Der Preis der Sterne 2 - Doyle, D: Preis der Sterne 2 - Starpilot´s Grave. Mageworlds 02
verschwunden. Nur die Gesichtslosen blieben da und beobachteten Klea mit ihren Augen, die unter den dunklen Masken verborgen waren. Schweigend kamen sie näher und schlossen den Kreis.
Ich habe es schon einmal gesagt. Rennen Sie!
Der stumme Schrei kam zwar wie aus dem Nichts, aber er hörte sich wie ein Befehl an. Sie drehte sich um und ergriff die Flucht.
Die Maskierten verfolgten sie. Klea beschleunigte ihre Schritte, doch sie rannte wie in einem Alptraum, ohne wirklich voranzukommen, und die schwarzen Roben kamen immer näher.
Dann griff derjenige, der ihr am nächsten gekommen war, nach ihrem Arm.
Und sie erwachte.
Beka lauschte in der dunklen Kabine des Captains halbwach den Geräuschen ihres Raumschiffes. Die Warhammer war kurz nach dem Start bei Morgengrauen vom Gefalon-Raumhafen in den Hyperraum gesprungen. Das dumpfe Dröhnen der Realspace-Maschinen war dem gleichmäßigen, fast unhörbaren Summen des Hyperantriebs gewichen. Das Belüftungssystem seufzte leise, und Myriaden von elektronischen Vorrichtungen, die für das Funktionieren der Warhammer notwendig waren, unterlegten alles mit ihrer eigenen unterschwelligen Hintergrundmusik.
Mehr noch als die leichte regelmäßige Atmung von Nyls Jessan, der an ihrer Seite schlief, gaben die Geräusche der Warhammer beim ungestörten Transit durch den Hyperraum Beka ein Gefühl der Sicherheit. Hier im Hyperraum berührten sie die Probleme aus dem Dirtside kaum; andere Sternenschiffe konnten einem bis zum Sprung in den Hyperraum Ärger bereiten, dann aber mussten sie bis zur Rückkehr warten. »Im Hyperraum bist du allein mit den Problemen, die du selbst mitbringst«, hatte ihr Vater schon vor Jahren zu ihr gesagt, als sie noch eine schlaksige Jugendliche war, gerade groß genug, um an die Hauptkontrollen der Warhammer zu kommen.
Damals habe ich nicht begriffen, was er meinte. Aber jetzt verstehe ich es gut.
Eines dieser Probleme hielt sie selbst noch im Schlaf davon ab, sich vollkommen zu entspannen. Der Passagier von Raamet schien ein gutes Geschäft zu versprechen, als er in dem Restaurant in der Nähe des Hafens aufgetaucht war: deutlich kleiner als eine normale Fracht bei einem weitaus größeren Verdienst. Wahrscheinlich war es tatsächlich ein gutes Geschäft. Auch Magierweltler konnten berechtigte Gründe haben, zwischen den Planeten zu reisen – falls Elimax wirklich aus den Magierwelten kam. Was Jessan bezweifelte.
Nichtsdestotrotz, dachte sie kurz vor dem Einschlafen, habe ich einen Fremden an Bord. Und ich darf jetzt auf keinen Fall leichtsinnig werden.
Ein Alarmsignal riss sie unsanft aus ihrem Schlaf. Sie setzte sich sofort auf und sah, dass eine Kontrolllampe am gegenüberliegenden Schott orangefarben leuchtete.
»Verdammt«, murmelte sie, warf die Decke zur Seite und lief durch die Kabine. Sie drückte den Sicherheitsknopf neben der Lampe. Ein Teil der Schottwand öffnete sich und gab den Blick auf eine Reihe von Anzeigen mit dem Status-Display aus dem Cockpit der Warhammer frei.
Die meisten Anzeigen befanden sich im grünen Bereich. Aber ein Sektor blinkte orange. »Verdammt«, sagte sie noch einmal.
»Was ist los?«, fragte Jessan aus der Koje hinter ihr.
»Du solltest dich anziehen«, antwortete sie. »In den Mannschaftskabinen befindet sich nichtatmosphärisches Gas in der Luft. Und es macht sich jemand am Schloss der Tür zu schaffen.«
»Unser Passagier«, sagte Jessan. »Sollen wir ihm sagen, dass es so nicht funktionieren wird?«
»Warum sollten wir ihn seiner Illusionen berauben? Hast du den kleinen Holoprojektor des Professors mit an Bord genommen?«
»Er liegt in unserer Schublade für Spielzeuge und Vergnügungen, gleich hier.«
»Hol ihn. Bis unser Passagier auftaucht, sind wir bereit.«
Klea blieb noch einen Augenblick zitternd im Bett liegen, in ihrem zerwühlten und verschwitzten Bettzeug. Ihr linker Arm war verdreht und hatte sich in einer Falte des Bettlakens verfangen. Draußen dämmerte schon der Abendhimmel. Bald würde es Zeit werden, zur Arbeit zu gehen.
Der Mann im Laden hatte recht, sagte sie sich müde. Der Aquavit hat nicht geholfen, ebenso gut hätte sie auch gar nicht zu schlafen brauchen. Sie stand auf, stellte einen Topf mit Wasser auf eine Herdplatte und schaltete sie an, dann ging sie duschen.
In dem winzigen Badezimmer seifte sie sich gründlich ein und reinigte ihren Körper vor der abendlichen Arbeit. Mit heißem Wasser spülte sie den kalten Alptraumschweiß mitsamt dem Schaum weg. Danach
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