Der Preis der Sterne 2 - Doyle, D: Preis der Sterne 2 - Starpilot´s Grave. Mageworlds 02
Geben Sie mir auf jeden Fall die Daten, vielleicht kann die Technik ein Geräusch oder die Spur eines Bildes finden.«
»Ich habe sie bereits übergeben«, antwortete der KO . »Bis auf weiteres müssen wir das hier wie eine Entführung handhaben, auch ein Attentat ist nicht ausgeschlossen. Ich werde noch nichts an die Öffentlichkeit geben. Sagen Sie den Holovid-Reportern alles über den Commander, vielleicht schummeln Sie bei dem genauen Todeszeitpunkt ein wenig. Allen Außenstehenden zufolge hat sich der General einige Stunden, bevor sie erschossen wurde, an einen unbekannten Ort begeben. Wir brauchen ja nicht zu sagen, wie viel wir wissen. Oder wie viel wir nicht wissen.«
»Sie glauben also an eine Verschwörung?«
»Es muss so sein«, entgegnete Ochemet. »Oder glauben Sie etwa, dass eine einzelne Person Metadi einfach so entführt haben könnte?«
»Bis heute hätte ich geantwortet, dass dazu nicht mal eine ganze Armee in der Lage wäre«, entgegnete Gremyl. »Aber jetzt sieht es doch so aus, als sei es tatsächlich passiert. Wir sollten die Adeptengilde ins Vertrauen ziehen.«
»Ihr von der Security traut denen also?«
Gremyl zuckte die Achseln. »So viel wie wir allen anderen auch trauen …«
»Was heißt, nicht allzu sehr.«
»… immerhin war der Meister der Gilde Metadis Kopilot auf der alten Warhammer . Er könnte etwas wissen, das wir nicht wissen.«
»Wenn Sie in diese Richtung denken«, sagte Ochemet, »dann sollten Sie Metadis letzten Adjutanten nicht außer Acht lassen … Jervas Soundso von Orvedis. Gil, genau, das war sein Name.«
»Wo befindet er sich denn zurzeit?«
»Auf Patrouille an den Magierwelten«, antwortete Ochemet. »Und zwar als niemand Geringeres denn als Flotten-Commodore.«
»Dann muss er Metadi auf der Tour nach Galcen wirklich sehr beeindruckt haben«, meinte Gremyl. »Aber er kann uns nicht helfen. Das Netz ist zu weit entfernt, selbst mit einem schnellen Raumschiff. Wir werden uns vorerst an die Gilde halten müssen.«
»Das denke ich auch.« Doch der KO schien noch immer Zweifel zu haben. »Aber wenn die Situation zwei Tage oder länger fortbesteht, dann brauchen wir jemanden, der die Angelegenheit in die Hand nehmen kann und unser Vertrauen besitzt.« Er nahm das Funkgerät und drückte einen Knopf. »Hier Ochemet. Besorgen Sie mir eine Liste aller Adepten, die in der SpaceForce eingesetzt werden.«
»Da werden Sie nicht viele finden«, entgegnete Gremyl. »Die meisten, die hinüberwechseln, quittieren vorher den Dienst. Und das ist auch gut so. Alles andere schafft nur geteilte Loyalitäten.«
»Wir werden ja sehen, wer in Frage kommt«, sagte Ochemet. »In der Zwischenzeit sollten wir schon mal Errec Ransome anrufen und ihm erzählen, dass sein alter Kumpel vermisst wird.«
Beim Aufwachen hatte Jessan das Gefühl, dass er auf einem Bettlaken lag und ihm jemand mit zwei Händen die Nackenmuskeln massierte. Die erste, noch halb halluzinatorische Vermutung, dass Lars Olver ihn dem Pemi übergeben hatte, der ihn zuvor durchsucht hatte, verblasste allmählich, sein Geist hellte sich auf, und die Empfindungen wurden klarer. Er lag in der Koje der Hauptkabine auf der Warhammer , und die Hände gehörten eindeutig zu Tarnekep Portree.
Die Manschetten aus Spitze, die an Portrees Hemd im Mandeyner Stil hingen, kitzelten Jessan auf der Haut. Er drehte den Kopf zur Seite und öffnete die Augen.
Verschwommen sah er die Kabine, doch es war keine Spur von Lars Olver zu entdecken. Dann schloss er die Augen wieder.
»… entkommen«, murmelte er in das Kissen. »Mein Fehler … hätte ihn nach dem Nadler durchsuchen müssen.«
»Mach dir keine Sorgen«, antwortete Tarnekeps kühle Tenorstimme. »Dein Freund mit dem Schnurrbart ist bei uns geblieben. Ich habe ihn so untergebracht, dass er keine Schwierigkeiten bereiten kann, falls er aufwacht, bevor du wieder auf den Füßen bist.«
Jessan drehte sich auf die Seite und blickte Tarnekep an. Der Sternenpilot hatte sich auf Besuch eingestellt und die volle Mandeyner Kluft angelegt, von der Krawatte aus Spitze bis zu den hohen Lederstiefeln. Wegen der roten Augenklappe aus Plastik war es schwierig, seinen Gesichtsausdruck zu deuten, aber Jessan fand doch, dass die hageren Gesichtszüge seiner Gefährtin blasser als gewöhnlich wirkten.
»Was ist geschehen?«, fragte Jessan. »Hast du ihn betäubt, nachdem er mich mit seinem Nagler erwischt hat?«
Tarnekep schüttelte den Kopf. »Nicht ganz.«
»Was meinst du mit …
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