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Der Planet der Katzenwölfe

Der Planet der Katzenwölfe

Titel: Der Planet der Katzenwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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Winters. Crown raffte sich langsam hoch und schüttelte die fest haftenden Flocken von seinem Körper. Irgendwie wußte er, daß die Flocken sein Fell zerstören und seine Haut verbrennen würden, wenn sie zu lange auf ihm liegen blieben.
    Die Affen schliefen noch, eingehüllt in die grauen Flocken. Crown knurrte sie an, und im selben Augenblick waren sie hellwach.
    Es waren jetzt mehr als ein Dutzend, und sie schliefen zusammengekuschelt im Schutze einer alten, halb zerfallenen Hütte. Sie hatte kein Dach mehr, und eine Wand war eingestürzt.
    Der größte Affe setzte sich aufrecht hin und fuchtelte ungeschickt mit seinen Vorderpfoten herum. Aber seine Augen, die vor Angst und Zorn dunkel funkelten, starrten Crown an. Dann machte der Affe eine ruckartige Bewegung, die wie ein Krampf seinen ganzen Körper erschütterte, als hätte er ein kleines privates Erdbeben ausgelöst. Er gab einen schnüffelnden, fast winselnden Laut von sich und schüttelte den Kopf, als ob er etwas verscheuchen wollte, was um seinen Kopf (oder in ihm) summte. Danach wandte er sich von Crown ab.
    Der Affe wurde jetzt vom Raumschiff aus gesteuert. Den anderen Affen erging es ebenso, sobald sie aufgewacht waren.
    Crown sah ihnen zu, als sie sich gemächlich sammelten und auf allen vieren dem Hang zustrebten, wo sie Sträucher und Wurzeln und kleine Kriechtiere fanden, an denen sie sich gütlich taten. Selbst nachdem sie jetzt der menschlichen Kontrolle unterstanden, hielten sie sich von den neuen Baracken möglichst fern.
    In den hell schimmernden neuen Anlagen arbeiteten Maschinen. Maschinen, die rumpelten und ratterten und den ganzen Tag und die ganze Nacht seltsame Geräusche und noch seltsamere Gerüche verbreiteten. Obgleich die neuen Baracken sich warm anfühlten und die Nächte zunehmend kälter wurden, trauten sich weder die Affen noch Crown heran, sofern sie nicht dazu gezwungen wurden. Alle legten sich so weit weg von den lauten Maschinen zum Schlafen nieder, wie es ihnen die menschlichen „Kontrolleure“ gestatteten.
    Crown wußte, daß nicht nur die Affen, sondern auch die anderen Katzenwölfe, die auf den Hügeln lebten, ferngesteuert wurden. So begann er seine Morgenwanderung, die ihn an den friedlich kauenden Affen vorbei zu den grasbewachsenen Hängen führte, wo er sich zu der Katzenwolffamilie gesellen wollte, die ihn duldete – solange sie unter Kontrolle war.
    Auf halber Höhe hielt Crown einen Augenblick inne. Er drehte sich um und warf einen Blick zurück auf das Camp. Die Affen hatten inzwischen ihre Morgenmahlzeit beendet und fingen an zu arbeiten. Auf den Hinterbeinen stehend, ergriffen sie mit den Vorderpfoten glitzernde Metallteile und fügten sie zu neuen Geräten und Gebäuden zusammen. Ihre Bewegungen waren langsam und unsicher, weil auch die stärkste Kontrolle ihre Angst nicht ganz zu überwinden vermochte.
    Crown knurrte bei diesem Anblick. Die sonderbaren Gegenstände der Menschen hatten kein Leben in sich, und dennoch schienen sie zu atmen und zu murmeln wie lebendige Wesen. Noch erschreckender war es indes, daß es immer schwieriger wurde, in der Nähe der neuen Maschinen zu leben. Vor ein paar Tagen war einer der Affen aus unerfindlichen Gründen zusammengebrochen und gestorben. Die anderen waren geflohen, doch Crown und seine „Adoptivfamilie“ hatten sie eingeholt und unter Fauchen und Knurren ins Camp zurückgetrieben. Der tote Affe wurde von zwei Katzenwölfen weggeschleppt, bevor die Sonne unterging.
    Auch Crown spürte, daß von den neuen Apparaten etwas ausging, was ihn schläfrig und benommen machte.
    Es liegt an der Luft. Die Maschinen erzeugen Sauerstoff und Stickstoff. Das ist nichts für Tiere, die Methangas atmen.
    Crown ließ ein verärgertes Grollen hören. Selbst hier oben, dicht unter dem Gipfel des Hügels, war der Geruch der Maschinen noch stark. Und er wurde offenbar von Tag zu Tag stärker.
    Crown verbrachte den Morgen mit Jagen. Er jagte jetzt nicht mehr allein, sondern gemeinsam mit der Katzenwolffamilie, die im Hügelland hauste. Die Gruppe bestand aus acht ausgewachsenen Tieren und fünf Jungen, die schon alt genug waren, um mit auf die Jagd zu gehen, aber noch zu jung, um sich nützlich zu machen. Sie schauten zu und lernten.
    In den Wäldern lebten noch immer viele Antilopen, obwohl ihre Zahl ständig abnahm, je kälter die Tage wurden. Die Katzenwölfe bildeten im Gegenwind einen Halbkreis, und dann schlichen sich zwei starke und besonders erfahrene Männchen von der Seite

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