Der Playboy und das Baby
an."
"Das hoffe ich. Ich bin ein Mann, der bei einer vollen Windel Hilfe braucht und sich dafür nicht schämt. Ist das zwischen uns klar?"
"Ja."
"Gut."
"Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen", beruhigte sie ihn. "Der Ernstfall war erst vor einer halben Stunde."
"Warum haben Sie das nicht gleich gesagt? Na los, machen Sie eine Pause.
Haben Sie schon gefrühstückt?"
"Noch nicht. Mrs. Hightower hat gesagt, ich soll in der Küche anrufen, wenn ich so weit bin. Das werde ich jetzt tun."
Er knurrte zustimmend und beugte sich wieder über Becky.
In ihrem Zimmer streifte Hannah die Schuhe ab und bestellte sich in der Küche pochierte Eier, Toast, Tomatensaft und Kaffee. Sie erfuhr, dass es etwa zwanzig Minuten dauern würde, bedankte sich und staunte über ein Haus, in dem man das Frühstück telefonisch orderte - wie in einem Hotel.
Dann rief sie die Zeitungen an und gab die Anzeigen auf. Die ganze Zeit hörte sie über das Babyfon Cords tiefe Stimme und Beckys Babylaute. Cord wurde immer leiser. Es klang, als würde er seiner Tochter eine Geschichte erzählen. Ab und zu schnappte Hannah einen Satz auf. "Der erste Caine Stockwell war Rancher, aber kein sehr guter. Und mein Großvater Noah hat dieses Haus gebaut ... "
Sie musste lächeln. Becky lernte schon mit drei Monaten, was es hieß, eine Stockwell zu sein.
Wenig später brachte ein Hausmädchen das Frühstück, und Hannah trank gerade einen Schluck Kaffee, als es leise an der Tür klopfte.
Es war Cord, mit dem Jackett über dem Arm und ohne Becky.
Er legte einen Finger an die Lippen. "Ich habe ihr alles über die Ölkrise in den Siebzigerjahren erzählt. Erst dachte ich, sie würde fasziniert zuhören, aber dann sah ich, dass sie eingeschlafen war. Fast hätte ich sie geweckt, um ihr zu sagen, dass ein kleines Mädchen niemals einschlafen sollte, wenn sein Daddy mit ihr spricht. "
"Aber das haben Sie nicht."
"Sie wird mir schon zuhören, wenn sie älter wird, meinen Sie nicht auch?"
"Bestimmt. Jedenfalls bis sie zwölf oder dreizehn ist. Danach wird sie mindestens zehn Jahre alles ignorieren, was Sie sagen."
"Das ist ermutigend", knurrte er.
"Man nennt es auch die Teenagerzeit. Zum Glück geht sie meistens vorbei.
Also haben Sie sie hingelegt?"
„In ihr Bett", verkündete er stolz. Eine dunkle Strähne war ihm in die Stirn gefallen. Hannah umklammerte ihre Tasse mit beiden Händen. Auf die Weise geriet sie nicht in Versuchung, sie ihm aus dem Gesic ht zu streichen.
"Dann hole ich Sie und Becky um elf ab?"
"Wir werden bereit sein", versprach Hannah.
Cord war pünktlich. Er trug eine Khakihose, ein grünes Poloshirt und Halbschuhe aus Wildleder - und sah nicht besonders texanisch aus.
"Jetzt fehlt Ihnen nur noch der lässig um die Schultern geworfene Kaschmirpullover", entfuhr es Hannah.
"Wozu?", fragte er.
"Um wie jemand auszusehen, der zur feinen Gesellschaft der Ostküste gehört und die Sommer auf Marthas Vineyard verbringt."
"Ich verstehe, Ms. Miller. Zu Ihrer Information: hin und wieder trage ich auch einen Stetson und Westernstiefel. "
"Das glaube ich erst, wenn ich es sehe", entgegnete sie spontan.
Er lächelte matt. "Gehen wir?"
"Gern. "
Sie gingen die Treppe am Ende des Korridors hinunter und durch die Tür am Ende des Westflügels. Draußen blieben sie unter einer ausladenden Eiche stehen, klappten die Sportkarre auf und machten es Becky darin bequem.
"Darf ich sie schieben?" bat Cord und klang so hoffnungsvoll, dass Hannah warm ums Herz wurde.
"Natürlich dürfen Sie. Wohin gehen wir?"
"Wie wäre es mit dem Teich? Er liegt hinter den Tennisplätzen und Stallungen."
"Wie viele Meilen?"
"So weit ist es gar nicht. Wir können diesen Weg nehmen." Er zeigte auf einen von Bäumen gesäumten Pfad. "Durch den Garten oder darum herum?"
"Durch den Garten."
"Ihr Wunsch ist mir Befehl."
Das hörte sie gern - viel zu gern.
Sie blieb ein wenig zurück, als er sich mit Becky in Bewegung setzte, und stellte erschreckt fest, dass sie anfing, seine Nähe riebt ig zu genießen. Mehr, als gut war. Konnte daraus ein Problem werden?
Sei nicht albern, tadelte sie sich. Sie hatte seine Fotos auf den Gesellschaftsseiten gesehen. Und die Frauen, mit denen er sich in der Öffentlichkeit zeigte. Von denen war gewiss keine die Tochter eines Tankstellenbetreibers.
Er flirtete einfach nur gern, das war alles. Er tat es ganz automatisch, sogar mit ihr. Es hatte nichts zu bedeuten. Und solange sie das nicht vergaß, konnte sie sich entspannen
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