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Der Preis der Liebe

Titel: Der Preis der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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Zimmer zurückziehen sollte, als eine Billardkugel geräuschvoll in die Tasche fiel und Juliet einen für sie untypischen Jubelschrei ausstieß.
    „Gewonnen! Ich habe gewonnen!“ rief sie und schwang den Queue. „Endlich habe ich Sie geschlagen, Mr. Brennan, geben Sie es zu! Und das nach nur drei Spielen! “
    „Das haben Sie in der Tat.“ Griffith’ Stimme klang nachsichtig und freundlich. Plötzlich fiel Rosalind auf, dass er in diesem Spiel deutlich schlechter gewesen war als in den vorangegangenen. Und als er sich abwandte und einen Blick mit Mr. Knighton wechselte, wurde ihr klar, dass er Juliet absichtlich hatte gewinnen lassen.
    Bei dieser Erkenntnis wurde ihr verräterisch warm ums Herz. Mr. Brennan hatte es geschafft, Juliet dazu zu bewegen, ihre Scheu abzulegen. Ein Verdienst, dessen sich Mr. Knighton nicht rühmen konnte. Rosalind war Griffith widerstrebend dankbar dafür. In den letzten drei Tagen hatte Juliet ununterbrochen verängstigt gewirkt und entweder vollständig geschwiegen oder nur geantwortet, wenn man sie etwas gefragt hatte. Sie fühlte sich in Gesellschaft von Griffith wesentlich wohler als in der von Mr. Knighton, aber der Grund dafür lag auf der Hand: Juliet brauchte sich nicht den Kopf darüber zu zerbrechen, ihn heiraten zu müssen.
    Rosalind seufzte. Unvermittelt baute sich Griffith vor ihr auf, versperrte ihr die Sicht und hielt ihr den Queue hin. „Jetzt, da Ihre Schwester mich geschlagen hat, könnte ich mir denken, dass Sie es ihr gleichtun möchten!“
    Sein Blick forderte sie geradezu heraus. Nun gut, es wurde höchste Zeit ihn daran zu erinnern, dass sie ihn in der Tat übertreffen konnte.
    Sie erhob sich mit einem Lächeln und nahm ihm den Queue ab. „Es gibt nichts, was mir größeres Vergnügen bereiten würde, als Sie zu schlagen, Mr. Brennan.“
    „Das ist ,mein liebes Fräulein Hochmut!“ Seine Augen funkelten, als er aus Viel Lärm um nichts zitierte. „,Sie spricht lauter Dolche, und jedes Wort durchbohrt.“
    „Ich tue mein Bestes.“ Sie ging an ihm vorbei und trat an die Schmalseite des Tischs, wo sie sich die Handschuhe auszog. „Aber meine Dolche müssen wohl geschärft werden, da Sie keine Ruhe geben und ich Sie bisher noch nicht habe bluten sehen!“
    Er platzierte den Queueball und die rote Kugel auf dem Tisch. „Ich bin froh, dass Sie sich auf Worte beschränken und sich nicht aufs Fechten verstehen. Wenn ich bedenke, wie geschickt Sie mit einem Schwert umgehen, wird mir ganz bange.“ Er bedeutete ihr mit einer Geste, anzufangen.
    Sie schmunzelte. „Eine in der Tat verlockende Aussicht, aber ich gebe mich damit zufrieden, Sie beim Billard zu besiegen. Auf wie viele Points wollen wir uns einigen?“
    „Fünfzig scheint mir eine schöne, runde Zahl zu sein.“
    „Also gut, fünfzig.“ Lächelnd vollzog sie eine Serie von Stößen und stellte sich dabei sehr geschickt an.
    Mr. Knighton stieß einen anerkennenden Pfiff aus. „Mylady, wo haben Sie nur so gut Billard spielen gelernt?“
    Sie trat einen Schritt zurück. „Einer unserer Lakaien hat es mir beigebracht.“ Sie wandte sich an Griffith, der mit vor der Brust verschränkten Armen und nicht genau zu deutendem Blick an der Wand lehnte. „Das waren vier Points, denke ich. Sie sind an der Reihe, Sir.“
    Er schlenderte zum Tisch, platzierte seinen Queueball und versenkte die rote Kugel mit einem Piquestoß. „Ihre Lakaien haben eine Vielzahl von Aufgaben.“ Er nahm die rote Kugel aus der Tasche, platzierte sie erneut auf dem Tisch und versetzte dem Queueball einen beeindruckenden Stoß über die Vorbande. „Sie bringen einem Billard bei und dienen Besuchern als persönliche Gehilfen. Ich frage mich, wie sie da noch Zeit haben, Lakaien zu sein.“
    Sie verzog das Gesicht, als er den roten Ball sauber versenkte. „Wie Sie bald herausfinden werden, sind alle unsere Bediensteten sehr flexibel. Wenn also die Lakaien solche Aufgaben nicht übernehmen würden, dann wäre es jemand anderes - der Butler, der Kutscher...“
    „Die Dame des Hauses selbst?“ fragte er vor seinem nächsten Stoß.
    Sie zog eine Braue hoch. „Wenn es erforderlich ist, ja.“ Die rote Kugel rollte in die Tasche direkt neben ihr, daher holte Rosalind sie für Griffith heraus. Als sie sich über den Tisch beugte, um ihm die Kugel zu reichen, fiel sein Blick jedoch nicht auf ihre Hand, sondern etwas tiefer. Erst jetzt fiel ihr auf, dass sich ihr Schultertuch gelöst hatte und viel zu viel von ihrem Busen zu sehen war.

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