Der Preis der Sterne 1 - Doyle, D: Preis der Sterne 1 - Mageworlds 01. The Price of Stars
Ein oder zwei davon hatten das kantige, grobe Kinn von Untergebenen, die nur nachdachten, wenn ihr Boss es verlangte. Die anderen jedoch wirkten wie Freelancer, schnell und gefährlich. Sie waren allem Anschein nach nicht mit Blastern bewaffnet, jedenfalls trugen sie keine sichtbaren Waffen. Aber Beka wusste, dass dies nichts zu bedeuten hatte.
Der Bankier oder Anwalt – oder was auch immer er sein mochte –, der sich jetzt hinter dem Tisch erhob, lächelte wie ein Holovid-Held. »Captain Portree, es ist mir ein Vergnügen, Sie endlich einmal persönlich kennenzulernen.«
Er streckte die Hand aus, und Beka schüttelte sie. Der Händedruck des Holovid-Helden war fester, als sie erwartet hatte, aber das ging schon in Ordnung. Die vielen Stunden an der Steuerung der Warhammer und das Verlagern der Ladung zusammen mit den Hafenarbeitern hatten auch ihren Händedruck etwas verstärkt, mehr sogar, als die meisten Menschen erwarteten, ob nun von Beka Rosselin-Metadi oder von Tarnekep Portree.
»Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite, GentleSir«, gab sie zurück. »Wie kann ich Ihnen helfen?«
Der Holovid-Held setzte sich wieder und bat sie, auf einem gegenüberstehenden Stuhl Platz zu nehmen. »Um ganz offen zu sein, ein gewisser junger Offizier der SpaceForce hat in letzter Zeit unsere Aufmerksamkeit auf sich gelenkt.«
Beka lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und legte die Fingerspitzen gegeneinander. Die Dandyrüschen aus weißer Spinnenseide fielen über ihr Handgelenk und verbargen so den Griff des Dolches. Aber die geschmeidige Bewegung, mit der sie ihn aus seiner Scheide ziehen würde, war ihrer rechten Hand in Fleisch und Blut übergegangen.
»Eine Operation dieser Art dürfte mehr Aufmerksamkeit als üblich auf sich ziehen«, sagte sie laut. »Ich nehme an, Sie sind bereit, den Preis entsprechend hoch anzusetzen.«
»Selbstverständlich sind wir das«, erwiderte der Holovid-Held mit einem strahlenden Lächeln. »Meine Auftraggeber haben mich autorisiert, Ihnen fünfhunderttausend Credits anzubieten. Die Hälfte im Voraus und die andere Hälfte bei der Erfüllung des Auftrags.«
Schmieriger Dreckskerl , dachte Beka und erwiderte über ihre Fingerspitzen hinweg das Lächeln.
»Ausgezeichnet«, sagte sie. »Und der Name, GentleSir?«
»Ari Rosselin-Metadi«, sagte er. »Er ist Offizier beim Medizinischen Dienst. Ein Mann, den Sie nicht verwechseln können, wenn Sie erst einmal seine Beschreibung haben. Unglücklicherweise können meine Auftraggeber ohne fremde Hilfe schlecht mit ihm fertig werden.«
Ari, was bist du für ein Idiot , dachte Beka, während sie den Mann hinter dem Tisch weiter anlächelte. In was bist du da bloß hineingeraten?
»Wenn ich Sie richtig verstehe, soll man sich seiner dauerhaft annehmen?«, erkundigte sie sich.
»Dauerhaft«, stimmte der andere zu. »Sie müssen dabei natürlich äußerste Diskretion walten lassen wegen des … vorherigen Vorfalls.«
Beka zwang sich, gelassen und desinteressiert zu klingen. »Keine Sorge. Ein Blaster-Einsatz in Anwesenheit des gesamten Großen Konzils und des Ehemanns der Lady ist nicht mein Stil.«
»Diese Geschichte hätte man wirklich besser organisieren müssen«, sagte der Holovid-Held. »Vosebil war gut genug, um das Antiseptikum im Medizinischen Zentrum auszutauschen, und auch schlau genug, Aufträge an die Besten weiterzugeben. Er hätte die Domina an jedem beliebigen Tag der Woche mit weniger Publicity vergiften können.«
»So wie die Holovids die gesamte zivilisierte Galaxie mit der Geschichte zugepflastert haben, habe ich den Eindruck gewonnen, dass es vor allem um Publicity ging.«
»Vertrauen Sie mir, Captain Portree. Publicity ist das Allerletzte, woran Dahl&Dahl interessiert sind. Wir sind alles andere als zufrieden mit der Art und Weise, wie GentleSir Vosebil seinen Auftrag erledigt hat.« Der Holovid-Held presste die wulstigen Lippen vor Verachtung zusammen. »Wir hoffen, Captain, Sie werden den Auftragsmord an Rosselin-Metadi etwas weniger extravagant handhaben.«
Beka presste ihre Finger so kräftig zusammen, dass sie schmerzten. Nur noch ein paar Minuten , versprach sie sich selbst. Dann kannst du in aller Ruhe kotzen.
»Ich bestimme meine Methode selbst«, gab sie zurück. »Wenn Ihnen das nicht gefällt, müssen Sie einen anderen Mann für den Mord anheuern.«
»Nein, nein«, sagte der Holovid-Banker-Verschnitt und lächelte so, dass seine weißen Zähne blitzten. Er war geradezu die Verkörperung von
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