Der Preis der Sterne 2 - Doyle, D: Preis der Sterne 2 - Starpilot´s Grave. Mageworlds 02
der anderen Seite des Netzes üblich war.
Jessan legte den Ausweis auf den Tisch und erhob sich langsam. Chemische Energiewaffen waren unhandlich, laut und verfügten nur über wenige Ladungen, aber sie töteten genauso gut wie ein Blaster.
»Hände hoch.«
Er hob die Hände.
»Drehen Sie sich um.«
Jessan drehte sich mit dem Gesicht zur Wand, es prickelte zwischen den Schulterblättern, da ihm jetzt der Schutz der Wand fehlte. Hände griffen nach seinem Gürtel, rissen den Blaster aus dem Holster, dann tasteten ihn die Hände ab und fanden auch die Waffe in seinem Ärmel.
»Haben Sie Genehmigungen dafür?«
»Die liegen auf dem Tisch.«
»Wir müssen überprüfen, ob Sie in ein Verbrechen verwickelt sind. Kommen Sie morgen ins Hauptquartier, wenn Sie die Waffen zurückhaben wollen.«
Jessan drehte sich zu den beiden Pemies herum. Sein Blaster und die Ärmelwaffe steckten schon im Gürtel des ersten Polizisten. »Ich möchte eine Quittung für meine Waffen.«
Bevor der Polizist antworten konnte, sprang ein Mann an einem der hinteren Tische auf. Er rannte zur Hintertür und rammte dem dort stehenden Pemi seine Schulter in den Magen. Der Mann sank zu Boden. Einer der Männer, die vor Jessan standen, zog seine Waffe und feuerte. In dem geschlossenen Raum klang dieser Schuss furchterregend laut. Dann sprinteten alle Pemies dem fliehenden Mann hinterher.
»Kommen Sie«, sagte der Fremde. Jessan konnte ihn wegen eines starken Klingelns in seinen Ohren kaum hören. »Wir müssen hier raus.«
Sie gingen durch die Vordertür. »Was sollte das Ganze?«, fragte Jessan, sobald sie die dunkle Straße erreicht hatten und in Richtung des Raumhafens liefen.
»Die Pemies unterdrücken jedes Anzeichen von Umsturz und Unruhe und untersuchen Verstöße gegen den Frieden«, antwortete der Mann. »Ich kann mir einfach nicht vorstellen, warum die Leute nicht gern mit denen reden wollen. Ich nehme an, Sie können mir jetzt Ihr Schiff zeigen.«
»Sicher«, entgegnete Jessan. »Alles klar.«
Insgeheim fragte er sich, ob er nicht eine sofortige Bezahlung verlangen und dann einfach verschwinden sollte. Er hatte von dem Attentäter in seinen letzten sechs Minuten nämlich nicht erfahren, wann die Bezahlung stattfinden sollte. Diese gehörte zu den wichtigen Fragen, die er nicht mehr hatte stellen können.
Hoffentlich verderbe ich mir das Spiel nicht dadurch, dass ich zu spät mein Geld verlange. Oder zu früh.
Für den Rest des Weges bis zum Hafen nahmen sie sich einen der hiesigen Jitneys – mit Rädern, ohne Nullgravs und mit einer sehr lauten Maschine. Äußerlich blieb Jessan während der Fahrt gelassen und zeigte nur beiläufiges Interesse, innerlich jedoch machte er sich Sorgen.
Diese Razzia passte zu gut. Vielleicht war alles nur inszeniert, um einen Blick auf meinen Ausweis werfen zu können oder um mich zu durchsuchen und zu entwaffnen, bevor wir zum Schiff zurückkehren. Der Schnauzbart da neben mir hat damit gerechnet, dass ich hier auftauche. Wenn nicht heute Nacht, dann in einer der nächsten Nächte.
Jessan erlaubte sich ein leises Lächeln. Wenn der Fremde jetzt damit rechnete, es mit einem unbewaffneten Mann in einem verlassenen Raumschiff zu tun zu haben, erwartete ihn eine äußerst unerfreuliche Überraschung.
Besuchern zeigte das Hauptquartier der SpaceForce auf Galcen eine imposante Fassade, die dem Architekten mehrere bedeutende Preise eingebracht hatte. In den oberen Stockwerken, in denen die normalen Bürger ihren Geschäften nachgingen, herrschte gewöhnlich große Betriebsamkeit. Kaum ein Besucher wagte sich in das Kellergeschoss, in dem sich das Ausrüstungslager befand. Es war ein hässlicher, hallender Betonraum. Die Anlieferungsfahrzeuge fuhren durch einen Hintereingang ein und aus, und die niederen Zivilangestellten stellten hier bei schlechtem Wetter ihre Hovercars ab. Der zerkleinerte und zerschredderte Abfall, der in dem Gebäude anfiel, wurde ebenfalls an dieser Stelle gesammelt und zum Recyceln sortiert.
In dieser Woche hatten die Mitarbeiter der Security Ryx und Tarrey die Aufgabe, den Raum SB -2 in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren. Es war ein langweiliger Job und für diejenigen Mitarbeiter reserviert, die auf der Abschussliste des Chefs standen. Er war ganz ungefährlich, bot keine Möglichkeit, etwas durcheinanderzubringen oder sich irgendwie auszuzeichnen. Es musste einfach jemand an den Türen entlanggehen und daran rütteln, um seine Anwesenheit zu demonstrieren.
Im
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