Der Preis der Sterne 2 - Doyle, D: Preis der Sterne 2 - Starpilot´s Grave. Mageworlds 02
unterschätzen sollte. Sonst kommt noch jemand ernsthaft zu Schaden.«
»Ach du meine Güte. Soll das eine Warnung sein, nicht mit den Gefühlen der Gentlelady zu spielen?«
»Wenn Sie so wollen.«
»Wirklich interessant«, erwiderte Jessan. »Dann gestatten Sie mir bitte, Sie zu beruhigen. Wenn man mal die Kleinigkeit von tödlichen Waffen außer Acht lässt, birgt es eigentlich keinerlei Gefahren, mich zu kennen.«
»Das ist gut«, sagte LeSoit. Unter seinem schmalen Schnurrbart verzog er die Lippen zu einem Lächeln. »Wenn Sie jetzt nämlich die falsche Antwort gegeben hätten, hätte ich Sie umgebracht.«
Einen Augenblick lang herrschte im Cockpit der Warhammer Stille. Dann lachte Jessan kurz auf. »Wenn Captain Rosselin-Metadi unser Gespräch gehört hätte, bekäme sie wahrscheinlich große Lust, uns beide zu erwürgen. Deshalb werde ich auch darauf verzichten auszuführen, dass ich dem Captain Ärger ersparen und Sie persönlich erschießen werde, wenn Sie da unten auf Eraasi auch nur eine falsche Bewegung machen.«
»Schon gut«, erwiderte LeSoit. Der Söldner war zwar weiterhin angespannt, diesmal jedoch wirkte sein Lächeln fast aufrichtig. »Es ist immer gut, wenn man Sachen im Voraus abklärt. Wenn ich etwas wirklich nicht mag, sind das Überraschungen.«
Beka Rosselin-Metadi war Tarnekep Portree war ein blutverkrusteter Leichnam in einem durchsichtigen Glaskasten, auf dessen Deckel Domina von Entibor stand. Sie war wach, sie schlief, sie lebte, lebte nicht und träumte …
Ebenra D ’Caer.
… in der Nacht vor deinem Tod wirst du dies träumen und dich erinnern.
Ebenra D ’Caer.
… träume, und erinnere dich.
Ebenra D ’Caer.
Sie träumte, und sie erinnerte sich.
Ovredis, die eleganten Räume und marmornen Treppenaufgänge auf dem Landsitz eines Bankiers. Sie trug wieder ein meerschaumgrünes Kleid und hatte das Messer diesmal an ihren Oberschenkel geschnallt, verborgen unter diesem albernen Rock. Zierlich und dunkel hielt Mistress Hyfid Wache an ihrer Seite, und an ihrer anderen Seite hatte sich würdevoll und onkelhaft der Professor postiert. Alle drei sahen zwar nicht wie Jäger aus, aber sie waren es.
Und Ebenra D ’Caer war ihre Beute …
Sie war nicht mehr Beka Rosselin-Metadi oder gar der einäugige Sternenpilot Tarnekep Portree. Sie war die Prinzessin Berran von Sapne: jung, behütet und leicht zu beeindrucken. Und sie hatte nichts Besseres zu tun, als dem Gentlesir Ebenra D ’Caer von den D ’Caers aus Rolyn allein in ein Privatgemach zu folgen.
Die prachtvolle antike Tür schloss sich auf filigranen Scharnieren hinter ihnen, und Ebenra D ’Caer verlor keine Zeit. Während sein Mund weiterhin bewährte Komplimente hervorsprudelte, Komplimente, mit denen er immerhin die Prinzessin von Sapne aus dem übervölkerten Empfangsraum losgeeist hatte, begann er bereits, ihr mit den Fingerspitzen das Mieder von der festen Wölbung ihrer Brust zu streifen. Beka blickte über den gesenkten Kopf des abgelenkten Mannes direkt in Jessans Augen. Der Khesataner trat aus seinem Versteck und schickte D ’Caer mit einem einzigen, wohlgezielten Hieb zu Boden.
Und dann hatten wir ihn, o ja, dann hatten wir ihn …
Ebenra D ’Caer.
Träum – und erinnere dich.
Sie erinnerte sich …
Die Landungsbrücke der Asteroidenbasis und ein Phantom-Ovredis aus Licht und Illusion, erschaffen mit der Holotechnik des Professors und den Zauberkräften, mit denen Mistress Hyfid auf den drogenumnebelten und empfänglichen Verstand von D ’Caer einwirkte. Sie war wieder die Prinzessin von Sapne in einem meergrünen Kleid und spürte das Gewicht der Tiara in ihrem geflochtenen Haar. Aber der Professor hatte dafür gesorgt, dass sie das lange, zweischneidige Messer zurückgelassen hatte.
Ebenra D ’Caer nahm ihren Arm und trat einen Schritt näher. »Rufen Sie Ihren Wagen«, sagte er und setzte leise hinzu: »Keine Tricks, Eure Hoheit, oder ich werde Ihnen wehtun. Sehr weh!«
Die Trugbilder des Professors veränderten sich, und es schien, als näherte sich schnurrend ein Hovercar. Sah sie genau hin, erkannte sie, dass das Fahrzeug nur ein Modell war, eine Hülle, auf die der Professor und Mistress Hyfid ihre ausgeklügelten Trugbilder projizierten … aber D ’Caers Augen waren weit aufgerissen, und der Mann konnte wegen der Drogen, die ihm Jessan verabreicht hatte, offensichtlich nicht mehr klar sehen. Darüber hinaus vernebelte ihm auch die Nähe der Adeptin den Verstand.
Wir hatten ihn damals
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