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Der Preis der Liebe

Titel: Der Preis der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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„Heißt das, Papa hat behauptet, es sei deine Pflicht, Mr. Knighton zu heiraten, weil...“ „Nein, natürlich nicht.“ Juliet wischte sich die Tränen ab. „So würde Papa das niemals ausdrücken. Aber ich weiß, dass er mir die Schuld gibt. Ich sehe es ihm jedes Mal an, wenn er von Mama spricht oder davon, dass ich heiraten soll, um Swan Park zu retten. Er muss es nicht deutlich aussprechen, ich ahne auch so, was in ihm vorgeht. “
    Rosalind fühlte sich hilflos angesichts eines solchen Missverständnisses. Ihr Vater konnte zuweilen streng und unlogisch sein, aber auf seine Weise liebte er seine Töchter über alles. „Ich bin mir sicher, dass er dir nicht die Schuld gibt. Niemand von uns tut das, nicht einmal Papa.“
    Juliet wich zurück, und ihre Augen füllten sich erneut mit Tränen. „Ich wusste, dass du mich nicht verstehen würdest!“ „Doch, das tue ich! Ich finde nur, dass ...“
    „Dass ich ein dummes Mädchen bin, das sich irgendwelche Dinge einbildet. Nun, ich bilde mir das alles nicht ein, ganz gleich, was du auch sagst, um meine Gefühle zu schonen. Ich werde euch allen beweisen, dass ich meinen Beitrag für die Familie leisten kann, genauso wie du, indem du Swan Park verwaltest. Und deshalb werde ich Mr. Knighton heiraten, auch wenn ... wenn ich ihn nicht liebe!“ Damit wirbelte sie herum und eilte die Treppe des Westflügels hinunter.
    „Juliet!“ rief Rosalind ihr nach und folgte ihr, doch sie konnte ihre Schwester nicht mehr einholen. Außerdem hatte es ohnehin keinen Sinn, noch weiter mit ihr zu reden, wenn sie in dieser Stimmung war.
    Kopfschüttelnd machte Rosalind kehrt. Welch ein Dilemma. Juliets Entschlossenheit, die Familie zu „retten“, hatte tiefere Ursachen, als sie gedacht hatte. Wahrscheinlich hatten sie und Helena das Mädchen zu sehr verhätschelt und ihm das Gefühl vermittelt, zu nichts nutze zu sein. Jetzt würde sie das teuer zu stehen kommen.
    Sie ließ sich in einen Sessel fallen; ihre Gedanken überschlugen sich. Wie sollten sie jemals einen Ausweg aus diesem Dilemma finden? Juliet würde sich nicht eher zufrieden geben, bis Swan Park gerettet war, und sie zog daraus den Schluss, dass sie zu diesem Zweck Mr. Knighton heiraten musste. Es sei denn, Rosalind konnte dem allen Einhalt gebieten, bevor es zu spät war. Ihres Wissens hatte Mr. Knighton noch nicht um die Hand von einer der Schwestern angehalten, das hätte Papa ihnen freudestrahlend mitgeteilt, aber ewig konnte es so nicht weitergehen. Schließlich wartete in London ja Arbeit auf Mr. Knighton.
    Sie brauchte eine Verzögerung, etwas, das ihr die Zeit gab, sich etwas auszudenken, was ihnen allen zugute kam.
    Das Problem war, dass sie keinerlei Einfluss auf die Situation hatte. Sie konnte nicht Voraussagen, wann es zu einer Verlobung kommen oder wie lange die Verlobungszeit dauern würde. Die einzige Möglichkeit, Kontrolle über die Lage zu gewinnen, bestand darin, dass sie den Mann selbst heiratete.
    Ihr Herzschlag beschleunigte sich. Ja, das könnte funktionieren! Wenn sie sich bereit erklärte, Mr. Knighton zu heiraten, konnte sie die kokette Verlobte spielen. Sie würde darauf bestehen, dass sie Zeit brauchte, um die Hochzeit zu planen, und dann würde sie die Möglichkeit haben, alles Mögliche anzustellen, um ihn davon zu überzeugen, dass er eigentlich keine von ihnen heiraten wollte ...
    Ihre Miene verfinsterte sich. Der Plan hatte nur einen Haken - Mr. Knighton würde sie niemals heiraten wollen. Er wünschte sich eine Frau wie Juliet - eine vollkommene Ehefrau und Dame der Gesellschaft.
    Seufzend erhob sie sich. Vielleicht fand sie ja einen Weg, sein Interesse in ihre Richtung zu lenken. Sie musste sich das noch einmal gut durch den Kopf gehen lassen, denn bislang war das die beste Idee, die sie gehabt hatte. Sie gähnte. Zuerst jedoch wollte sie sich etwas hinlegen. Sie konnte stets besser nachdenken, wenn sie ausgeschlafen war. Vielleicht träumte sie ja auch von einer Lösung.
    Sie hatte schon die Hälfte der Galerie hinter sich gelassen, als ihr plötzlich einfiel, dass sie Griffith versprochen hatte, den Lakaien John von seinem Posten abzuziehen. Griffith hatte sich erst vor einer halben Stunde auf sein Zimmer zurückgezogen, also blieb ihr noch reichlich Zeit. Normalerweise verbrachte er nachmittags mindestens zwei Stunden dort. Trotzdem, sie wollte es gern hinter sich bringen. Danach konnte sie in Ruhe schlafen und sich hinterher weiter Gedanken machen.
    Sie stieg die Treppe des

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