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Der Planet der Katzenwölfe

Der Planet der Katzenwölfe

Titel: Der Planet der Katzenwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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Schauspiel. Wider Willen knurrte er den fremdartigen Apparat verdrießlich an. Eine Luke klappte auf, und vier Menschen krabbelten auf einer Metalleiter zum Sandboden hinunter. Sie trugen plumpe Druckanzüge in verschiedenen Farben – rot, grün, gelb und blau. Helme bedeckten ihre Köpfe, und sie hatten schwere Kanister auf den Rücken geschnallt. Der Blaue, das wußte Crown, war Dr. Holman.
    Crown konnte ihre Stimmen hören, die der Wind vom Meer herübertrug, obwohl sie durch die Schutzhelme gedämpft wurden.
    „Ich kann überhaupt nichts sehen! Hier draußen ist es stockfinster!“ Die Worte klangen überrascht, fast ein wenig ängstlich.
    „Schalten Sie Ihre Helmlampe ein, Greg. Das sichtbare Sonnenlicht wird von der obersten Wolkendecke abgeschirmt… doch schauen Sie mal zum Hang hinüber.“
    „Er glüht… fluoresziert…“
    „Die Ultraviolett- und Röntgenstrahlen, die Altair aussendet, dringen durch die Wolken und lassen die mineralischen Bestandteile des Bodens fluoreszieren.“
    „Das ist der Grund, weshalb wir als erstes eine Sauerstoffatmosphäre brauchen“, sagte Dr. Holmans Stimme. „Wir müssen eine Ozonschicht herstellen, die die Wolkendecke auflöst und die starke Energiestrahlung des Altair auffängt. Dann können wir hier unten auf dem Boden arbeiten, ohne zu erblinden oder geröstet zu werden.“
    Die erste Stimme murmelte: „Es ist finsterer als mitten in der Nacht. Ich weiß, Sie haben mir das bei der Einsatzbesprechung erzählt, aber… nun ja, man muß sich erst daran gewöhnen.“
    Crown kauerte sich im feuchten Laub nieder. Er knurrte leise vor sich hin und beobachtete die Männer, die umherstolperten und sich angeregt unterhielten.
    „Greg, ist bei Ihnen alles in Ordnung?“ fragte Dr. Holman.
    „Es geht schon. Geben Sie mir noch eine Minute, bis ich zu Atem gekommen bin.“
    „Kaum zu glauben, daß die Tiere in dieser Dunkelheit sehen können“, sagte der Mann im roten Anzug.
    „Sie sehen im infraroten Licht“, dozierte Dr. Holman. „Davon dringt genug durch die obere Wolkenschicht. Für die einheimische Tierwelt ist heute ein heller, freundlicher Tag.“
    „Die haben’s gut. Wie, zum Teufel, sollen wir in dieser Finsternis irgendwelche Tiere finden?“
    Der Rote scherzte: „Machen Sie sich darüber nur keine Sorgen. Hoffen wir, daß sie uns nicht finden!“
    „Oh!“
    Mehrere Stunden lang machten sich die Männer am Strand zu schaffen, wo sie nach den Überresten des ehemaligen Camps herumstocherten.
    „Nicht mehr viel da, was sich zu bergen lohnt. Die Metallteile sind stark zersetzt… das wenige, was von ihnen übriggeblieben ist.“
    Dr. Holman zeigte auf den Hügel, wo Crown lag. „Schauen wir doch da oben einmal nach. Die Flutwelle hat möglicherweise unser Zeug zum großen Teil bis zu den Bäumen hochgespült.“
    „In dieser Dunkelheit finden wir nicht das geringste.“
    „Seien Sie nicht so pessimistisch. Wir werden nie etwas erreichen, wenn wir es nicht wenigstens versuchen.“
    „Wir können nicht mehr sehr lange bleiben“, sagte der Rote. „Diese Luft zersetzt das Anzugmaterial und auch die Tornister, wissen Sie.“
    Ohne die Warnung zu beachten, stapfte Dr. Holman auf den Hang zu. Er bewegte sich langsam und schwerfällig in seinem unförmigen Raumanzug.
    Auf unsicheren Beinen, wie Blinde, die sich ihren Weg ertasten müssen, kletterten die Männer den Hang hinauf. Hätte Crown sprechen können, dann hätte er ihnen gesagt, daß die Flutwelle nahezu alles mit sich fort ins Meer gerissen hatte. Oben im Wald war keine Spur ihrer übelriechenden Metallgegenstände zu finden.
    Instinktiv wich Crown vor den herannahenden Menschen zurück. Er drückte sich so flach an den Boden, wie er nur konnte, und hielt sich in sicherer Entfernung von den Männern, ohne sie freilich ganz aus den Augen zu verlieren. Doch plötzlich witterte er Gefahr.
    Ein jäher Windstoß trug ihm die Witterung der anderen Katzenwölfe zu. Die Familie kehrte in ihr Territorium zurück! Und zwar ohne Kontrolle durch die Menschen. Wahrscheinlich sogar ausgehungert. Wenn sie die Menschen sahen…
    Crown kauerte im feuchten Laub, während Jeff noch immer auf der Couch im Kontaktzentrum lag. Der launische Wind schlug abermals um, so daß Crown die Katzenwolffamilie nicht mehr wittern konnte. Aber sie kamen näher, das wußte er. Sie hatten nicht vergessen, daß hier am Strand Nahrung zu finden war; deshalb hatten sie nicht mit hohlem Magen den langen Marsch nach Süden angetreten,

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