Der Piratenlord
die Hände zu ihren Schultern hinaufgleiten, bis sie sich um ihren Hals schlossen und seine Daumen auf den Venen lagen, wo ihr Puls wie wild pochte. Er senkte die Stimme: „Vielleicht sollte ich Ihnen das endlich einmal klarmachen.“
Er umfasste ihren Hinterkopf mit einer Hand, und sie spürte, dass Panik in ihr hochstieg, während sie sich gegen seine Brust stemmte. „Was wollen Sie?“
„Sie beabsichtigen immer noch, mich zu verändern, nicht wahr?“ Seine Augen glitzerten im Mondlicht. „Es gibt nur eine Möglichkeit, das zu verhindern . . . indem ich Sie verführe.“ Das war nicht misszuverstehen. Er legte die andere Hand um ihre Taille und zog Sara näher an sich. In ihre Angst mischte sich eine merkwürdige Hoffnung. „Wie kommen Sie auf die Idee, ich könnte verführbar sein?“
Er beugte sich so weit zu ihr hinunter, dass seine Lippen nur noch wenige Zentimeter von ihren entfernt waren. Sein heißer Atem streifte ihren bebenden Mund. „Jeder Mensch ist verführbar, Sara. Auch Sie.“
Im nächsten Moment presste er seinen Mund hart und besitzergreifend auf ihren. Seine Koteletten kratzten an ihrer Haut. Sara versuchte, vernünftig zu sein, sich gegen ihn zu wehren, doch es war vergeblich. Unter seinem fordernden Kuss öffnete sie die Lippen. Und seine Zunge stieß in das warme, feuchte Innere ihres Mundes und löschte jeden Gedanken aus.
Es war ein sündhafter Kuss, der sie dazu bringen sollte, genauso sündhaft zu reagieren. Und das tat sie. Sie legte ihm die Arme um den Nacken und erwiderte seinen Kuss schamlos sinnlich. Dabei merkte sie kaum, dass sie sich an seinen halb nackten Körper drängte.
Jetzt ließ er die Hände in aufreizender Weise über ihren Körper gleiten. Erst unterhalb ihrer Brüste hielt er inne. Seine Zunge glitt immer wieder in ihren Mund und spielte rhythmisch mit ihrer, während er mit den Daumen ihre Brustspitzen durch ihr Baumwollkleid hindurch liebkoste.
Stöhnend verstärkte sie den Druck ihrer Arme an seinem Nacken. Sofort küsste er sie noch leidenschaftlicher, verlangender. Jetzt umfasste er erregt ihren Po und drückte ihren Körper noch enger an sich.
Ein Geräusch drang von einer der Luken zu ihnen herüber. Erschrocken und atemlos fuhren sie auseinander. Sie schaute sich um, während ihre Wangen sich heftig röteten. Zum Glück war niemand zu sehen.
„Komm mit in meine Kajüte, Sara. Jetzt. Bleib die restliche Nacht über bei mir.“
Verständnislos blickte sie ihn an. Sie war von seinen Küssen so benommen, dass sie kaum wusste, wo sie sich befand. Als seine Worte endlich zu ihr durchdrangen, wollte sie protestieren. Doch dann sah sie seinen Gesichtsausdruck. Er verriet ein Bedürfnis, das weit über bloße Lust hinausging. Er strafte all seine Beteuerungen Lügen, dass niemand ihn ändern könnte. Zwar begehrte er sie, aber er brauchte sie auch, selbst wenn ihm das noch nicht klar war.
Während sie zögerte, umspielte ein verächtliches Lächeln seine Lippen. „Nein, ich glaube nicht, dass die anständige Lady Sara so etwas tun würde.“
In seiner Stimme schwang so viel verletzter Stolz, so viel Wut mit, dass sie, als er sie losließ und davonzugehen begann, heraussprudelte: „Sie irren sich.“
Er sah sie wieder an, aufmerksam, forschend.
Unter seinem prüfenden Blick besann sie sich anders. „Ich . . . ich meine . .
„Ich werde nicht zulassen, dass Sie Ihre Worte zurücknehmen. Nicht heute Nacht.“
Danach gab er ihr keine Gelegenheit mehr zu protestieren oder sich zu beklagen oder ihm auch nur zu antworten. Als er sie auf den Arm nahm, sah sie im Mondlicht seine harten, entschlossenen Züge und die wilde Begierde in seinen Augen. Während sie ihn noch immer entsetzt anblickte und ihr Herz pochte, trug er sie quer über das Deck und durch die Tür unter dem Achterdeck.
Sekunden später errötete sie heftig, als sie die halb offene Tür zu seiner Kajüte sah. Lieber Himmel, was machte sie denn bloß? Hatte sie den Verstand verloren? Sie ließ sich von einem Piraten in sein Bett tragen!
O ja, von einem Piraten . . . der wundervoll küsste und sie etwas fühlen ließ, das sie nie zuvor in ihrem Leben gefühlt hatte. Sie war nicht verrückt, sie mochte sich nur nicht mehr wehren, sich nicht nur nach seinen Liebkosungen sehnen, ohne Erfüllung zu finden. Nein, sie wollte nicht länger ihre eigenen Wünsche leugnen.
Er stieß mit der Schuhspitze die Tür weiter auf, trug Sara hinein und trat die Tür hinter ihnen zu. Der Schnappriegel schloss
Weitere Kostenlose Bücher