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Der Planet der Katzenwölfe

Der Planet der Katzenwölfe

Titel: Der Planet der Katzenwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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wertvollen Geräts gerettet werden kann. Ich werde das Unternehmen selber leiten.“
    Daraufhin standen alle auf und klatschten anhaltend. Dr. Holman neigte leicht den Kopf und versuchte ein Grinsen zu unterdrücken. Doch Jeff wußte, wie sehr sein Vater den Beifall liebte.
    Am nächsten Morgen frühstückte Jeff mit seinen Eltern zusammen in der Küche.
    „Ich bin schon seit einiger Zeit nicht mehr auf dem Planeten gewesen“, sagte Dr. Holman eifrig. „Ich freue mich richtig darauf.“
    „Ich glaube nicht, daß es da noch viel zu retten gibt“, meinte Jeff.
    Sein Vater zuckte die Achseln. „Jeder Fetzen Metall ist für uns wertvoll. Er läßt sich wieder aufbereiten.“
    „Kann sein.“
    „Es ist gefährlich da unten“, sagte Mrs. Holman.
    „Ich bin ja nicht allein“, beruhigte Dr. Holman seine Frau. „Wir sind alle erfahrene Leute. Mach dir nur keine Sorgen.“
    „Keiner hat seit dem Erdbeben wieder Kontakt mit den Tieren aufnehmen können“, sagte Jeff. „Vermutlich haben sich die Tiere ziemlich weit zerstreut. Alle außer Crown.“
    „Verschiedene Leute haben während der Nacht versucht, den Kontakt zu Crown herzustellen, aber es klappte nicht“, versetzte Dr. Holman.
    Jeff war überrascht. „Wie? Wer hat es versucht? Und weshalb? Wohin ist Crown gegangen?“
    Dr. Holman schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht.
    Wahrscheinlich hat er die Gegend verlassen, um Nahrung zu suchen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß er in dem Erdbebengebiet noch viel finden wird.“
    Das stimmt nicht, dachte Jeff. All die Wühltiere sind aus ihren Erdlöchern herausgekommen. Fürs erste hat Crown genug zu fressen.
    Sein Vater blickte auf seine Armbanduhr, griff nach der Kaffeetasse und trank sie in einem Zug leer. „In fünf Minuten treffe ich mich mit den anderen.“
    Jeff stand gleichzeitig auf. „Ich geh’ rüber ins Kontaktzentrum.“ Er grinste seinen Vater an und fügte hinzu: „Ich warte auf dich, wenn du unten ankommst.“
    Dr. Holman setzte eine zweifelnde Miene auf. „Ich glaube nicht, daß du deinen Katzenwolf irgendwo in der Umgebung finden wirst. Er ist verschwunden, Jeff, außerhalb der Reichweite unserer Sender und Empfänger.“
    „Warten wir es ab.“
    Sein Vater antwortete nicht darauf: Er bedachte Jeff nur mit einem Blick, der besagte: Wenn du einmal so alt bist wie ich, wirst du schon vernünftig werden.
    „Papa?“ hörte Jeff sich selber fragen.
    „Was ist noch?“ Dr. Holman war schon auf dem Weg zur Haustür. Jeff mußte sich beeilen, um ihn einzuholen.
    „Glaubst du wirklich, daß das, was wir tun, richtig ist?“
    „Was meinst du damit?“
    „Unseren Versuch, den Planeten umzumodeln. Unsere Absicht, alles Leben zu zerstören und Windsong in eine zweite Erde zu verwandeln.“
    Sein Vater, der schon die Hand nach der Tür ausstreckte, hielt inne. Er drehte sich zu Jeff um und sagte gleichmütig: „Die Frage nach Recht oder Unrecht spielt dabei keine Rolle. Es geht schlicht und einfach ums Überleben. Wir haben keine andere Wahl.“
    „Aber…“
    „Keine Widerrede! Ich habe keine Zeit mehr. Ebensowenig wie die Milliarden Menschen auf der Erde!“

12
    Crown war tatsächlich da. Er war die ganze Zeit über dagewesen. Die anderen Kinder konnten keinen Kontakt aufnehmen, weil sie Angst hatten. Crown und ich, wir sind gleich. ICH BIN CROWN!
    Er setzte sich auf sein Hinterteil und ließ ein lang anhaltendes Brüllen ertönen… ein Freudengeheul darüber, daß er am Leben war.
    Crown hatte die ganze Nacht kleine (und nicht ganz so kleine) Wühltiere gefangen, die das Erdbeben aus ihren Bauen vertrieben hatte. Viele Höhlen waren überflutet worden, und die Tiere gruben wie besessen neue Schlupflöcher in den zerwühlten, unebenen und noch immer feuchten Waldboden auf den Hügeln. Bei Anbruch der Morgendämmerung saßen die meisten von ihnen schon wieder sicher in ihren unterirdischen Verstecken. Aber zu diesem Zeitpunkt war Crown bereits gesättigt und fühlte sich sehr wohl in seiner Haut.
    Es donnerte, und Crown blickte empor und sah eine dünne weiße Linie, die sich über den grauen Winterhimmel hinzog. Am Ende der Linie flog ein pfeilförmiges Silberstückchen einher. Es kam näher, wurde größer und lauter. Es fegte im Tiefflug über das Wasser, schoß auf den Strand zu und verharrte dort schwebend in einer leuchtenden Wolke aus Auspuffgasen und wirbelndem Sand, bis es schließlich mit drei Metallbeinen sanft aufsetzte.
    Crown hielt sich im Laub verborgen und beobachtete das

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