja.“ Sie konnte viel besser mit ihm umgehen, wenn er wütend war. „Sie sind ein kleinlicher Tyrann, und was Sie sagen, geschieht. Gut. Wir nehmen Ihr Angebot an. Doch geben Sie nicht mir die Schuld, wenn nicht alles so klappt, wie Sie es geplant haben.“
    Zornig blitzte er sie an. „Alles wird genau so ablaufen, wie ich es geplant habe, das versichere ich Ihnen.“
    Wie überzeugt er doch von sich war! Dieser anmaßende Captain Horn! Er wollte einfach nicht wahrhaben, dass sein Vorhaben undurchführbar war. Nun, er würde sehr bald erkennen, dass er Menschen nicht wie Zuchtrinder miteinander paaren konnte. Und wenn er dies einsah, dann würde sie über ihn lachen.
    Sie straffte die Schulter und sah ihn hochnäsig an. „Kann ich jetzt gehen, Captain Horn?“
    „Gideon. Sie können mich Gideon nennen.“
    „Das werde ich nicht tun. Nur, weil Sie . . . Sie mich geküsst haben, heißt das nicht, dass . . .“
    „Dieser Kuss war ein Fehler. Es wird nicht wieder Vorkommen.“ Kalt blickte er sie an. „Doch wir blutdürstigen Piraten haben nichts für Formelles übrig, also nennen Sie mich trotzdem Gideon.“ Er schlenderte zur Tür und legte die Hand auf den Knauf. „Jetzt können Sie gehen.“
    Sie wusste nicht, ob sie verletzt oder erleichtert darüber sein sollte, dass er diesen Kuss bereute. Natürlich bin ich erleichtert , redete sie sich ein. Ich möchte nicht , dass dieser Schurke mich noch einmal anfasst.
    „Nun?“ Er öffnete die Tür, als wollte er sie

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