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Der Preis der Sterne 2 - Doyle, D: Preis der Sterne 2 - Starpilot´s Grave. Mageworlds 02

Der Preis der Sterne 2 - Doyle, D: Preis der Sterne 2 - Starpilot´s Grave. Mageworlds 02

Titel: Der Preis der Sterne 2 - Doyle, D: Preis der Sterne 2 - Starpilot´s Grave. Mageworlds 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James D. Debra;MacDonald Doyle
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drehte sie das Wasser ab und streckte einen Arm nach ihrem Handtuch aus.
    Durch die Bewegung schoss ein Schmerz in den linken Arm, genau dort, wo sie im Traum einer der Schwarzroben gepackt hatte. Ich muss ihn mir im Bett verdreht haben, dachte sie.
    Dann betrachtete sie ihren zierlichen, schmalen Unterarm mit den blassen Narben von alten Schnittwunden, die sonst von den Armreifen verdeckt wurden. Dort würde wohl bald ein schwerer Bluterguss zu sehen sein. Erste dunkle Flecken, wie von Fingerabdrücken, zeigten sich schon auf der Haut. Heute Abend sollte sie lieber eine Bluse mit langen Ärmeln tragen. Freling’s Gäste mussten nicht unbedingt den Eindruck gewinnen, dass sie sich gerne schlagen ließ. Es kamen schon mehr als genug von selbst auf die Idee.
    Als sie aus der Dusche trat, war das Wasser im Topf heiß. Sie bereitete sich einen Becher Ghil, gab noch ein wenig Wasserkorn zum Einweichen in den dampfenden Becher und zog sich dann an. Ghil mit Porridge war ein Bauernessen, nahrhaft und billig. Sie war damit aufgewachsen.
    Nach dem Frühstück spülte sie den Becher und den Topf im Waschbecken aus. Gerade legte sie das Geschirr zum Trocknen auf die Ablage, als sie plötzlich unter dem Gewicht einer furchtbaren Vorahnung zu schwanken begann. Es war eine formlose schwere Dunkelheit, die wie ein Sturzbach aus Wasser auf sie herabprasselte.
    … Hilfe … verloren … Schmerz …
    Sie hielt sich an der Kante des Waschbeckens fest und vertrieb mit letzter Willenskraft die fremdartigen Gefühle. Sie wusste nicht, wem sie gerade lauschte, in diesem Teil Namports ging es vielen elend genug, aber die Stimmen und Gefühle setzten eher als gewöhnlich ein. Heute Nacht würde es wirklich schlimm werden.
    Verdammt, dachte sie. Ich weiß nicht, wie lange ich das noch aushalte.
    Sie blickte zum Tisch neben ihrem Bett. In der Flasche war etwas Aquavit übriggeblieben.
    Ich habe noch nie vor der Arbeit getrunken.
    Dann lachte sie leise, es hörte sich allerdings bitter an. Du bist auch noch nie verrückt geworden. Möchtest du es vielleicht ausprobieren?
    »Nicht heute Abend«, murmelte sie und öffnete den Verschluss. Sie setzte die Flasche an den Mund und nahm einen tiefen Schluck, dann noch einen. »Nicht solange ich etwas dagegen tun kann.«
    Bei Einbruch der Dunkelheit hatte sie die Flasche geleert. Sie räumte sie beiseite und verließ das Apartment, um zu Freling’s Bar zu gehen. Draußen sah sie gerade noch die letzten Sonnenstrahlen, und oben am Himmel über Namport glitzerte der helle Stern eines Raumschiffes in einer niedrigen Umlaufbahn. Ein Raumschiff im Orbit bedeutete, dass im Hafen heute Abend die Hölle los sein musste.
    Die Straße zum Raumhafen lag vor ihr. Schnelles Geld, dachte Klea trübsinnig. Eine leichte Sache. Wer gerade mit dem Raumschiff angekommen ist, den interessiert es nicht, ob du etwas siehst oder nicht.
    »Nein.«
    Abrupt wandte sie sich vom Hafen ab und ging so schnell sie konnte in die entgegengesetzte Richtung, ohne darauf zu achten, wohin ihre Schritte sie führten. Den Weg zu Freling’s Bar kannte sie inzwischen so gut, dass sie ihn selbst im Schlaf noch finden würde … was mehr als einmal auch notwendig gewesen war.
    Aber diesmal musste sie in ihrer Eile, den Hafen hinter sich zu lassen, irgendwo falsch abgebogen sein. Als sie wieder auf die Umgebung achtete, war sie bereits in einem ihr ganz unbekannten Teil der Stadt. Die Straßen hier waren schmal und dunkel, eigentlich nur Gassen zwischen hohen Häusern, vermutlich Lagerhäusern oder Fabriken, vielleicht auch Büros, soweit Klea sehen konnte. Die verdreckten Namensschilder und Logos an den hoch aufragenden Wänden gaben ihr keinen Anhaltspunkt. Die Fenster waren dunkel, und alles wirkte verlassen.
    Klea fürchtete sich allmählich, und diesmal war sie auch sicher, dass es sich um ihr eigenes Gefühl handelte und nicht um das eines Fremden. Hier in diesen Gassen könnte man ihr die Kehle durchschneiden, und sie würde erst am nächsten Morgen entdeckt werden, dann nämlich, wenn die Menschen zur Arbeit gingen. Sie schaute nervös in eine Seitenstraße und rechnete beinahe schon mit einem lächelnden Mann und seinem gezückten Messer.
    Stattdessen sah sie jetzt den Körper eines jungen Mannes, der auf dem Rücken im Dreck lag.
    Lass ihn liegen , sagte sie sich. Wahrscheinlich ist es nur wieder ein Betrunkener.
    Aber sie hatte in diesem Bezirk weder eine Bar gesehen noch einen Laden, wo einer dieser Säufer genug billigen Fusel

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