Der Playboy und das Baby
Aber sie ließ es, wo es war. "Gern", hörte sie sich murmeln. Was war los mit ihr? Sie wollte mit Cord Stockwell Binokel spielen, sie ließ zu, dass er ihr Bein mit seiner Schulter streifte, und verhinderte nicht, dass es wieder geschah.
Es geschah wieder. Und wieder.
Und jedes Mal lächelte sie und tat, als hätte sie es nicht bemerkt, obwohl ihr war, als würde sie ein Glas Champagner nach dem anderen trinken.
Es war schon nach Mitternacht, als er ging. "Wir sehen uns morgen früh."
Sie sprang auf und folgte ihm zur Tür. Dort lehnte sie sich gegen den Rahmen und sah ihm nach. Vor seinem Schlafzimmer am Ende des Flurs drehte er sich um und ertappte sie dabei.
Sie fühlte, wie ihre Wangen sich erhitzten, aber sie wandte sich nicht ab.
Einige herrlichen Sekunden lang trafen sich ihre Blicke. Dann verschwand er in seinem Zimmer.
"Essen Sie doch heute wieder mit uns", lud Cord Hannah beim Spaziergang am nächsten Vormittag ein.
"Gern", erwiderte sie ohne jedes Zögern.
Als sie alle am Abend wieder im Wintergarten saßen, erzählte Jack, dass er in der Bibliothek die alten Jahrgänge der ‚Morning News' durchgegangen war.
"Caine hat immer behauptet, dass der Bootsunfall am vierten Juli stattgefunden hat."
"Stimmt", meinte Cord. "Am Unabhängigkeitstag. Im nächsten Monat vor neunundzwanzig Jahren."
Kate und Rafe nickten zustimmend.
"Also habe ich mir die Ausgabe vom fünften Juli angesehen. Nichts. Ich habe weitergesucht. Sämtliche Ausgaben vom Mai, Juni, Juli und August."
"Und?" fragte Kate.
"Nichts. Jedenfalls nicht über einen Unfall. Was seltsam ist, denn es steht ein Bericht über unsere Party am Unabhängigkeitstag drin", berichtete Jack.
Hannah warf Cord einen fragenden Blick zu.
Er erklärte es ihr. "An jedem vierten Juli veranstalten wir eine große Party mit einem Barbecue. Die Gäste können den Swimmingpool und die Tennisplätze benutzen. Auf dem Rasen am Ostflügel wird eine Tanzfläche errichtet. Spät am Abend gibt es ein Feuerwerk. Meistens laden wir etwa dreihundert Gäste ein."
„In dem Artikel darüber steht, was für eine tolle Party es in dem Jahr war. Aber kein Wort von einem ertrunkenen Paar."
"Hast du auch in der Gazette nachgesehen?" fragte Rafe.
"Auch nichts. Ich verstehe, dass ihr euch nicht erinnert. Kate war noch ein Baby, Cord und Rafe vier. Aber ich war sechs. Ich müsste mich doch daran erinnern, dass meine Mutter ertrunken ist ... noch dazu auf der größten Party des Jahres", sagte Jack.
"Wenn sie wirklich ertrunken ist", meinte Rafe. "Langsam kommen mir Zweifel."
Für einen Moment sagte keiner etwas. Jeder dachte daran, was es bedeuten würde, wenn Madelyn und Brandon Stockwell nicht bei einem Bootsunfall gestorben waren. Hannah fand es eigenartig, dass keins der vier Geschwister das je in Betracht gezogen hatte.
"Gebt mir noch eine Woche", sagte Jack schließlich. "Vielleicht kann ich ein paar von Dads alten Kumpeln auftreiben und sie danach fragen."
"Und was dann?" wollte Kate wissen.
"Das kommt darauf an, was ich herausfinde." Jack sah Cord an. "Wenn der alte Herr wieder über die Vergangenheit spricht, versuch, auf Einzelheiten zu achten.
Die Namen von Augenzeugen, zum Beispiel. Und wenn er erzählt, wie sie durchgebrannt sind, finde heraus wohin."
Cord versprach, sein Bestes zu tun.
Am nächsten Abend, dem Sonntag, bestand Cord erneut darauf, dass Hannah mit ihnen aß. Er brauchte sie nicht lange zu überreden, denn sie freute sich schon darauf. So sehr sie Becky auch liebte, hin und wieder war es schön, die Zeit mit Menschen zu verbringen, die sprechen konnten.
Rafe war nicht da. Kate erzählte, dass er in Mexiko war, um einen gesuchten Verbrecher aufzuspüren und in die USA zurückzubringen.
"Also sind wir zu viert", sagte Cord. "Genau richtig für Binokel."
Erstaunt sah Jack Hannah an. "Können Sie etwa..."
Sie nickte. "Allerdings."
Jack und Kate traten gegen Cord und Hannah an.
Sie spielten zwei Stunden lang voller Spannung und Begeisterung, bis Becky um kurz nach elf unruhig wurde. Ihr Wimmern drang aus dem Empfänger, den Hannah mitgebracht hatte.
„Babypause", sagte Cord. Hannah und er lagen hundert Punkte zurück. "Gebt uns eine halbe Stunde, ja?"
„Ihr habt verloren", erwiderte Jack. "Warum gebt ihr nicht auf?"
"Niemals. Wir gewinnen noch. Kommen Sie, Hannah. Wir sind bald zurück."
Seite an Seite gingen sie nach oben. Hannah bereitete die Flasche zu, Cord fütterte und zog Becky um. Zwanzig Minuten später waren sie wieder im
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