Der Preis der Sterne 2 - Doyle, D: Preis der Sterne 2 - Starpilot´s Grave. Mageworlds 02
bisher benutzt hatte, wurde der Shuttle mit Hilfe chemischer Reaktionen angetrieben und fuhr auf Rädern.
Mir war ja klar, dass die Republik die militärischen Potenziale der Magierwelten nach dem Ende des Krieges zerstört hat, dachte er. Aber man hat uns in der Schule gar nicht erzählt, wie gründlich man dabei vorgegangen ist.
Schließlich hielt der Shuttlebus an. Jessan und der Fremde stiegen aus und gingen über den Asphalt zur Warhammer , die auf ihren Landebeinen stand. Am Fuß der herabgelassenen Rampe wartete Jessan kurz. Die Tür oben stand offen, aber ein undeutliches Security-Kraftfeld schimmerte über dem Eingang. Sobald das Feld heruntergefahren wurde, war dies der Gefahrenpunkt.
Um nicht Gefahr zu laufen, von hinten erschossen zu werden, gab er dem Fremden ein Zeichen voranzugehen. Olver jedoch ließ sich zurückhängen, bis sie schließlich nebeneinander die Rampe hochgingen.
Er traut mir genauso wenig wie ich ihm, überlegte Jessan, als sie die Rampe erklommen hatten. Und recht hat er. Aber ich werde ihn mir nicht schnappen, bevor er versucht abzurechnen.
Jessan gab den Code in das Ziffernschloss ein und trat ein, sobald sich das Kraftfeld ausschaltete. Lars Olver folgte ihm wie ein schmächtiger, dunkler Schatten.
»Dort entlang«, sagte Jessan und zeigte auf den vorderen Teil des Raumschiffes. »Und …«
Die Worte blieben ihm im Hals stecken. Ihm wurde schwarz vor Augen, und seine Beine gaben nach.
Ein Nadler, dachte er gerade noch. Wie dumm von mir. Ich hätte ihn durchsuchen sollen …
Er fühlte die Planken nicht einmal mehr, als er darauf landete.
Die RSF Selsyn-bilai war bereits im Hyperraum und zurzeit nicht über Funk zu erreichen, als die Nachricht mit höchster Dringlichkeitsstufe an alle Einheiten im Orbit von Galcen ging: Die Leiche von General Metadis Adjutantin, Commander Rosel Quetaya, war in einem Müllbehälter in der Prime Basis gefunden worden. Sie war bereits seit zwölf Stunden tot. Sachdienliche Hinweise sollten direkt an den Geheimdienst der SpaceForce übermittelt werden.
»Ich wette meine nächste Gehaltserhöhung darauf, dass der Verantwortliche längst über alle Berge ist.«
Brigadegeneral Perrin Ochemets eckiges, gebräuntes Gesicht zeigte deutliche Spuren von Abscheu. Er hatte die Beförderung zum KO der Prime Basis bislang als die Krönung einer langen Karriere in der Planetarischen Infanterie der SpaceForce empfunden. Zumindest bis heute Morgen. Aber jetzt war der Kommandierende General nicht mehr zu erreichen, und sein letzter Befehl – »sollte irgendetwas anliegen, erledigen Sie das« – brannte sich in Ochemets Gehirnwindungen. Allmählich fragte er sich, ob er sich nicht doch für einen ruhigen Job bei einem Reservegeschwader hätte entscheiden sollen.
Er wandte sich wieder dem Infanterie-Captain zu, der in der Prime Basis für die Sicherheit verantwortlich war. »Gremyl, hatten Sie Glück und haben den General in seinem Landhaus erwischt? Mit einem schnellen Aircar ist man in einer Stunde dort. Er kann also zuvor auf der Fahrt gewesen sein.«
»Nichts Erfreuliches zu vermelden«, antwortete Gremyl. Er war ein dünner Mann, dessen braun gebrannte Haut nach einem Jahr auf der Basis allmählich blass wurde. »Es gibt noch nicht einmal irgendeinen Beweis, dass er die Basis überhaupt verlassen hat. Sie haben nicht zufällig seinen letzten Anruf gespeichert?«
Ochemet schüttelte den Kopf. »Nein. Wenn Jos eine sichere Leitung haben will, dann meint er es auch so. Keine Aufzeichnung, keine Spuren, nichts.«
»Das ist aber schlecht«, entgegnete Gremyl. »Ich hätte gern eine Stressanalyse seiner Stimme durchführen lassen.«
»Tut mir leid.«
»Na gut, Sie kennen ihn schon eine ganze Weile. Als Sie mit ihm sprachen, hatten Sie da den Eindruck, dass er irgendwie unter einem fremden Einfluss stand? Drogen, Zauber, irgendeine Art von Zwang?«
»Nein«, antwortete Ochemet. »Er klang wie immer. Und es ist auch nicht ungewöhnlich, dass er sich für ein oder zwei Wochen zurückzieht, obwohl er meistens irgendjemanden über seinen Verbleib informiert. Aber wir müssen davon ausgehen, dass Metadis Abwesenheit und Quetayas Tod irgendwie in einem Zusammenhang stehen, insbesondere angesichts der Security-Daten aus dem Büro des Generals.«
Gremyl sah interessiert aus. »Was zeigen sie?«
»Nichts«, entgegnete Ochemet. »Sie wurden gelöscht.«
Der Sicherheitschef pfiff leise durch die Lippen. »Da verwischt jemand die Spuren, so viel ist sicher.
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