Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Planet der Katzenwölfe

Der Planet der Katzenwölfe

Titel: Der Planet der Katzenwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
Vom Netzwerk:
schnaubte und schüttelte seinen schweren Kopf.
    Schalten Sie Jeff ab! Hier ist nichts mehr zu machen.
    Sämtliche Bewohner des „Dorfes“ hatten sich im Versammlungssaal eingefunden. Das war ein großer runder Platz in der Mitte der Zentralkugel des Raumschiffs. Sträucher und Blütenpflanzen säumten die Außenwände des weiten Raumes. Hier fanden Theateraufführungen, Tanzveranstaltungen und alle möglichen gesellschaftlichen Ereignisse statt. Der Versammlungssaal war der größte freie Raum des „Dorfes“, weit größer noch als das Erholungszentrum.
    Jetzt war er vollgestellt mit Stuhlreihen, die alle auf ein Podium hin ausgerichtet waren. Auf dem Podium hatten die Abteilungsleiter und der Kapitän des Raumschiffes Platz genommen. Alle Männer, Frauen und Kinder des „Dorfes“ waren zu dieser Versammlung gekommen – mit Ausnahme der drei Besatzungsmitglieder, welche die automatische Ausrüstung des Raumschiffs zu überwachen hatten.
    Dr. Holman leitete die Versammlung. Er erläuterte ausführlich, was sich dort unten auf dem Planeten ereignet hatte. Den Planeten bezeichnete er stets als Altair VI. Jedesmal, wenn er diesen Namen aussprach, murmelte Jeff, der zwischen seiner Mutter und Laura saß, das Wort „Windsong“ vor sich hin.
    Dr. Carbo führte Bandaufzeichnungen vor, welche die Sonde in Crowns Schädel übermittelt hatte. Weder er noch Dr. Holman erwähnten Jeffs Namen, doch beide wiesen darauf hin, daß Crown als einziges Tier auf dem Schauplatz zurückgeblieben sei. Die anderen hätten ihre Kontaktpersonen abgeschüttelt und seien geflohen, weil die schiere animalische Angst stärker gewesen sei als die elektronischen Verbindungen zwischen Mensch und Tier.
    „Wir wollen morgen versuchen, den Kontakt zu diesen Tieren wiederherzustellen“, sagte Dr. Carbo. „Vielleicht können wir sie wieder unter Kontrolle bekommen, obwohl ich persönlich meine Zweifel habe… Wahrscheinlich wird es mindestens mehrere Tage oder gar Wochen dauern, bis sich die Tiere so weit beruhigt haben, daß wir wieder Kontakt zu ihnen aufnehmen können.“
    Als das Band die Nachwirkungen der Springflut zeigte, starrten die Menschen fassungslos auf das verwüstete Camp.
    Beim Anblick der Verheerungen auf dem Strand flüsterte Laura Jeff zu: „Es ist, als ob der Planet seine Hand ausgestreckt hätte, um alles Menschenwerk von seiner Oberfläche wegzufegen.“
    Jeff blickte sie verwundert an. Doch sie hatte vollkommen recht.
    Dann war die Aufzeichnung zu Ende, und Dr. Holman erhob sich, um wieder das Wort zu ergreifen.
    Seine Stimme bekam durch die Verstärkeranlage einen sonderbaren, hohl dröhnenden Klang. Jeff konnte von seinem Platz aus, der ziemlich weit hinten lag, seinen Vater nur als eine ferne, kleine, undeutliche Gestalt erkennen. Aber seine Stimme war überlebensgroß, sehr eindrucksvoll und eindringlich.
    „Wir haben eine Schlappe hinnehmen müssen“, sagte er gerade, „doch das bedeutet nicht, daß damit alles aus ist. Wir haben ein Jahr gebraucht, um unseren Stützpunkt aufzubauen, und dieses ganze Jahr ist verloren.
    Aber wir haben unsere Zeit nicht vertan. Wir haben wichtige Erkenntnisse gewonnen. Wir wissen nun, daß wir die Tiere da unten kontrollieren und steuern können. Wir wissen, daß wir sie für uns arbeiten lassen können, selbst unter Bedingungen, die ihnen sehr wesensfremd sind. Jetzt können wir dieses Wissen benutzen, um Pläne für die Zukunft zu schmieden.“
    Ein Gemurmel lief durch die Menge.
    „Wir werden dort unten einen neuen Stützpunkt errichten, weiter südlich, wo das Klima günstiger ist. Und in der geologisch stabilsten Region, die wir finden können. Unser erster Stützpunkt wurde nach meteorologischen Gesichtspunkten ausgewählt. Der neue Stützpunkt berücksichtigt das Klima, die meteorologischen Einflüsse und die tektonische Stabilität. Wenn wir unsere bisherigen Erfahrungen, die Erfolge und die Mißerfolge zugrunde legen, dann können wir, so meine ich, zuversichtlich sein, daß eine voll funktionsfähige Luftumwandlungsanlage innerhalb eines Jahres ihren Betrieb aufnehmen wird.“
    Das gefiel den Leuten. Sie nickten und wandten sich einander zu, um ihre Zustimmung auszudrücken. Niemand wollte hören, daß die Arbeit eines ganzen Jahres umsonst gewesen sei.
    „Der erste Schritt in der neuen Richtung besteht darin“, fuhr Dr. Holman fort, „daß ich bereits morgen ein Untersuchungsteam zu unserem alten Stützpunkt entsende, das prüfen soll, ob ein Teil unseres

Weitere Kostenlose Bücher