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Der Preis der Liebe

Titel: Der Preis der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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Lebensgeschichte jedes einzelnen Earls, und Mr. Knighton hörte mit großer Geduld zu. Offensichtlich achtete er überhaupt nicht mehr auf seinen Berater.
    Dieser neigte sich noch näher zu Rosalind, und seine Augen funkelten verschmitzt. „Wir sollten eine kleine Wette abschließen.“
    „Welcher Art?“ Sie versuchte, ihm auszuweichen, aber es gelang ihr nicht. Er war jetzt so nahe, dass sie keinen klaren Gedanken mehr fassen und sich nur noch an das erinnern konnte, was geschehen war, als sie sich das letzte Mal so nahe gewesen waren. Ihr Puls begann zu rasen.
    „Wenn ich das Spiel gewinne“, murmelte er, „ziehen Sie Ihren Wachhund ab.“
    Sie unterdrückte ein Aufstöhnen. Sie hätte sich ja denken können, dass er irgendwann wieder auf dieses Thema zu sprechen kommen würde. Trotzig reckte sie das Kinn. „Und wenn ich gewinne?“
    „Sie werden nicht gewinnen.“ Als sie ihn empört ansah, fügte er lächelnd hinzu: „Nun gut. Falls doch ...“ Er überlegte kurz. „Dann sorge ich dafür, dass Richard Sheridan Sie zum Vorsprechen einlädt.“
    Sie machte große Augen. „Der Richard Sheridan? Der Direktor des Drury Lane Theaters? Der Verfasser der Lästerschule ?“ Der Mann grinste und ahnte genau, dass sie nach diesem Köder schnappen würde. „Ebendieser.“
    Er sah für ihren Geschmack viel zu selbstzufrieden aus, und sie musterte ihn skeptisch. „Sie kennen ihn so gut, dass Sie für mich ein Vorsprechen bei ihm arrangieren können?“
    „Sagen wir mal, Sheridan und ich teilen eine Vorliebe für guten französischen Kognak, der wir ab und zu gemeinsam frönen.“
    „Wie kommt es, dass ein Berater einen so berühmten Mann wie Sheridan kennt?“
    Diese Frage schien ihn etwas aus der Fassung zu bringen, doch dann zuckte er nur beiläufig mit den Schultern. „Mein Arbeitgeber ist ein Förderer dieses Theaters und besitzt ein paar Anteile daran.“ Er nickte in Mr. Knightons Richtung. „Wenn Sie mir nicht glauben, fragen Sie ihn doch.“
    Sie beobachtete verstohlen ihren Cousin, der noch immer geduldig ihrer Schwester lauschte. Mr. Knighton sollte am Drury Lane beteiligt sein? Unmöglich! Gestern Abend beim Essen hatte dieser Banause keine Ahnung gehabt, wer John Dryden, Christopher Marlowe oder sogar Homer waren, und das trotz seiner Ausbildung in Eton! ln der Tat hatten sich Zweifel bei ihr eingestellt, ob das mit der Ausbildung in Eton überhaupt der Wahrheit entsprach. Es kam ihr sehr abwegig vor, dass er ein Liebhaber des Theaters sein sollte.
    Als hätte er ihren Zweifel erraten, fügte Griffith hinzu: „Ehrlich gesagt, habe ich diese Beteiligung angeregt, da er - und ich - nebenbei dadurch in den Genuss einer kleinen, privaten Loge im Drury Lane gelangt sind.“
    Das ergab schon eher einen Sinn. Ganz gleich, was man sonst von ihm halten mochte - Griffith schien aufrichtig am Theater interessiert zu sein.
    „Nun?“ hakte er nach. „Nehmen Sie die Wette an?“
    Sie zögerte immer noch. „Nur, wenn Sie mir eine Frage beantworten.“
    „Einverstanden.“
    „Warum liegt Ihnen so viel daran, meinen Lakaien loszuwerden? Er soll Ihnen doch nur helfen!“
    „Ich brauche keine Hilfe. Außerdem bin ich es nicht gewohnt, auf Schritt und Tritt verfolgt zu werden. Haben Sie schon einmal versucht, Akten zu studieren, wenn zwei Meter hinter Ihnen jemand steht und versucht, sich unauffällig zu verhalten? Das ist äußerst störend.“
    So gesehen, konnte sie sogar fast nachvollziehen, was er meinte. Außerdem hatte sie fest vor, das Spiel zu gewinnen. Und die Aussicht, bei Sheridan vorzusprechen, war unwiderstehlich. „Also schön. Ich nehme die Wette an.“
    „Rosalind!“ Juliet und Mr. Knighton kehrten wieder zum Tisch zurück. „Worüber tuschelt ihr eigentlich die ganze Zeit, du und Mr. Brennan? Ich dachte, ihr spielt Billard!“
    Griffith trat einen Schritt zurück und schenkte ihr ein jungenhaftes Lächeln. „Das tun wir auch, Mylady.“ Er nahm seinen Queue wieder auf. „Für Ihre Schwester und mich wird das Spiel sogar zunehmend ernster.“
    Rosalind hatte angenommen, dass sie von Anfang an ernsthaft gespielt hatten, doch jetzt bewies Griffith ihr, dass sie sich geirrt hatte. Als er sich nun über den Tisch beugte, gab es kein Flirten mehr, keine versteckten Andeutungen. Er stürzte sich mit aller Entschlossenheit ins Spiel, und so errang er zwanzig Points, ehe er mit dem Queue abrutschte und einen Stoß verfehlte.
    Plötzlich war sich Rosalind nicht mehr so sicher, dass sie gewinnen

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