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Der Piratenlord

Titel: Der Piratenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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möchte, dass Sie Ihre Forderung, die
    Frauen müssen sich Ehemänner aussuchen, zurücknehmen. Ist es nicht schon schlimm genug, dass Sie und Ihre Männer uns gegen unseren Willen hierher gebracht haben? Warum quälen Sie die Frauen auch noch damit, dass sie Männer heiraten, die sie kaum kennen?“
    „Sie haben eine Wahl.“
    Sie lachte verächtlich auf. „O ja, die berühmte Wahl. Sie können sich einen Ehemann wählen, oder Sie wählen einen für sie aus. Aber sie dürfen nicht unverheiratet bleiben, nicht wahr?“
    „Möchte das überhaupt jemand, Sara?“
    Sara wandte sich zu Ann um, die ein Stück entfernt von ihr stand. „Einige schon. Ann zum Beispiel. Sie . . . hat einen Liebsten in England zurückgelassen. Noch ist sie nicht so weit, sich einem anderen Mann zuzuwenden. “
    „Sie hat einen Liebsten in England zurückgelassen?“ wiederholte Gideon scharf. „Wirklich? Oder hat sie nicht vielmehr einen verloren, der sie vor drei Tagen verlassen hat und davongesegelt ist?“
    Als Ann in Tränen ausbrach und davonlief, blickte Sara Gideon anklagend an. „Sehen Sie nur, was Sie angerichtet haben!“
    Zu ihrer Überraschung warf Silas Gideon einen verärgerten Blick zu. „Das hätten Sie nicht sagen sollen, Cap’n. Das Mädchen hat ein sehr zartes Wesen.“
    Barnaby rollte mit den Augen. „Louisa hat Silas so weich geklopft, dass ich ihn kaum wieder erkenne.“
    „Hör mal, du verfluchter Brite . .protestierte Silas.
    „Das reicht“, verlangte Gideon und wandte seine Aufmerksamkeit wieder Sara zu. „Ich werde meine Meinung nicht ändern, Sara. Es tut mir Leid, dass Ann unglücklich ist, aber glauben Sie nicht auch, dass es für sie besser ist, einem Ehemann und Kinder zu haben, als sich nach irgendeinem Liebsten zu sehnen, der sie vielleicht jetzt schon vergessen hat?“
    „Das kann auch nur ein Mann sagen!“ Sara verschränkte die Arme vor der Brust und blickte ihn herausfordernd an. „Ann ist nicht die Einzige, Gideon. Andere Frauen zögern auch, einen Mann zu heiraten, den sie kaum kennen. Warum; geben Sie uns nicht mehr Zeit?“
    „Zeit wofür? Damit Sie ihnen erzählen können, dass sie als Dienstboten viel glücklicher in diesem New South Wales wären?“
    „Damit sie sich darauf vorbereiten können, gute Ehefrauen zu werden. Unglückliche Frauen sind es nämlich nicht, ob Sie das nun einsehen wollen oder nicht.“ Plötzlich hatte sie einen genialen Einfall. Er sprach doch oft davon, dass sie Atlantis zu einer richtigen Gemeinde machen wollten, zu einem Land, auf das sie alle stolz sein konnten. Aber dafür brauchte er schließlich die Frauen. „Aber vielleicht ist es Ihnen ja egal, ob sie gute Ehefrauen sind. Solange sie nur gute Bettgefährtinnen sind, spielt es ja dann auch wohl keine Rolle, ob sie am Aufbau von Atlantis mitarbeiten oder nicht. “
    Ein wütender Ausdruck erschien auf Gideons Gesicht, als er verstand, was sie meinte. „Sie wissen ganz genau, dass es mir nicht egal ist. “
    Bewusst gleichmütig zuckte sie mit den Schultern. „Den Frauen schon. Warum sollten sie schuften, wenn man ihnen nicht wenigstens einige Freiheiten gewährt? Man zwingt sie, sich Männer auszuwählen, die ein Leben als Gesetzlose geführt haben und nun plötzlich behaupten, sie seien rechtschaffen geworden. Doch diese Männer interessieren sich überhaupt nicht für das, was die Frauen denken oder fühlen. Ihnen ist nur wichtig, dass ihre eigenen Bedürfnisse befriedigt werden.“ Selbst Silas regte sich über ihre letzte Bemerkung auf, und Gideons Augen funkelten vor Zorn, als er sagte: „Sie gehen zu weit, Sara.“
    Sie wollte ihm gerade heftig widersprechen, als eine Stimme die Spannung zwischen ihnen löste.
    „Feuer!“ schrie jemand. Als sie sich umdrehten, sahen sie einen der Piraten am Strand entlanglaufen. „Feuer in der Küche!“
    Sara und Gideon wirbelten herum. Sara entdeckte die dünne graue Rauchfahne zuerst. „Lieber Himmel, es brennt wirklich!“ Sie griff nach Gideons Arm und deutete dorthin.
    „Auch das noch!“ Gideon wandte sich an Barnaby und befahl, er solle die Männer sofort zusammenrufen. „Geht an Bord der Satyr, und holt so viele Eimer, wie ihr finden könnt. Füllt sie mit Wasser. Und beeilt euch! Wenn die anderen Dächer Feuer fangen, können wir nichts mehr machen!“
    Als Barnaby davonhastete, rief Gideon nach den anderen Leuten. Mehrere Piraten und Frauen eilten schon herbei, und Sara, Gideon und Silas liefen mit ihnen zum Feuer.
    Neben sich hörte Sara

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