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Der Preis der Liebe

Titel: Der Preis der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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kommen.“
    „Deshalb möchte ich auch gar nicht bleiben“, wandte er ein. „Ich habe ein Recht, mir ein Bild von dem Besitz zu machen, den ich erben werde, finden Sie nicht? Da müssen Pläne gemacht und Verbesserungen in Betracht gezogen werden.“
    „Ist das Ihr einziger Grund?“ Sie dachte an Griffith’ Suche, die, wie er behauptet hatte, von Mr. Knighton abgesegnet worden war. „Andere Absichten verfolgen Sie nicht?“
    „Welche Absichten sollte ich sonst haben?“
    Sie überlegte kurz, ob sie ihm von der Schatulle in ihrem Schrank erzählen sollte, verwarf den Gedanken aber wieder. Er würde tun, als wüsste er von nichts, und ihre wiederholten Fragen könnten den Verdacht der beiden Männer so stark erregen, dass Griffith auch in ihrem Zimmer zu suchen begann. „Wie lange werden Sie bleiben?“ erkundigte sie sich. „Wie lange wird es dauern, Verbesserungen in Betracht zu ziehen 1 ?“
    „Nur ein paar Tage, nicht länger. Wie Sie bereits richtig sagten, ich muss mich um meine Geschäfte in London kümmern.“ Sie lächelte. Ein paar Tage konnte sie die beiden noch ertragen, vor allem wenn Griffith ihr weiterhin aus dem Weg ging.
    „Bis dahin sollten Sie und ich nach wie vor so tun, als wären wir verlobt, finden Sie nicht?“ schlug er verschmitzt vor. „Das macht Ihren Vater glücklich, hält Ihre Schwester Juliet von mir fern - und es wird Griffith in den Wahnsinn treiben.“
    Sie musste gestehen, dass ihr dieser Aspekt besonders gut gefiel. „Das hört sich verlockend an.“
    Er nahm die halb leere Flasche Rotwein und schenkte ihre Gläser voll. Er reichte ihr ein Glas und erhob seins. „Auf kurze Verlobungen, Mylady!“
    „Auf kurze Verlobungen“, stimmte sie zu. „Sie sollten mich allerdings nicht mehr Mylady nennen, das klingt so schrecklich förmlich. Ich gestatte Ihnen, mich mit meinem Vornamen anzureden. Außerdem, jedes Mal, wenn Sie ,Mylady“ zu mir sagen, fühle ich mich wie eine Herzoginnenwitwe mit grauem Haar und einer Lorgnette.“ Hinzu kam, dass nur Bedienstete sie dauernd mit „Mylady“ ansprachen, aber sie schwieg, weil sie ihn nicht in Verlegenheit bringen wollte.
    „Ganz wie Sie wünschen, M... Rosalind.“ Belustigt sah er sie über den Rand seines Glases hinweg an. „Nun, ich habe schon die eine oder andere Herzoginnenwitwe kennen gelernt, aber ich kann Ihnen versichern, Sie haben nicht die geringste Ähnlichkeit mit ihnen, glauben Sie mir. Dazu sind Sie viel zu hübsch!“ Jetzt, da sie keinen Grund mehr hatte, sich vor seinen Komplimenten zu fürchten, genoss sie sie sogar. „Flirten Sie etwa mit mir?“
    „Vielleicht? Haben Sie etwas dagegen?“
    Sie musste lachen. „Nein, ich denke nicht.“
    Der Rest des Nachmittags verlief ausgesprochen angenehm. Sie unterhielten sich über den Besitz, über die bevorstehende Ernte und die Molkerei von Swan Park. Er schien sich sehr für die finanziellen Aspekte zu interessieren - wie viel Käse und Milch auf dem Markt einbrachten, welcher Anteil des Gewinns wieder in die Molkerei zurückfloss und wie viel sie den Melkerinnen zahlten.
    Das hätte sie nicht weiter überraschen sollen, schließlich war er im Handel tätig. Trotzdem hätte sie vermutet, dass sich der Eigentümer einer großen Handelsgesellschaft nicht mehr mit solchen Einzelheiten abgeben würde.
    Nach einer Weile wollte er wissen, ob man die Schaukel noch benutzen konnte, und sie bejahte. Schon bald stieß er sie an und ließ sie höher und höher schwingen. Es war Jahre her, seit sie zum letzten Mal geschaukelt hatte, und sie fühlte sich schwerelos, frei und glücklich. Fast hätte sie Griffith darüber vergessen. Fast.
    Die Sonne ging bereits langsam hinter den Bäumen unter, als sie abbremste. „Wir sollten wahrscheinlich zurückgehen“, meinte sie mit leichtem Bedauern. „Man wird sich schon fragen, was aus uns geworden ist.“
    „Das werden sie mit Sicherheit“, bestätigte er freundlich und trat vor die Schaukel, um ihr hinunterzuhelfen.
    Plötzlich erstarrte er und guckte über ihre Schulter hinweg zu den Bäumen hinüber. Ein bedächtiges Schmunzeln breitete sich auf seinen Zügen aus, und ohne Vorwarnung gab er Rosalind einen Kuss auf den Mund.
    Sie war so schockiert, dass sie gar nicht reagieren konnte. Der Kuss war nicht besonders intim, aber sanft und zärtlich und verriet eindeutig, dass dieser Mann sich aufs Küssen verstand. Zwar setzte nicht ihr Herzschlag aus wie bei Griffith’ Küssen, aber andere Frauen würden da sicher ganz

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