Der Preis der Sterne 1 - Doyle, D: Preis der Sterne 1 - Mageworlds 01. The Price of Stars
wir können diesen Raum nicht halten. Er hat zu viele verdammte Fenster.«
»Stimmt. Gibt es noch andere Zugänge zu dem Gebäude, Commander?«
»Jedenfalls keine weiteren Fenster«, antwortete Jessan, der mit Namron beschäftigt war. »Hinten sind zwei Türen und der Frachtraum.«
»Dann schlage ich vor, dass wir uns dorthin zurückziehen.«
Noch während der Professor sprach, fauchte ein Blasterstrahl durch den Raum und versengte die Wand. Jessan brauchte keine weitere Aufforderung und kroch rückwärts zur Tür, Namron im Schlepptau. Die beiden anderen folgten ihm.
Peyte war zwar etwas angeschlagen, aber er ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und holte Kissen und Decken in den KommLink-Raum. Die Notstromversorgung hatte die Alarmleuchten automatisch eingeschaltet, als der Strom ausgefallen war. In ihrem trüben Licht platzierten Jessan und der Techniker Namron neben die Geräte, legten seine Beine hoch, versorgten die Wunde mit einem Druckverband und deckten ihn zu.
»Schieben Sie den Tisch vor die Tür«, sagte der Professor. »Der Kampf ist noch lange nicht vorbei.«
Jessan nickte Peyte zu. Der Techniker griff nach dem Tisch. »Es sieht im Moment aber ziemlich ruhig aus.«
»Das wird sich bald ändern«, erwiderte Tarnekep knapp und half ihm mit dem Tisch. Als er schließlich die Tür blockierte, wischte sich der Mandeyner mit dem blutverschmierten Ärmel den Schweiß von der Stirn. »Von welchem Punkt aus können wir die anderen Türen im Blick behalten?«
»Etwas weiter vorne gabelt sich der Flur«, sagte Jessan. »Von dort lassen sich beide Türen überwachen. Die Treppe und der Fahrstuhl liegen direkt um die Ecke.«
Tarnekep nickte. Er nahm den erbeuteten Blaster aus dem Hosenbund und reichte ihn Jessan. »Kennen Sie sich damit aus?«
»Das ist hier zwar nur die medizinische Abteilung«, sagte er, »aber wir gehören zur SpaceForce. Ja, ich bin im Umgang mit Waffen ausgebildet worden.«
»Dann gehen Sie und Peyte zurück und bewachen die Hintertüren, der Professor und ich werden hier vorne alles im Blick behalten.«
Jessan griff nach dem Blaster und erhob sich. »Wer sind diese Leute dort draußen eigentlich?«, erkundigte er sich und kontrollierte die Ladung der Waffe. Die Energieanzeige stand auf halb, es hätte auch schlechter sein können. »Angenommen, ich überlebe diese Nacht – dann wäre es doch ganz gut, ich würde für meinen Bericht Ihre Namen kennen.«
»Würde ich sie Ihnen nennen«, erwiderte Tarnekep mit einem schwachen Lächeln, »dann würden die Sie auch umbringen.«
»Namron kannte Ihre Namen nicht – und das hat ihm wenig geholfen.«
Die beiden Fremden schwiegen. Tarnekep biss sich auf die Lippe. Einen Augenblick später meldete sich Peyte zu Wort. »Die können doch nicht die ganze Nacht dort draußen rumsitzen und auf uns schießen.«
»Nein, Peyte«, antwortete Jessan müde. »Sie werden wahrscheinlich reinkommen, damit sie uns leichter erledigen können. Sie wissen ganz genau, dass um diese Zeit im Distrikt alles geschlossen hat, und bis zum Morgen dauert es noch eine Weile.«
»Tut mir leid, Doc.« Peyte hörte sich niedergeschlagen an, wie immer, wenn seine Menschenkenntnis gefragt war, die weit hinter seiner Geschicklichkeit im Umgang mit Robotern und Computern zurückblieb.
»Machen Sie sich keine Sorgen«, sagte Jessan. »Kommen Sie, wir sollen die Hintertüren bewachen.«
Peyte und er gingen in den hinteren Teil der Station. Weil der Strom ausgefallen war und damit auch die Ventilation, roch es im Flur nach Staub und Betäubungsmitteln. Dieser Geruch brachte Jessan auf eine Idee.
»Warten Sie einen Augenblick«, sagte er, als sie an einem Behandlungszimmer vorbeikamen, und verschwand hastig in dem Raum. Er tastete herum und fand rasch, was er suchte: drei kleine Sauerstoffbehälter und eine große Flasche mit einem Antiseptikum. Mit der Arznei in den Armen eilte er wieder hinaus.
Peyte sah ihn verwundert an. »Was wollen Sie damit anstellen, Doc?«
»Damit werde ich jemandem eine Überraschung bereiten.«
Jessan legte seine Beute neben die weiter entfernte Tür und zog sich mit Peyte hinter die nächste Ecke im Flur zurück. Dann setzte er sich auf den gefliesten Fußboden, lehnte sich gegen die Wand und streckte seine langen Beine von sich. Er hörte, dass Peyte ein paar Meter neben ihm seinem Beispiel folgte.
»Ruhen Sie sich aus«, sagte er zu dem Techniker. »Ich übernehme die erste Wache.«
»Sie machen wohl Witze, Doc? Ich bin wegen des
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