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Der Preis der Liebe

Titel: Der Preis der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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Schatulle zu stecken.
    Griffith legte ihr die Hand auf den Arm. „Bitte, Liebling, lass es. Im Moment ist das für mich nicht wichtig.“
    „Nicht wichtig?“ Sie wich zurück und hielt die Schatulle umklammert, als könne nur sie ihr Halt geben. „Behaupte nicht, es sei nicht wichtig für dich, denn das ist gelogen, Griffith Knighton! Es war dir so wichtig, dass du hierher gekommen bist und mit deinem Berater die Rollen getauscht hast. Dass du jede freie Minute dieses Haus durchsucht hast. Dass du jeden erdenklichen Trick angewendet hast, um mich loszuwerden, als ich misstrauisch wurde.“ Sogar Verführung, fügte sie in Gedanken hinzu, aber sie wagte nicht, das vor Papa auszusprechen. Ihre Stimme war nur mehr ein verzweifeltes Flüstern. „Und als dir klar wurde, dass du die Urkunde niemals allein finden würdest, war sie dir wichtig genug, Papas Bedingungen anzunehmen und einer der armen Swanlea-Jungfern einen Heiratsantrag zu machen. Also behaupte nicht, die Urkunde sei nicht wichtig, du Lügner!“
    „Um Gottes willen, du glaubst doch wohl nicht „Hier!“ rief sie und klappte den Deckel der Schatulle hoch. Sie entnahm ihr einen kleinen Stapel Papiere und blätterte sie durch, bis sie die ungewöhnlich aussehende Urkunde aus Gretna Green gefunden hatte. Sie warf alles andere zu Boden - die Schatulle, die Papiere - und hielt Griffith das einzig wichtige Dokument hin. „Hier ist die Urkunde. Sie gehört dir. Nimm sie! Und dann verschwinde endlich!“
    „Ich gehe nirgendwohin.“ Er beachtete die Urkunde gar nicht. „Nicht ohne dich!“
    „Er muss dieses Haus nicht verlassen, Mädchen“, schaltete sich ihr Vater ein. „Erst recht nicht, wenn er die Urkunde annimmt. Sobald er sie hat, gehört uns unser Besitz nicht mehr. Verstehst du denn nicht? Er ist der rechtmäßige Earl. Er geht damit vors Heroldsamt und das Oberhaus, und dann gehören Titel und Besitz ihm.“
    „Ich verstehe sehr wohl, Papa.“ Sie drückte Griffith das Papier gegen die Brust. „Aber im Gegensatz zu dir ist mir das gleichgültig. Denn beides gehörte ihm bereits von Anfang an. Du hast es ihm nur vorübergehend gestohlen.“
    Obwohl ihrem Vater die Schamesröte ins Gesicht stieg, gab er nicht auf. „Trotzdem muss ich dabei an euch denken, Mädchen. Wenn er eine von euch heiratet, wird er bis zu meinem Tod abwarten. Heiratet er aber keine von euch und hat diese Urkunde in der Hand, dann wird er mich vor Gericht ziehen. Wir werden alle öffentlich mit Schande überhäuft, und dann habt ihr keine Zukunft mehr.“
    Eine schreckliche Erkenntnis kam ihr, und ihr drehte sich beinahe der Magen um. „Ist es das, was du damit vorhattest, falls du die Urkunde gefunden hättest?“
    Griffith zögerte nur kurz, aber dieses Zögern reichte ihr, um zu erkennen, dass sie mit ihrer Vermutung richtig lag. „Du verdammter herzloser Schuft“, zischte sie. Sie ließ das Papier vor seine Füße zu Boden fallen und eilte zur Tür.
    Er hielt sie am Arm zurück. „Hör zu, ich hätte niemals eine von euch mittellos zurückgelassen! Ich hatte längst beschlossen, für euch zu sorgen. Ich hege keinen Groll gegen euch, nur gegen ihn. Frag Daniel, wenn du mir nicht glaubst. Aber ich brauche diesen Beweis meiner ehelichen Abstammung, und ja, ich habe heimlich nach ihm gesucht. Es ist genau so, wie ich dir heute Nachmittag sagte. Als ich hierher kam, hatte ich gar nicht vor, zu heiraten.“
    „Bis du dich jedoch dazu gezwungen sahst, weil du das verfluchte Ding nicht finden konntest!“
    „Nein! Vielleicht bin ich mit anderen Absichten hierher gekommen, aber das hat sich geändert! Ich habe dir einen Heiratsantrag gemacht, weil ich dich zur Frau nehmen möchte!“ „Hör auf, Knighton“, ließ sich der Earl mit zittriger Stimme vernehmen. „Du kennst deine Verpflichtungen deiner Familie gegenüber, Mädchen.“
    Als sie erstarrte, warf Griffith ihm einen unheilvollen Blick zu. „Still, alter Mann! Begreifen Sie nicht, dass Sie alles nur noch schlimmer machen? Kennen Sie Ihre Tochter wirklich so wenig?“ Leise fluchend wandte er sich wieder Rosalind zu.
    „Wenn du das gesamte Gespräch mit angehört hast, dann hast du doch bestimmt auch mitbekommen, wie ich zu deinem Vater meinte, du seiest ein Engel, nicht wahr?“
    Einzelne Gesprächsfetzen fielen ihr wieder ein. Ja, sie hatte es gehört, aber im Schock über all die anderen Enthüllungen nicht weiter darauf geachtet.
    Als sie schwieg, fuhr er fort: „Sagt das ein Mann über eine Frau, die er

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