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Der Polizistenmörder

Der Polizistenmörder

Titel: Der Polizistenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall;Per Wahlöö
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umgeht. Wir würden sicher alles beschmieren, überall Fingerabdrücke hinterlassen und wichtige Spuren zerstören. Es ist wohl das beste, wenn ihr Experten euch von Anfang an um das Auto kümmert.«
    Er fand selbst, daß er sich falsch und einschmeichelnd anhörte.
    »Na, dann muß ich wohl einen hinschicken«, sagte Hjelm.
    »Was genau wollt ihr denn untersucht haben? Braucht ihr spezielle Proben, die wir nehmen sollen?«
    »Laßt ihn bis auf weiteres nur draußen bei euch stehen. Martin ruft dich später an und sagt genau, was er untersucht haben will.«
    »Okay. Ich schicke gleich jemanden hin. Obwohl ich eigentlich gerade jetzt keinen entbehren kann. Und ich weiß auch nicht, wo ich den Wagen lassen soll. Wir haben fünf Autos, die wir durchsehen sollen. Und im Labor liegen ganze Haufen mit allem möglichen Dreck, den wir untersuchen sollen. Weißt du, was wir gestern zum Beispiel reinbekommen haben?«
    »Nein«, antwortete Köllberg müde.
    »Zwei Tonnen Hering in Salzlake. Die Fische waren aufgeschlitzt und dann wieder zugenäht worden, und in jedem Heringsbauch lag ein Plastsäckchen mit Morphinbasis. Weißt du, wie man riecht, wenn man Heringe geschrubbt hat und die ganze Nacht über mit den Armen in Heringslake gewühlt hat?«
    »Nein. Aber ich kann’s mir vorstellen«, lachte Kollberg. »Was habt ihr nachher mit dem Fisch gemacht? Gebratene Heringe mit Zwiebelsoße sind gut. Ich kann dir das Rezept geben.«
    »Mach du nur deine Witze. In meinem Beruf vergeht einem das Lachen.« Er warf den Hörer auf die Gabel. Kollberg lachte immer noch glucksend, als er selbst auflegte.
    Der Gedanke an gebratenen Hering hatte ihn hungrig gemacht, obwohl er vor kurzem erst gefrühstückt hatte.
    Er saß eine Weile da und malte Kringel auf den Block vor sich, während er über das nächste Telefongespräch nachdachte. Dann griff er wieder nach dem Hörer.
    »Kriminalinspektor Skacke.«
    »Hej, ich bin es noch mal. Hast du deinen Bericht fertig?«
    »Nein, noch nicht ganz. Worüber wolltest du mit mir sprechen?«
    »Über den Volvo, den Kasper in Vellinge gestohlen hat. Hast du die Diebstahlsanzeige davon zur Hand?«
    »Die habe ich hier in der Schreibtischschublade. Warte einen Moment.« Er legte den Hörer diesmal nicht aus der Hand und brauchte nur eine halbe Minute, um das Formular zu finden.
    »Ja. Hier ist sie.«
    »Gut. Name des Besitzers.«
    Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, bis Benny Skacke antwortete: »Kaj Evert Sundström.«
    Richtige Antwort, dachte Kollberg.
    Er wunderte sich überhaupt nicht, spürte aber das wohlbekannte Gefühl der Befriedigung darüber, daß er richtig überlegt hatte. Vielleicht auch eine Empfindung, die tiefer in der Natur des Menschen verborgen war, der Jagdinstinkt, die Witterung der Beute.
    Es ist das, was du noch in dir spürst, vom roten Fuchs höchstselbst - und etwas vom Hasen, dachte er. Ekelöf. Später, wenn ich Zeit genug habe, will ich versuchen, mir das ganze Gedicht ins Gedächtnis zurückzurufen, es ist schön.
    »Lennart?«
    »Ja, ich habe gehört. Kaj Evert Sundström. Aber es war nicht er selbst, der die Anzeige aufgegeben hat, nicht wahr?«
    »Nein, das war seine Frau. Sie heißt Cecilia Sundström.«
    »Du warst doch draußen bei denen in Vellinge?«
    »Ja, sie wohnen in einem Einfamilienhaus. Der Wagen stand in der Garage, die zur Einfahrt hin offen ist. Sie hat keine Türen, daher konnte der Dieb ihn vom Weg aus sehen.«
    »Hast du alle beide angetroffen, als du da warst3«
    »Ja, aber ich habe fast nur mit ihr gesprochen. Er hat kaum etwas gesagt.«
    »Wie hat er ausgesehen?«
    »In den Fünfzigern. Einssiebzig groß, schätze ich. Schmal, aber nicht sehnig, sondern eher so, als ob er krank ist Blondes Haar, das anfängt, grau zu werden. Oder weiß beinahe. Er trägt eine Brille mit dunklem Gestell.«
    »Was ist er von Beruf?«
    »Fabrikant.«
    »Was für ein Fabrikant?«
    »Das weiß ich nicht«, antwortete Skacke. »Den Titel hat seine Frau angegeben, als sie die Anzeige aufgab.«
    »Hat er einen Grund genannt, warum er die Anzeige nicht selbst erledigt hat?«
    »Nein. Aber seine Frau sagte, daß sie schon am Montagmorgen zur Polizei gehen wollte, aber daß er geglaubt hätte, der Wagen würde wieder auftauchen, und daß sie warten sollten.«
    »Erinnerst du dich, was sie noch gesagt haben? Haben sie miteinander gesprochen?«
    »Ja und nein, es wurde ja fast nur über die Autosache gesprochen. Ich fragte, ob sie an dem Sonntagmorgen etwas gesehen oder gehört

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