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Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)

Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)

Titel: Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Doyle , James D. MacDonald
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Raumes weiter oben.«
    Er ging quer durch den Raum zu der gegenüberliegenden Tür, derjenigen, die ins Krankenrevier der Basis hätte führen sollen, und legte die Hand auf die Sicherungsplatte. Die Tür glitt auf. Doch statt medizinischer Ausrüstung und Schränken sah Klea einen getäfelten Raum mit einem großen Kamin aus unbehauenen Steinen. Eine polierte Platte aus demselben Material war in die Rückwand des Kamins eingelassen, darin waren Reliefs eingemeißelt.
    Owen kniete bereits in dem leeren Kamin und fuhr mit den Fingern über die Steinmetzarbeiten, als Klea endlich den Mut aufbrachte, den Raum ebenfalls zu betreten. Sie eilte rasch zu Owen.
    »Was ist das?«, erkundigte sie sich.
    Er sah zu ihr hoch und widmete sich dann wieder dem Kamin. »Das Relief zeigt das königliche Wappen von Entibor und das persönliche Wappen des Hauses Rosselin. Außerdem ist es eine weitere Tür.«
    Klea zögerte kurz, dann bückte sie sich und berührte den Stein. Owen hatte recht; sie konnte die Markierungen im Felsen spüren.
    »Gehen wir hindurch?«, wollte sie wissen.
    »Ich glaube, das müssen wir«, erwiderte er. »Dies hier ist die andere Seite der Realität. Wenn wir nicht hindurchgehen, können wir nicht zurückkommen.«
    Sie schloss die Augen, wie sie es schon zuvor getan hatte, und machte einen Schritt vorwärts. Als sie die Augen wieder öffnete, standen Owen und sie in einem Raum, in dem die ersten Strahlen des Mondlichts bereits durch eine Reihe von hohen Fenstern fielen und große Kerzen in gewundenen silbernen Kerzenhaltern auf dem langen Tisch brannten. Die Tischplatte war mit einem weißen Tuch bedeckt, silbernes Besteck lag neben Porzellantellern. Am Kopfende des Tisches saß Beka Rosselin-Metadi. Am anderen Ende Ignaceu LeSoit.
    »Ihr kommt gerade rechtzeitig zum Abendessen«, begrüßte Owens Schwester sie.
    Llannat starrte den Magus an, der vor ihr auf dem Deck kniete, und unterdrückte das Gefühl von Panik, das in ihr aufwallte. Sie hatte mit allem Möglichen gerechnet, damit aber am allerwenigsten.
    Was soll ich jetzt tun? , dachte sie. Soll ich ihn töten, während er dort kniet, und versuchen zu entkommen?
    Aber wohin? , antwortete die Stimme der Vernunft in ihrem Kopf. Eine andere, kältere Stimme setzte hinzu: Welchen Nutzen hätte es wegzulaufen? Sie wissen bereits, was du wirklich bist, so wie du es selbst weißt.
    Was ich wirklich bin. Ich hätte es schon vor langer Zeit erkennen müssen: Wenn der Lehrling eines Adepten ein Adept ist, so ist der Schüler eines Lordmagus ganz gewiss ein Magus.
    Ekel legte sich wie eine dunkle Welle über sie, ließ alles vor ihren Augen verschwimmen und drohte sie auf das Deck niederzuzwingen. Das Gefühl war so stark, dass sie versucht war, den knienden Magus zu bitten, sie auf der Stelle zu töten und all dem ein Ende zu bereiten. Doch der Moment verstrich. Die dunkle Woge ebbte ab, und sie wusste, dass sie, sei sie nun Magus oder Adept, immer noch Llannat Hyfid von Maraghai war. Und sie war nicht allein. Sie hätte es gewusst, wenn sie allein gewesen wäre.
    »Was ist aus den anderen geworden«, fragte sie laut, »die mit mir in diesem Schiff gewesen sind?«
    »Sie wurden weggeschafft, Mistress«, antwortete der Magus. »Wer verletzt wurde, wird gerade versorgt.«
    »Wurde jemand getötet?«
    »Nein, Mistress. Der Erste unseres Kreises hat das verboten.«
    »Ich will mit ihnen reden. Komm, bring mich zu ihnen.«
    »Jawohl, Mistress.«
    Der Magus nahm seinen Stab, stand auf und setzte sich in Bewegung. Llannat folgte ihm.
    »Wessen Schiff ist das, Mistress?«, fragte der Magus, als sie durch die Gänge der Tochter gingen.
    »Meines«, erwiderte Llannat ohne nachzudenken. Doch dann stockte sie. Sie hatte eine falsche Antwort gegeben, jedenfalls falsch in dem Sinne, wie die gyfferanische Lokale Verteidigungsstreitmacht die Angelegenheit aufgefasst hätte. Aber nur, weil sie bereits wusste, dass die Antwort der Wahrheit entsprach. Die Tochter war nach dem Erbschaftsgesetz rechtmäßig ihr Eigentum. Nur würde sie von nun an vorsichtiger darauf achten müssen, was sie sagte.
    Doch der Magus stellte keine weiteren Fragen. »Aha.« Mehr sagte er nicht, während er zur Hauptluke der Tochter voranging. Der Deathwing schwebte über dem hell erleuchteten Boden einer Landebucht, wo er von Metallklauen gehalten wurde, die von der Decke herabhingen. Sie stiegen eine mobile Treppe zum Boden der Bucht hinab und gingen dann durch weiß gestrichene Gänge zu einer Kabine, die

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