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Der Preis der Liebe

Titel: Der Preis der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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Helena auf der Reise und seiner Mutter als Anstandsdame in London würden sie wohl kaum miteinander allein sein können.
    Nun, Enthaltsamkeit würde die Hochzeitsnacht dafür umso schöner werden lassen. Er schmunzelte vor sich hin. Er würde auf der kürzesten Verlobungszeit, die es je gegeben hatte, bestehen. Und wie er Rosalind kannte, hatte sie bestimmt nichts dagegen.
    Er betrat das Esszimmer und nahm Platz. „Guten Abend allerseits. Hat Daniel Ihnen schon von unserer kleinen List erzählt?“
    „Daniel?“ fragte Lady Helena.
    „List?“ wiederholte Lady Juliet.
    Er atmete tief durch und begann mit seiner Erklärung. Daniel sagte nichts und aß schweigend weiter. Griffith verstand schon bald, warum. Der verdammte Ire wollte sehen, wie er sich vor den anderen wand!
    Und genau das tat Griffith dann auch während der nächsten Stunde. Er nannte Lady Helena und Lady Juliet denselben Grund für den Rollentausch wie Rosalind, ohne Daniels fragenden Blick zu beachten. Am Ende des Abendessens, nachdem er Hunderte von Fragen ziemlich ausweichend beantwortet hatte, spürte er, dass beide Schwestern sein Handeln deutlich missbilligten.
    „Also haben Sie uns angelogen?“ erkundigte sich Lady Juliet bestimmt zum fünfzehnten Mal. „Sie haben uns von Anfang an nur etwas vorgemacht?“
    „Ja, ja“, bestätigte Griffith ungeduldig. Großer Gott, Rosalind war verständnisvoller gewesen! Wenn sie ihm vergeben konnte, warum dann bitte nicht auch die anderen beiden? „Es hat sich im Grunde ja kaum etwas verändert, nur dass ich derjenige bin, der Ihre Schwester heiraten wird, und nicht Daniel.“
    „Der uns ebenfalls angelogen hat“, stellte Lady Helena fest und warf Daniel einen wütenden Blick zu. „Ohne Zweifel haben Sie sich auf unsere Kosten blendend amüsiert und haben gelacht wegen unserer Dummheit und ..."
    „Moment mal“, warf Daniel ein. „So war es nicht. Das Ganze war Griffith’ Idee. Ich hatte von Anfang an Bedenken, aber ich arbeite nun mal für ihn, also tat ich, was man mir auftrug. Glauben Sie mir, es ist mir nicht leicht gefallen, Sie alle hinters Licht zu führen.“
    Juliet tätschelte mitfühlend seine Hand: „Natürlich nicht.“ Jetzt, da sie ihn nicht mehr heiraten musste und sich ihre Schwester auch nicht zu opfern brauchte, schien sie sich in seiner Gegenwart recht wohl zu fühlen. „Wir wissen doch alle, dass Sie ein gutes Herz haben, Mr. Knigh..., ich meine, Mr. Brennan.“ Sie schaute Griffith missbilligend an. „Es war Ihr Arbeitgeber, der sich schlecht benommen hat, sehr, sehr schlecht sogar.“
    Griffith packte die Wut. „Ehe Sie Daniel nun von aller Schuld freisprechen, sollten Sie wissen, dass er das freiwillig getan hat. Ich habe ihn nicht gezwungen. Er hat mitgemacht, weil er dafür großzügig belohnt wird. Mit zweihundertfünfzig Pfund, genauer gesagt!“
    „Zweihundertfünfzig Pfund!“ wiederholte Lady Helena fassungslos. Sie sah Daniel voller Verachtung an. „Aber das war ja zu erwarten von einem Mann, der früher einmal Schmuggler und - weiß Gott - was sonst noch war. Wie hätten Sie einem so großen Betrag auch widerstehen können?“ Ihre Stimme nahm jetzt einen verletzten Klang an. „Andererseits war wohl eine beträchtliche Summe nötig, damit Sie zustimmten, einen Besuch bei uns langweiligen alten Jungfern überhaupt auf sich zu nehmen.“ Sie warf wütend die Serviette auf den Tisch und wollte aufstehen, aber Daniel hielt sie am Arm zurück. „Hören Sie, Lady Helena ..."
    „Lassen Sie mich los“, flüsterte sie, und ihre Augen schimmerten verdächtig. „Ich hätte mir denken können, dass Sie bezahlt wurden für alle Ihre Freundlichkeiten - für das Billardspiel, für die Werbung um Rosalind und ... Sie wurden dafür bezahlt, dass Sie die alten Jungfern unterhalten. Nun, Sie haben sich das Geld redlich verdient. Sie haben uns alle getäuscht.“
    Als Daniel heftig widersprach und Juliet sich ebenfalls einschaltete, um ihn zu verteidigen, schüttelte Griffith nur den Kopf und verließ den Raum. Das sollten die drei unter sich ausmachen. Er war nicht in der Stimmung, sich an diesem Abend mit zwei eigensinnigen Frauen herumzuärgern. Immerhin wartete noch ein nicht minder eigensinniger Earl auf ihn, und er befürchtete, dass der seine Geduld auf eine harte Probe stellen würde.
    Zwar war Griffith noch nie in den Privatgemächern des Earl gewesen, aber er wusste, wo sie sich befanden. Das Arbeitszimmer, in dem er Rosalind zum ersten Mal begegnet war und in

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