Der Preis der Sterne 2 - Doyle, D: Preis der Sterne 2 - Starpilot´s Grave. Mageworlds 02
aber umso tödlichere Plasmablitze verschossen, um die sich nähernden Raketen abzufangen und zu zerstören.
»Wir sind jetzt auf halber Schussreichweite«, meldete der TO .
»Nah genug«, antwortete Gil. »Meldung an Shaja : ›Feuer frei.‹«
»Feuer frei, Sir.«
»Hauptgeschütze … Feuer!«, befahl er. Wenn das Netz versagt, kann jede Sekunde, die wir herausschlagen, lebenswichtig sein. Sie können nicht gleichzeitig kämpfen und zum Sprung in den Hyperraum anlaufen . »Greifen Sie so viele Ziele an wie möglich. Befehl an Shaja : ›Auf mein Signal alle Drohnen abfeuern, alle Rohre leeren.‹«
» Shaja bestätigt.«
»Befehl an Shaja : ›Raketen abfeuern.‹«
»Raketen abfeuern!«
»Raketen abgefeuert.«
Gil atmete mit einem leisen Seufzer aus. Das war’s. Mehr Schaden können wir nicht anrichten. »Shaja und Jäger. Folgen Sie mir zu den Netzkontrollstationen. TO , bringen Sie uns zurück zur Kontrollstation.«
»Schon unterwegs.«
»Sir«, rief ein Crewmitglied an der Sensoranalyse. »Die Netzintegrität ist runter auf fünf Prozent. Die Magierflotte bewegt sich Richtung Galcen.«
Gil spürte, wie sich ein Gefühl von Unvermeidbarkeit in ihm ausbreitete. Das ist der Sprunganlauf.
»Dranbleiben!«, befahl er. »So viele wie möglich angreifen.«
Eine furchtbare Explosion erhellte einen anderen Monitor. Ein roter Punkt verschwand vom Monitor der Feuerleitstelle, gefolgt von einem gewaltigen Aufschlag. Man konnte den Treffer zwar kaum hören, aber dafür deutlich in der KIC der Karipavo spüren.
»Maschine getroffen«, meldete der TO . »Eine ihrer Drohnen ist durchgekommen.«
»Weitermachen – Feuer aufrechterhalten«, befahl Gil.
»Feuer aufrechterhalten, zu Befehl«, bestätigte der TO . Er beugte sich über die Sensoranalyse und las die aktuellen Daten, die in das Display scrollten.
»Die Magierflotte erwidert das Feuer nicht mehr. Sie fliegen an uns vorbei. Netzintegrität bei drei Prozent – sie haben ein Loch …«
Er verstummte erst und fuhr dann ausdruckslos fort: »Sie sind gesprungen.«
2. Kapitel
Warhammer: Galcen Nearspace
RSF Fezrisond: Sektor Infabede
Der Flug der Warhammer bis nach Galcen dauerte letztlich fast zwei Standardwochen. Jessan und Beka lösten sich während der ganzen Zeit bei der Wache ab. Er sah den Captain nur selten, außer in den paar Minuten alle vier Stunden, in denen sie nach vorn ins Cockpit kam, um die Hyperraummaschinen wieder bis an ihr Limit und einen Hauch darüber hinaus zu treiben. Dann machte sich Jessan auf den Weg nach hinten durch den Mannschaftsraum bis in ihre verdunkelten Quartiere, schnürte sich in seinen Schwerelos-Schlafsack und fiel in einen zähen und traumlosen Schlaf. Vier Stunden später riss ihn der Wecker an der gegenüberliegenden Schottwand ruckartig hoch, und dann machte er sich für die nächste Wache wieder auf den Weg zum Cockpit.
Weil die Kochnische als nicht lebenswichtig abgeschaltet worden war, musste sich die Besatzung der Hammer von ungekochten Weltraumrationen ernähren. Sie kauten auf den trockenen Würfeln unzubereiteter Fertignahrung herum und spülten die staubigen Bissen mit Instant-Cha’a in kaltem Wasser hinunter. Auch die Schiffswäsche und die Schallduschen waren zur Steigerung der Geschwindigkeit abgestellt worden. Aber das spielte eigentlich keine Rolle, Jessan und der Captain schliefen in ihrer Dirtsider-Kleidung, weil sie keine Zeit hatten, sie zu wechseln. Und Sauberkeit wurde, genau wie ungestörte Ruhe, zu nichts als einer verblassenden Erinnerung.
Am vierzehnten Tag ihrer Hetzjagd hatte Jessan gerade Freiwache. Er war in der Kabine des Captains eingedöst und schlief den tiefen, regungslosen Schlaf eines Menschen, dem die Erschöpfung unendlich tief in den Knochen steckte. Dann, ohne Vorwarnung, wachte er plötzlich auf, kam ruckartig zu Bewusstsein und zog sich selbst so schnell aus dem Schlafsack, dass er, noch ehe er sich besann, durch die Kabine schwebte und mit der gegenüberliegenden Wand kollidierte.
»Was zum Teufel?«, murmelte er.
Irgendetwas stimmte nicht. Er konnte keinen Alarm und keine Warngeräusche hören, aber trotzdem wusste er, dass sich das Schiff in Schwierigkeiten befand. Er bahnte sich den Weg zur Tür, arbeitete sich dann Haltegriff für Haltegriff durch den Mannschaftsraum und wäre auf dem Weg zum Cockpit fast mit LeSoit zusammengestoßen.
»Was ist los?«, fragte der Söldner. Wie ein erfahrener FreeSpacer zog er sich mit den Händen an der Kabinendecke
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