Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Preis der Sterne 1 - Doyle, D: Preis der Sterne 1 - Mageworlds 01. The Price of Stars

Der Preis der Sterne 1 - Doyle, D: Preis der Sterne 1 - Mageworlds 01. The Price of Stars

Titel: Der Preis der Sterne 1 - Doyle, D: Preis der Sterne 1 - Mageworlds 01. The Price of Stars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James D. Debra;MacDonald Doyle
Vom Netzwerk:
Arm und an seinen Rippen hatten seiner Mutter beim ersten Anblick einen großen Schrecken eingejagt. Ari dagegen war stolz auf das Recht, das er sich damit erkämpft hatte, ein Mitglied von Ferrdas Clan zu sein. So hatte er nie daran gedacht, sich die Narben entfernen zu lassen.
    Aber an die Jagd selbst wollte er so wenig wie möglich denken. Er war nie fähig, so wie es manch andere Menschen offenbar vermochten, seine Erinnerung in einzelnen Schubladen abzulegen. Immer wieder spürte er, wie Issgrillikk durch seinen Schlag vom Leben in den Tod gegangen war, und diese Erinnerung färbte die ganze Episode vor Trauer und Bedauern tiefschwarz.
    Ari warf sich auf den Rücken und starrte an die Decke. Warum kann ich mich nicht einfach nur an das Gute erinnern? Selbst jetzt fühlte er dieselbe hilflose Wut darüber, was er für Issgrillikk getan hatte. Mit derselben Wut hatte er dem Sigrikka zunächst das Genick gebrochen und ihm dann, als Beweis für die Tötung, die Kiefer herausgerissen.
    Damals hatte er zumindest das Ziel und den Grund für seinen Zorn gekannt, und auch wenn der Tod des Sigrikka gar nichts geändert hatte, so war doch etwas wie ein Gleichgewicht entstanden, das ihn in den Nächten schlafen ließ. Nur nach dem Tod seiner Mutter hatte er sich so elend gefühlt, damals war sein Zorn etwas Dunkles und Beängstigendes gewesen.
    Und dieser Zorn war nie vergangen. Er lauerte nur, ruhte für ein paar Tage, Wochen oder Monate, bis etwas passierte, das ihn wieder anfachte. Ari konnte dann blindwütig die erstbeste Person schlagen, die ihm einen Grund dazu gab. Der Wunsch, seinen Zorn in Blut zu ertränken und endlich damit fertig zu werden, hatte aber nicht im Geringsten dazu beigetragen, sich Bekas Aktion anzuschließen.
    Ich soll eigentlich der Ruhigere und Respektablere von uns beiden sein , dachte er mit einem bitteren Lächeln. Wenn die Leute nur wüssten.
    Der Teppich in Llannats Zimmer war dunkelgrün und so weich wie Waldmoos. Die Adeptin saß im Schneidersitz in der Mitte des Raumes, die Augen geschlossen, die Atmung ging langsam und gleichmäßig. Tief versunken in der Meditation spürte sie die Bewegung der Kraftwellen innerhalb der Asteroiden-Basis und folgte ihren leuchtenden Mustern mit einer Klarheit, wie sie es selten außerhalb des Einkehr-Zentrums vermocht hatte. Nach einiger Zeit nahm sie eine andere Existenz wahr, die ihre eigene spiegelte, und verstand, dass sich irgendwo auf der Asteroiden-Basis ein Geist in gleicher Weise durch Meditation auf den morgigen Tag vorbereitete.
    Ich bin also nicht alleine hier , dachte sie, als sie aus der Trance erwachte. Sie stand auf, nahm ihren Stab und ging durch die verschatteten Korridore zum Zimmer des Entiboraners.
    Ein fahles, kaltes Licht durchflutete den langen Raum, als sie dort ankam. Es ließ die Wandverkleidung bläulich aufschimmern. Vor den hohen Fenstern stieg ein Mond über den Hügeln von Entibor auf. Der Professor saß am Tisch und betrachtete die von ihm geschaffene Landschaft, das kalte Mondlicht warf tiefe Schatten auf die Falten seines Hemdes und färbte sein graues Haar silbrig. Eine Kristallkaraffe mit einer dunklen Flüssigkeit stand zwischen passenden Gläsern auf einem Tablett neben ihm. Ein volles, noch unberührtes Glas stand vor ihm, er hatte seine Finger leicht um den fragilen Stiel gelegt.
    Als sie in den Raum trat, wandte er ihr das Gesicht zu. »Sie sind lange wach, Mistress Hyfid.«
    »Ich habe meditiert«, sagte sie. »Es war notwendig.«
    »So ist es, Mistress.« Er zeigte auf die Karaffe. »Werden Sie mir Gesellschaft leisten?«
    »Mit Vergnügen«, sagte sie und zog sich mit der rechten Hand einen Stuhl heran. »Sie sind selbst noch spät auf. Morgen wird ein langer Tag werden, und auch danach wird eine lange Reise folgen.«
    »Und es ist schon lange her, dass ich jung gewesen bin?«, fragte er freundlich, als er Flüssigkeit aus der kristallenen Karaffe in eines der Gläser schenkte. Trotz der Dunkelheit sah sie ihn lächeln, während er sprach. »Es ist wahr, Mistress. Aber keine Angst, ich werde die Reise nach Darvell überstehen.«
    Sie nahm das Glas von ihm entgegen und nippte daran, ein feuriges Destillat, das die Hochland-Reserve, die sie auf Nammerin probiert hatte, im Vergleich unausgereift erscheinen ließ.
    »Und dann?«
    Er zuckte mit den Achseln. »Es ist so, wie Sie selbst bereits sagten, Mistress, das Lesen in der Zukunft ist eine unsichere Sache. Schmeckt Ihnen der Brandy?«
    »Wie Satin und Messer«,

Weitere Kostenlose Bücher