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Der Piratenlord

Titel: Der Piratenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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Silas murmeln: „Bitte Gott, lass Louisa nicht in der Küche sein. Bloß nicht in der Küche.“ Während er rannte, suchte er den Strand mit besorgter Miene ab.
    Als sie die Küche erreichten, stand sie in hellen Flammen.
    „Louisa!“ schrie Silas.
    Er wollte hineingehen, doch Gideon hielt ihn zurück. „Bleib hier, Mann! Drinnen ist ein einziges Flammenmeer!“
    Plötzlich tauchte Louisa bei ihnen auf und warf sich in Silas' Arme. „Es geht mir gut, Silas“, sagte sie mit erstickter Stimme an seiner Brust, als er sie fest an sich drückte und Gott laut für ihre Rettung dankte. „Ich war nicht in der Küche, als es ausbrach.“
    „Wir müssen es löschen, bevor es auf die andere Hütten überspringt“, sagte Gideon.
    „Zu spät.“ Silas deutete grimmig auf eine nahe stehende Hütte. Funken von der brennenden Küche hatte schon das Nachbardach in Flammen gesetzt. „Da es in dieser Woche besonders trocken war, werden sie wie Zunder abbrennen.“
    „Wo bleiben denn die Männer mit den Eimern Wasser?“ fragte Gideon ungeduldig und blickte suchend über den Strand.
    Sara folgte seinem Blick und sah die Leinentücher, die sie und die Frauen im Laufe des Tages zum Trockenen aufgehängt hatten. Viele Frauen irrten händeringend vor der Küche herum. „Meine Damen! Holt die Leinentücher dort, tränkt sie mit Wasser und bringt sie schnell her!“
    Gideon warf Sara einen schnellen, anerkennenden Blick zu. „Gute Idee.“ Während er sich das Hemd auszog und zum Meer rannte, rief er seinen übrigen Männern zu: „Helft den Frauen! Wir müssen den Brand löschen, ehe er sich noch weiter ausbreitet!“
    Ann schloss mit Sara auf. Sorgenvoll blickte sie drein. „Was ist mit den Kindern, Miss? Was sollen wir mit ihnen machen?“
    „Bring sie aufs Schiff, und behalte sie dort, bis wir hier fertig sind.“
    Ann rannte davon und scheuchte die Kinder vor sich her. Danach gab es keine Gelegenheit mehr für Gespräche. Sie waren zu sehr damit beschäftigt, alle verfügbaren Behälter mit Seewasser zu füllen und es auf das Feuer zu schütten. Oder sie schlugen mit den nassen Leinentüchern auf die brennenden Teile.
    Nachdem sie stundenlang Eimer mit Seewasser geschleppt und sich mit den nassen Leinentüchern abgerackert hatten, brannten zehn Hütten, und die Küche war bis auf den Grund abgebrannt. Mit schmerzenden Muskeln nahm Sara einen Stapel Tücher auf und wollte zurück zum Wasser gehen.
    Gideon packte sie am Arm. „Nein. Es hat keinen Zweck mehr.“
    Sie blickte ihn an. Der flackernde Schein des Feuers beleuchtete sein rußbedecktes Gesicht. Der Ausdruck von Trostlosigkeit in seinem Gesicht tat ihr weh.
    „Wenn wir vielleicht. . .“, begann sie.
    „Nein, es ist zu spät.“
    „Und was wird aus dem Rest der Insel?“
    Schmerz verzerrte sein Gesicht, bevor er sich zusammenriss. „Ich glaube nicht, dass der Wald brennen wird. Die Hütten sind ein gutes Stück von ihm entfernt. Außerdem sind die Bäume grün und brennen nicht gut. Doch die Hütten sind zerstört. Wir müssen das eben hinnehmen. Wir sollten jetzt an Bord des Schiffs gehen und ablegen, bevor es auch noch Feuer fängt.“
    Dass er aufgab, ging ihr sehr nahe. „Sie können doch nicht alles abbrennen lassen!“ schrie Sara, als die anderen Frauen sich um sie scharten.
    „Er hat Recht, Mädchen“, warf Silas ein. Er ging zu Gideon. Sein Gesicht war rußverschmiert, und Schweiß rann ihm von der Stirn. „Wir können das Feuer nicht unter Kontrolle bringen. Wir müssen es sich selbst überlassen und beten, dass es nicht die ganze Insel vernichtet.“
    „Wenn wir vielleicht die anderen Hütten wässern“, versuchte Sara es noch einmal.
    „Als ob irgendeine von Ihnen interessiert, was mit unseren Häusern geschieht“, herrschte Barnaby neben ihr sie an. Er hatte das Feuer heroisch bekämpft, und nun waren seine eleganten Sachen verschmutzt. „Eine Ihrer Frauen hat das Feuer im Ofen unbeaufsichtigt gelassen, und ich denke, wir sollten erfahren, wer das war. Louisa?“
    „Lass sie in Ruhe.“ Schützend legte Silas den Arm um Louisa. „Sie kann nichts dafür.“
    „Vielleicht war es Ann“, giftete Barnaby. „Ich habe sie gar nicht gesehen. Wisst ihr, wo sie steckt? Sie war wütend darüber, dass sie sich einen Ehemann auswählen sollte. Vielleicht wollte sie sich an uns rächen.“
    Die herumstehenden Männer begann zu murren und sahen sich feindselig um.
    „Das ist doch Unsinn.“ Müde warf Sara ihr verfilztes Haar zurück. „Ann

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