Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)
Sequenzen auf dem Bildschirm auf. »Verdammich!«, stieß Beka hervor.
Die Bilder zeigten die Zelle von Ebenra D’Caer, der so besinnungslos dalag, wie es in allen anderen Sequenzen zuvor schon zu sehen gewesen war. Diesmal jedoch zeigten sie auch den Professor – sus-Peledaen , rief sich Beka ins Gedächtnis –, der D’Caers Zelle mit einem der Serviceroboter betrat. Auf einen Befehl des Professors hin trug der Roboter D’Caer davon. Der Professor verschloss die Zelle hinter ihnen.
Die nächste Sequenz zeigte die Landebucht der Basis, in der die Warhammer auf ihrem gewohnten Platz zwischen den zahlreichen anderen Schiffen stand. Der Professor begleitete den Roboter, der D’Caer zu einem der kleineren Schiffe trug. Ein paar Minuten später verließen Professor und Roboter ohne ihre Bürde das Raumschiff. Der Professor trat in die Basis, ohne auch nur einen Blick zurückzuwerfen.
»Identifiziere das Raumschiff«, befahl Beka dem Computer.
FREETRADER MAIN CHANCE , erschien als Antwort in einem Kästchen auf dem Bildschirm.
»Befindet sich die Main Chance zurzeit in dieser Station?«
NEGATIV .
»Wie lautet der derzeitige Aufenthaltsort von Main Chance und wie ist ihr Zustand?«
UNBEKANNT , antwortete der Computer. LETZTES BEKANNTES ZIEL ERAASI VIA NETZ .
»Verflucht!«, stieß Beka hervor und drehte sich dann wieder zu den Kontrollen herum. »Spiel die Handlungen von sus-Peledaen weiter ab.«
Die Aufnahmen der Sicherheitskameras zeigten den Professor im Krankenrevier im Entibor-Raum, wo große Fenster einen Blick auf bewaldete Hügel gewährten. Die lange Kammer war von künstlichem Sternenlicht durchflutet. Der Professor zog sein Wams aus und hängte es über die Rückenlehne eines Stuhls. Dann saß er in Hemdsärmeln da. Ein anderer Haushaltsroboter brachte ihm einen kristallenen Dekantierer, der mit einer dunklen Flüssigkeit gefüllt war, und dazu zwei passende Gläser.
Er schenkte sich ein Glas ein; dann saß er da, den zierlichen Stil des Glases zwischen den Fingern, und betrachtete die Landschaft, die er selbst geschaffen hatte. Der Mond ging auf, warf Schatten über sein weißes Hemd und tauchte sein graues Haar in einen silbrigen Schein. Er blieb lange dort sitzen, während Beka die Aufnahmen betrachtete, bis er schließlich in Richtung des Durchgangs sah, der tiefer in die Station hineinführte. Er sprach die Person an, die gerade hereingekommen war.
»Sie sind lange wach, Mistress Hyfid«, sagte er.
»Verdammich!«, wiederholte Beka und hielt das Bild an. »Der Professor war der Lordmagus, der D’Caer freigelassen hat. Und ich dachte, er wäre mein Freund.«
»Das war er auch«, sagte LeSoit. »Du bist auf die andere Seite des Netzes geflogen, um D’Caer zu bekommen, und hast damit eine Menge anderer Dinge ins Rollen gebracht.«
»Von denen nichts mehr eine Rolle spielt«, erwiderte Beka gereizt. »Wir sind dabei, den Krieg zu verlieren.« Sie drehte sich wieder zu dem Log-Rekorder herum. »Zeig mir alle Aufzeichnungen von sus-Peledaen vor der Ankunft von Ebenra D’Caer auf dieser Basis.«
Eine Weile geschah nichts.
ES EXISTIEREN KEINE BASISAUFZEICHNUNGEN ÜBER AKTIVITÄTEN VON SUS - PELEDAEN VOR DER ANKUNFT VON EBENRA D’ CAER .
»Von wegen, sie existieren nicht. Zeig mir alle Aufzeichnun gen der Basis von Doktor Inesi syn-Tavaite vor dem heutigen Tag.«
ES EXISTIEREN KEINE BASISAUFZEICHNUNGEN VON DOKTOR SYN - TAVAITE VOR DEM HEUTIGEN TAG .
»›Es existieren keine Basisaufzeichnungen …‹ Was soll das denn heißen?«
»Warte eine Minute«, sagte LeSoit. »Versuchen wir etwas anderes. Zeig alle Aufzeichnungen von einem Besuch, den General Metadi auf dieser Station gemacht hat.«
GENERAL METADI HAT DIESE STATION NIEMALS BESUCHT .
»Siehst du?«, fragte LeSoit. »Die Antwort ist anders formuliert.«
Stirnrunzelnd betrachtete Beka die Tastatur. »Also war Doktor syn-Tavaite hier, aber dieser Computer will es uns nicht verraten. Und es ist etwas geschehen, aber auch das will diese Kiste uns nicht sagen. Na wundervoll.«
»Ich glaube, dass Arekhon sus-Peledaen sichergehen wollte, dass die Wahrheit gut verborgen bleibt.«
»Er wollte sie vor mir verstecken?«
»Nicht vor dir«, widersprach ihr LeSoit. »Sondern vor denen, die seinen wahren Namen kannten. Offenbar hatte der Professor etwas vor, das die anderen Magierlords auf keinen Fall herausfinden sollten.«
»Also gut, Doc«, sagte Jessan über das KommLink. »Was sehen Sie jetzt?«
syn-Tavaites Stimme klang ehrfürchtig
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