Der Preis der Sterne 2 - Doyle, D: Preis der Sterne 2 - Starpilot´s Grave. Mageworlds 02
fragte er leise.
»Schlimm?« Sie kippte den Rest des Cha’a herunter, und Jessan sah zum ersten Mal, dass ihre Hände von den Nachwirkungen eines Adrenalinschubs zitterten. »Schlimm? Wir sind fast verglüht – wie eine Nova.«
Abteilungsleiter eines Flaggschiffes zu sein, so hatte Ari herausgefunden, erforderte endlose Büroarbeiten oder, wie seine Schwester Beka es formuliert hätte, eine höllische Menge Papierkram. Er saß in seinem Büro an Bord der RSF Fezrisond und versuchte, den Quartalsverbrauch an faserfreien Wischtüchern und Einweg-Bandagen vorauszuplanen, als der Summer an seiner Tür ertönte.
»Ja?«, antwortete er, ohne mit der Arbeit aufzuhören. »Kann ich Ihnen helfen?«
Die Tür glitt zur Seite. Ein großgewachsener Lieutenant aus dem Operationsstab stand auf der Schwelle und sah ihn etwas verunsichert an. »Können wir uns unter vier Augen unterhalten?«
»Aber sicher. Schließen Sie die Tür.«
Ari machte eine kleine Wette mit sich selber. Entweder hatte sich der Bursche bei einem Landurlaub eine Geschlechtskrankheit zugezogen, oder seine Frau bekam gerade zu Hause in Wo-auch-immer ein Baby, und er wollte wissen, was das alles mit sich bringen würde.
»Na ja, es ist ein bisschen peinlich«, sagte der Lieutenant, als sich die Kabinentür hinter ihm zuschob. »Vielleicht können Sie sich ja einmal den Ausschlag anschauen, den ich hier habe …«
Hafenurlaub , sagte sich Ari und zahlte sich in Gedanken den Wettgewinn aus. Er hatte schon die passende Medizin aus dem Schrank hinter sich herausgenommen, das Problem war ziemlich verbreitet, sogar hier auf dem Flaggschiff des Admirals. Dann sah er, dass der Lieutenant ein gefaltetes Stück Papier in der Hand hielt. Ari warf einen Blick darauf und zog die Augenbrauen fragend hoch. Der Offizier faltete das Blatt auseinander und legte es auf Aris Schreibtisch.
Dieser nahm die Botschaft und las sie, während der Lieutenant weiterhin nervös von Ausschlägen und anderen peinlichen Symptomen schwafelte.
Die Kabine ist mit Abhörgeräten verwanzt , stand auf dem Zettel. Wir müssen uns an einem sicheren Ort unterhalten. Wir treffen uns in zwanzig Minuten Steuerbord am Sensorenraum .
Ari knüllte den Zettel zusammen und stopfte ihn in seine Hosentasche, um ihn später in einer anderen Kabine wegzuwerfen. Die Lauscher, wer auch immer sie sein mochten, könnten auch Zugriff auf den Müllrecycler haben.
»Nun«, sagte er. »Das ist ganz sicher ein interessanter Ausschlag, aber ich glaube, es ist nichts Ernstes. Wenn Sie die Stelle zwei Wochen trocken und sauber halten, sollte die Sache erledigt sein.«
Der Lieutenant nickte. »Sie haben mir wirklich sehr geholfen«, erwiderte er.
»Keine Ursache«, sagte Ari. »Wir sehen uns.«
»Danke«, sagte der Offizier und verschwand.
Ari checkte seinen Chronometer. Zwanzig Minuten? Okay, warum nicht?
Er räumte seinen Schreibtisch auf, sicherte die getane Arbeit und ging hinaus. Auf dem Schiff war es ruhig, die Vormittagswache zur Hälfte erledigt. Er ging zügig zum Sensorenraum, nachdem er zuerst an seiner Kabine Halt gemacht hatte, um ein Modul zur Inspektion der Arbeitsplatzhygiene für sein Klemmbrett zu holen. Er hatte die Inspektion ohnehin in dieser Woche durchführen wollen, und falls ihn jemand gefragt hätte, dann hätte er eine gute Entschuldigung dafür gehabt, warum er auf dem Schiff herumspazierte.
Was denke ich da eigentlich?, fragte er sich. Ich bin Lieutenant-Commander an Bord des Schiffes, dem ich zugeteilt wurde, und ich erledige die Pflichten, die meine Arbeit mit sich bringt. Warum sollte ich irgendjemandem irgendetwas erklären müssen?
Im selben Augenblick wünschte er sich nicht zum ersten Mal, dass Llannat Hyfid mit ihm auf die Fezzy gegangen wäre. Die Adeptin hatte ein Gespür für solche Dinge, vielleicht hätte sie ihm sagen können, was nicht in Ordnung war.
Denn es ist völlig klar, dass da irgendetwas im Busch ist. Die Sache stinkt so zum Himmel, dass sogar ich es schon riechen kann.
Zwölf Lichttage von Galcen entfernt trieb die Warhammer durchs All. Zwei Gestalten in Druckanzügen, die über Rettungsseile mit der Schiffshülle verbunden waren, arbeiteten an den äußeren Komponenten der Hyperraummaschinen.
»Test Pad eins«, sagte Beka über die Funkverbindung.
»Test eins, verstanden«, wiederholte Jessan. Er drückte den Knopf.
»Test Pad eins in Ordnung«, erwiderte Beka. Das Mikrofon im Helm ihres Raumanzugs übertrug zusammen mit den Worten auch ihre
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