Der Preis der Sterne 2 - Doyle, D: Preis der Sterne 2 - Starpilot´s Grave. Mageworlds 02
müssen«, antwortete Beka. »Sobald der Krieg vorbei ist, fahr ich zurück und klär das mit ihm.«
Sie schaltete eines der nicht lebensnotwendigen Systeme nach dem anderen ab – Licht, künstliche Schwerkraft, Temperaturkontrolle – und leitete die freiwerdende Energie in die Hyperraummaschinen.
Die Hülle der Warhammer vibrierte unter der Beschleunigung und erzeugte eine komplexe Disharmonie schriller Töne.
Ohne den Begrenzer hing alles von Bekas Gespür für die eigene Musik des Schiffes und den Anzeigen und Statuslämpchen der Kontrollkonsole ab. Ein feiner Misston warnte bereits vor Problemen, noch ehe die Sensoren das Problem erfassten, und solange die Melodie des Schiffes konstant blieb, konnte sie es sogar riskieren, ein oder zwei Warnlämpchen einfach rot glühen zu lassen.
Jessan warf einen Blick auf die Geschwindigkeits- und Beschleunigungsanzeigen. »Nur mal so aus technischem Interesse: Wie viel schneller willst du denn noch fliegen?«
»Das weiß ich noch nicht genau«, erwiderte Beka wahrheitsgemäß. »Das hier sind neue Maschinen. Die alten Antriebe habe ich schon ein paarmal 160 Prozent über den vorgeschriebenen Maximalwerten gehabt. Also nehme ich das mal als Ausgangswert. Darunter kommt jedenfalls nichts in Frage.«
Leise pfiff er durch die Zähne. »Willst du das Ding den ganzen Weg per Hand fliegen?«, fragte er dann nachdenklich.
»So ungefähr. Kannst du mir irgendwas verabreichen, damit ich wach bleibe, bis wir da sind?«
»Wenn es unbedingt sein muss. Aber ich halte das für eine schlechte Idee.«
Sie zog scharf die Luft ein und stieß sie zischend wieder hinaus. Eine mehr als deutliche Antwort. Jessan widersprach fast nie ihren Entscheidungen als Captain der Warhammer – jedenfalls nicht so direkt. Wenn er es doch tat, hörte sie zu.
»Warum?«, fragte sie schließlich. »Wir müssen so schnell fliegen, wie es möglich ist, und ich bin die Einzige, die die Warhammer dafür gut genug kennt.«
»Wenn du das Schiff dermaßen strapazierst, hängt alles von deinem Urteil ab. Und je müder du wirst, desto unzuverlässiger wird dein Urteil.«
»Wachmacher …«
»Lassen es nur noch schlimmer werden. Bis wir in Galcen eintreffen, wirst du so nervös sein, dass du wahrscheinlich nicht mal mehr deine Augen ruhig halten kannst.«
Sie biss sich auf die Lippe. Verdammt, er hatte wahrscheinlich recht. »Okay, Doc, hast du einen Vorschlag, was wir stattdessen machen sollen?«
»Ich würde sagen, wir beide legen von hier bis Galcen Wechselschichten ein. Vier Stunden Einsatz, vier Stunden Ruhe. Ich würde noch nicht mal versuchen, die Hammer auf deiner Höchstgeschwindigkeit zu fliegen, aber ich glaube, ich kann sie wenigstens in Grundgeschwindigkeit halten, wenn du ein bisschen schläfst.«
Sie verzog das Gesicht. »So verlieren wir Zeit.«
»Ein bisschen. Aber wir reduzieren die Wahrscheinlichkeit eines tödlichen Fehlers auf der Strecke.«
Sie dachte ein paar Sekunden darüber nach, während die stählerne Hülle der Hammer um sie herum summte und vibrierte. Zu spät in Galcen einzutreffen wird niemandem etwas nützen … aber vielleicht rechtzeitig dort ankommen zu können, wenn ich mich nicht durch irgendeine Dummheit vorher umgebracht hätte, das würde auch nichts nützen.
»Okay, Doc«, sagte sie. »Du hast recht. Wir machen es so, wie du vorgeschlagen hast.«
Als Commodore Gil im Kontrollbereich des KIC der Karipavo eintraf, wirkte alles ruhig, aber der Taktische Offizier schwitzte trotz der kühlen Luft an Bord.
Gil ging zu ihm hinüber. »Wie ist die Lage, Patel?«
»Das Äußere Netz wird soeben angegriffen, Sir.« Der TO zeigte auf einen der Monitore. »Das sind die ungefilterten Sensordaten von Voraus. Das ist auch schon fast alles, was wir haben. Kein Funkkontakt mit irgendeinem der Schiffe am Netz oder den Netzgeneratorstationen. Und wir haben sämtliche Jäger verloren. Die Magierweltler haben ein paar schwere Waffen dabei, und sie wissen damit umzugehen.«
»Können wir uns behaupten?«
»Unsere Schilde halten dank der Notgeneratoren«, antwortete der TO . »Und bislang ist es uns gelungen, auch luftdicht zu bleiben. Aber diese Kerle haben etwas, das Schilde einfach durchschlägt. Es sieht aus wie eine Drohne mit einem Plasmasprengkopf darauf, und sie wissen ganz genau, wohin sie zielen müssen.«
»Das ist nicht gut«, sagte Gil. »Ich hatte zwar schon den Verdacht, dass jemand in der Republik Kriegsmaterial an die Magierwelten liefert … aber niemand
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