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Der Polizistenmörder

Der Polizistenmörder

Titel: Der Polizistenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall;Per Wahlöö
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verblüfft.
    Er hatte eine so schnelle und eindeutige Bestätigung, daß der Volvo mit falschen Kennzeichen versehen war, nicht erwartet. Sein Vertrauen in die Computer war im allgemeinen gering.
    Angespornt durch dieses Ergebnis, hob er wieder den Hörer, wählte die Nummer der Polizei in Malmö und bat darum, mit Benny Skacke sprechen zu dürfen.
    »Kriminalinspektor Skacke«, antwortete eine selbstsichere Stimme.
    Der Titel war für Skacke noch so neu, daß er seinen Stolz, ihn aussprechen zu dürfen, nicht verbergen konnte.
    »Hallo, Benny. Da du wohl doch nur rumsitzt und Däumchen drehst, will ich dir einen Auftrag geben.«
    »Ich sitze hier und arbeite, muß einen Bericht schreiben. Aber der kann warten. Was gibt’s denn?«
    Er hörte sich jetzt nicht mehr ganz so keck an.
    »Kannst du die Motor und Fahrgestellnummer des Volvos rauskriegen, der da in Vellinge gestohlen wurde?«
    »Na klar. Sofort, warte einen Augenblick.«
    Kollberg wartete, hörte Skacke in seinem Schreibtisch kramen, Schubfächer knallen, Papiere durchblättern, murmeln und dann Skackes Stimme:
    »Hier habe ich sie. Soll ich vorlesen?«
    »Was meinst du, warum ich angerufen habe?«
    Er schrieb die Nummern auf, die Skacke ihm nannte. Dann fragte er:
    »Bist du in den nächsten Stunden dort zu erreichen?«
    »Ja, ich soll diesen Bericht fertigmachen. Das nimmt wahrscheinlich den ganzen Vormittag in Anspruch. Weshalb?«
    »Ich rufe wieder an. Da sind noch zwei andere Dinge, die ich mit dir besprechen will, aber ich habe jetzt keine Zeit. Mach’s gut.«
    Diesmal legte Kollberg den Hörer gar nicht erst auf, sondern drückte nur kurz auf die Gabel und wartete, bis die Leitung wieder frei war, dann wählte er eine neue Nummer.
    Alle schienen an diesem Morgen an ihren Plätzen und munter zu sein. Der Abteilungsvorsteher des Staatlichen Kriminaltechnischen Laboratoriums antwortete beim ersten Klingeln.
    »SKL, Hjelm.« ‘ »Kollberg. Tag.«
    »Aha. Was willst du diesmal?«
    Hjelms Stimme wirkte resigniert und deutete an, daß Kollberg nichts anderes tat, als ihn mit seinen Telefongesprächen zu stören und ihm sein Dasein zu vermiesen. Soweit sich Kollberg erinnern konnte, hatte er mehrere Wochen lang nicht angerufen. Aber Oskar Hjelm war ein Menschenfeind und fühlte sich unterbewertet und vernachlässigt von undankbaren Kriminalbeamten, die ihn mit den unmöglichsten Aufgaben überschütteten. Es gelang ihm so gut wie jedesmal, diese Aufgaben zu lösen, und er wurde auch für einen geschickten Fachmann, der er war, gehalten, beharrlich, genau und einfallsreich. Nicht alle verstanden es, ihm ihre Achtung zu zeigen und ihm zuzuhören, wenn er seine für Laien unverständlichen und unnötig verwickelten Beschreibungen von Einzelheiten einer Laboratoriumsanalyse oder einer technischen Untersuchung vortrug.
    Kollberg wußte genau, wie er ihn anfassen mußte, mit Güte und Schmeicheleien, aber er hatte keine Geduld, und zu schmeicheln lag ihm nicht.
    »Ja, also, es handelt sich um ein Auto«, begann er. »Aha«, seufzte Hjelm, »in welchem Zustand? Zusammengedrückt, verbrannt, aus dem Wasser gezogen…«
    »Nein, absolut nicht. Das ist ein ganz normales Auto, das am Midsommarkransen geparkt steht.«
    »Und was soll ich damit tun?«
    »Es handelt sich um einen beigefarbenen Volvo. Du bekommst die Adresse und die Nummer, auch die Motor und Fahrgestellnummer. Hast du einen Kugelschreiber?«
    »Ja, ich habe einen Kugelschreiber, und Papier auch. Also?« Kollberg gab ihm die Angaben durch und wartete, bis Hjelm sie aufgeschrieben hatte.
    »Kannst du einen deiner Leute hinschicken, damit er die Nummern kontrolliert? Wenn es die gleichen sind, die du auf deinem Block hast, soll er den Wagen mit nach Solna nehmen. Wenn sie nicht übereinstimmen, soll er das Auto stehenlassen und mich sofort anrufen.«
    Hjelm antwortete nicht sofort. Schließlich fragte er mürrisch: »Warum gehst du nicht selbst hin oder schickst einen von deinen Untergebenen? Die Adresse ist doch bei euch um die Ecke. Wenn es nun nicht der richtige Wagen ist, fährt einer von uns umsonst die ganze Strecke von Solna und zurück. Wir haben wirklich genug zu tun…«
    Kollberg unterbrach seinen Redeschwall. »Erstens bin ich ganz sicher, daß es der richtige Wagen ist, zweitens habe ich keinen, den ich schikken kann, und drittens ist der Wagen eure Sache, denn er soll kriminaltechnisch untersucht werden.«
    Er holte Atem und fügte freundlicher hinzu: »Außerdem wißt ihr, wie man mit so was

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