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Der Planet der Katzenwölfe

Der Planet der Katzenwölfe

Titel: Der Planet der Katzenwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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bereit war.
    Seine Mutter sah ihn an und sagte: „Das ist einfach zuviel.“ An Dr. Holman gewandt, setzte sie mit Nachdruck hinzu: „Peter, ich mache das nicht mehr mit. Jeff arbeitet viel zu schwer. Das muß ein Ende haben.“
    Dr. Holman und Jeff erwiderten wie aus einem Munde: „Nein!“
    Dr. Holman saß auf dem Sofa im Wohnzimmer. Jeff stand neben der Tür, ein halbes Dutzend Schritte von seinem Vater entfernt. Seine Mutter war an seiner Seite.
    „Wir können jetzt nicht aufhören“, sagte Dr. Holman. „Es läuft doch alles so gut.“
    „Du meinst wohl: so schlecht“, entgegnete Jeff. „Es wird mit jedem Tag schlimmer.“
    „Wovon redest du?“ fragte der Vater, dessen Miene echte Verwunderung ausdrückte. „Komm her zu mir, und setz dich. Du siehst wirklich müde aus. Hast du denn gut geschlafen?“
    Jeff ging mit schweren Schritten zum Sofa hinüber und setzte sich neben seinen Vater. Mrs. Holman rückte ihren Stuhl näher heran.
    „Ich habe den ganzen Tag geschlafen“, sagte Jeff. „Aber Crown und die anderen Tiere… sind in Schwierigkeiten. Und es wird von Tag zu Tag schlimmer.“
    „Was ist denn heute passiert?“
    Jeff erzählte es den beiden in allen Einzelheiten.
    Sein Vater schien keineswegs beunruhigt. Ja, er lächelte und nickte beifällig, als spräche Jeff von einer siegreichen Fußballmannschaft.
    „Ich kann verstehen, warum du dir Sorgen machst“, sagte er, als Jeff geendet hatte. „Du bist ein bißchen durcheinander, weil du mit dem Tier so eng in Verbindung stehst.“
    „Aber sie müssen sterben, die Affen . und die Katzenwölfe auch, wenn wir nicht…“
    „Natürlich müssen sie sterben“, sagte Dr. Holman seelenruhig. „Wir haben begonnen, die Atmosphäre des Planeten umzuwandeln. Wir Menschen können kein Methan atmen, und die einheimischen Lebewesen können keinen Sauerstoff atmen. Folglich werden sie aussterben.“
    Mrs. Holman blickte entsetzt. „Alle? Wir wollen sie alle umbringen?“
    „Nein, selbstverständlich nicht“, antwortete Dr. Holman leichthin. „Nur die Tiere im Flachland der Nordhalbkugel. Es werden anderswo noch genügend Lebensformen übrigbleiben, die wir studieren können, auf Jahre hinaus. Anna Polchek würde es nie zulassen, daß wir den ganzen Planeten säubern, selbst wenn wir genug Geräte hätten, um die Arbeit sofort zu erledigen.“
    Jeff spürte im Kopf ein schmerzhaftes Summen. „Aber dann bringt ihr ja die Affen um, die euch helfen. Und die Katzenwölfe… Crown!“
    „Das ist traurig, aber wahr. Ich fürchte, es gibt keinen anderen Weg. Wir müssen auf Altair VI Fuß fassen. Früher oder später werden diese Tiere alle aussterben. Es geht um die Frage: sie oder wir.“
    „Aber das ist nicht fair!“ fuhr Jeff auf. „Es ist ihre Welt. Windsong gehört ihnen, nicht uns.“
    „Windsong?“ Mrs. Holman wurde bei dem Wort stutzig.
    Jeff zog die Schultern hoch, als ob er die Achseln zucken wollte. „Es ist… es ist ein Name, den ich dem Planeten gegeben habe… er kam mir, als ich… als ich mit Crown in Verbindung stand.“
    „Altair VI“, sagte Dr. Holman, ohne sich beirren zu lassen, „ist der Planet, dem unser Auftrag gilt. Wir haben die Aufgabe, diesen Planeten für eine größere Bevölkerungszahl zu erschließen. Weiß Gott, es ist eine elende Welt, aber sie ist mindestens ebenso gut wie alle anderen Planeten, die wir anderswo entdeckt haben. Mein Job ist es, sie so schnell wie möglich in eine erdähnliche Welt zu verwandeln. Das werde ich tun, und die einheimischen Lebensformen müssen eben untergehen. Wir haben keine andere Wahl.“
    Jeff schüttelte beharrlich den Kopf. „Es ist trotzdem nicht fair.“
    „Du hast von Anfang an gewußt, was wir vorhaben“, entgegnete sein Vater. „Du hast dich sogar freiwillig zur Verfügung gestellt.“
    „Aber… aber ich habe nicht bedacht, daß wir die Tiere ausrotten würden. Ich glaubte, wir wollten nur an einer Stelle des Planeten eine Kolonie gründen und die Tiere überall sonst in Frieden lassen.“
    „Das geht nicht“, erwiderte Dr. Holman nüchtern. „Wir können nicht auf dem halben Planeten eine Sauerstoffatmosphäre schaffen, während die andere Hälfte von Methangas bedeckt ist – jedenfalls nicht auf lange Sicht. Wie die Dinge liegen, wird es sowieso Jahrzehnte dauern, bis die gesamte Atmosphäre umgewandelt ist. Wir können froh sein, wenn wir innerhalb der nächsten fünf Jahre eine halbe Million Menschen dort ansiedeln können. Und selbst die werden den

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