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Der Preis der Liebe

Titel: Der Preis der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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nach.“
    Ihr gefiel die Formulierung „Er holt sich das, was er braucht“ ganz und gar nicht. Der Gedanke, dass Griffith überhaupt leichte Mädchen aufsuchte, verstörte sie über alle Maßen.
    „Wissen Sie, Griffith ist ein Mann, der nur an seine Arbeit denkt“, fuhr Mr. Knighton fort. „Die Handelsgesellschaft bedeutet ihm alles.“
    „Ich hatte mich schon gewundert ... Er scheint so viel davon zu verstehen, während Sie ... nun ja ..."
    „Während ich keine Ahnung habe?“
    „Nein, so habe ich das nicht gemeint“, wandte sie ein und ärgerte sich darüber, dass sie so vorlaut war.
    Er machte eine wegwerfende Handbewegung. „Schon gut. Griffith ist wirklich derjenige von uns, der etwas vom Geschäft versteht. Dank seiner Erfahrungen als Schmuggler“, fügte er hastig hinzu, „verfügt er über die richtigen Verbindungen, und er regelt alles.“
    Der Kopf des Unternehmens, dachte sie. Und welche Aufgaben kamen Mr. Knighton zu? Das konnte sie ihn allerdings nicht fragen, es wäre viel zu unhöflich gewesen. Neugierig betrachtete sie ihn. „Dann ist er also nicht nur Ihr Berater in Ihren persönlichen Angelegenheiten?“
    „O doch ... ja, das ist er. Aber das meiste, was er in dieser Eigenschaft tut, steht... irgendwie auch mit dem Unternehmen in Beziehung.“ Mr. Knighton räusperte sich nervös. „Wie dem auch sei, das ... darum geht es nicht. Ich habe Ihnen aus einem ganz anderen Grund unseren kleinen Ausflug vorgeschlagen.“ Er setzte sich auf, beugte sich zu ihr, und sein Gesicht wurde ernst. „Griffith hat ein Auge auf Sie geworfen, aber bislang noch nie eine Ehe erwogen, und deshalb weiß er auch nicht, was er nun tun soll. Eine vornehme Frau wie Sie ... Nun, ihm ist klar, dass Sie gesellschaftlich weit über ihm stehen, und er möchte von Ihnen nicht verlangen, dass Sie unter Ihrem Stand heiraten. Das ist der einzige Grund, warum er Ihnen bisher noch keinen Antrag gemacht hat. Sie müssten ihn ein wenig ermutigen, ihm zeigen, dass Sie ihn mögen, und ...“
    „Dazu ist es bereits zu spät“, unterbrach sie ihn trocken. „Offensichtlich habe ich ihm auf überzeugende Art und Weise gezeigt, dass ich ihn mag. Er hat mir schon einen Antrag gemacht.“
    „Wie bitte?“ rief er verblüfft. „Wann?“
    „An dem Tag, an dem er mich auch ,eine Furie, die sich in alles einmischt“ genannt hat.“
    Mr. Knighton richtete sich kerzengerade auf. „Du liebe Güte! Mir war schon klar, dass der Mann nicht unbedingt charmant ist, aber er sollte doch wenigstens wissen, dass man einer Frau schmeichelt, ehe man ihr einen Heiratsantrag macht!“
    „Nein, so hat er mich bezeichnet, nachdem ich seinen Antrag abgelehnt hatte.“
    „Sie haben ihm einen Korb gegeben?“ Er schüttelte den Kopf. „Warum haben Sie das getan? Sie sagten doch, Sie hätten Interesse an ihm!“ Er musterte sie argwöhnisch. „Doch nicht, weil er unter Ihrem Stand ist, oder?“
    „Seien Sie nicht albern. Meine Mutter war Schauspielerin, und ich hatte selbst vor, diesen Beruf zu ergreifen. Welche Rolle sollte es also für mich spielen, ob Griffith für mich standesgemäß ist oder nicht?“
    „Für Lady Helena würde es eine Rolle spielen“, gab er zu bedenken.
    Rosalind seufzte. „Meine Schwester könnte Sie eventuell überraschen. Lassen Sie sich nicht von ihrer kühlen Art täuschen. Sie tut nur so, als wäre Sie eine Eisprinzessin, um nicht verletzt zu werden.“ Sie warf ihm einen listigen Blick zu. „Warum? Kommt sie als Ehefrau in die engere Wahl für Sie?“
    Er wirkte, als hätte sie ihn geohrfeigt. „Nein, wirklich nicht! Lady Helena ist eine Spur zu hochmütig für meinen Geschmack.“ Seine Augen wurden schmal. „Aber wir reden hier nicht von mir. Wir sprechen darüber, warum Sie Griffith einen Korb gegeben haben. Wir wissen doch beide, dass unsere vorgetäuschte Verlobung nicht der Grund dafür war.“
    „Stimmt. Aber da er mir ohne diese ,vorgetäuschte Verlobung nie einen Antrag gemacht hätte, sah ich auch keinen Anlass, ihn anzunehmen. Er will mich gar nicht. Er ist nur wütend, weil Sie etwas haben, das er nicht hat. Das ist alles.“
    „Glauben Sie das wirklich?“ fragte er so sanft, dass ihr fast die Tränen in die Augen stiegen.
    „Ich weiß es.“
    Er schwieg eine ganze Weile. Der Wind rauschte in den Bäumen. Rosalind versuchte, ihre plötzliche Niedergeschlagenheit abzuschütteln, doch trotz des Sonnenscheins und der wunderschönen Umgebung gelang ihr das nicht.
    „Verraten Sie mir etwas, Lady

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