Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)
verlieren.
»Verstehe.« Jessan stand auf und verbeugte sich. »In diesem Fall, Gentlesir, wird es Zeit, dass ich mich verabschiede.«
Der Mann von Dahl & Dahl erhob sich ebenfalls und verbeugte sich. »Glauben Sie mir, dass wir unsere Unfähigkeit, Ihnen so helfen zu können, wie Sie es wünschen, zutiefst bedauern.«
Er griff in eine Innentasche seiner Jacke und zog eine schmale Mappe heraus. Das Deckblatt war mit einer bunten Reproduktion des Mosaiks auf der Fassade bedruckt. »Dies ist eine Liste unserer verfügbaren … Bank- und Investitionsdienste«, erklärte er. »Für den Fall, dass Sie daran interessiert sein sollten, irgendwann noch einmal um unsere Unterstützung zu ersuchen.«
Jessan nahm den schmalen Ordner entgegen. »Ich werde Ihre Firma ganz gewiss nicht vergessen«, antwortete er. »Bis dahin … wünsche ich Ihnen einen guten Tag, Gentlesir, und bitte akzeptieren Sie meine besten Wünsche für Ihren zukünftigen Wohlstand.«
Er verbeugte sich noch einmal und ging hinaus. Klea fragte sich einen Augenblick lang, ob Leibwächter sich ebenfalls verbeugten oder grüßten. Dann kam sie jedoch zu dem Schluss, dass man von jemandem, der offiziell nicht existierte, auch nicht erwarten konnte, dass er sich verabschiedete. Owen und sie folgten Jessan ohne ein Wort aus dem Gebäude.
Keiner von ihnen sprach, bis sie wieder auf der Hauptpromenade waren. Jessan blieb stehen und blickte auf eine Statue, die aus geschmiedetem Metall bestand und von HoloVid-Bildschirmen ergänzt wurde, die sich bewegten; wie gute Leibwächter blieben Klea und Owen ebenfalls stehen, etwa einen halben Meter hinter ihm.
»Ein Medien-Mix«, sagte der Khesataner anerkennend. »Wirklich ziemlich gut … Ich frage mich, ob der Künstler möglicherweise Einheimischer ist?«
Klea hörte Owens Seufzer. »Das weiß ich nicht. Allerdings dürfte es nicht schwer sein, es herauszufinden, wenn Sie es für wichtig halten.«
Jessan schien überrascht, dass man überhaupt danach fragen musste. »Das einzige auch nur halbwegs anständige Stück öffentlicher Kunst auf Suivi Point? Natürlich ist es wichtig … aber es ist nicht dringlich. Was ich stattdessen für die nächsten Minuten geplant hatte, ist eine gründliche Untersuchung der faszinierenden Stücke informativer Literatur, die mir unser Freund von Dahl & Dahl beim Abschied in die Hand gedrückt hat.«
»Das ist Ihnen also aufgefallen?«
»Wie hätte ich es übersehen können? Mal schauen, also …« Jessan zog den schmalen Ordner aus der Tasche und klappte ihn auf. Verschiedene schmale Blätter rutschten heraus; er fing sie auf und blätterte sie hastig durch. Seine leicht gelangweilte Miene veränderte sich nicht, aber Klea spürte, wie seine Aufregung zunahm, als er die eng bedruckten Seiten las. »Ja. Allerdings. Ich werde ganz gewiss peinlichst darauf achten, bei Dahl & Dahl zu investieren.«
Merrolakk, die Selvaur, hatte ihren Stil nicht verändert, als sie sich mit der Glückswurf Gils Flotte wieder anschloss. Sie hatte ihrer Sammlung von Waffen und Geräten einfach nur das Standard-SpaceForce-KommLink hinzugefügt, beziehungsweise das Kommunikationsgerät in ihren Waffengürtel gestopft. Das war alles. Der Konferenzraum der Karipavo , der auch so schon eng und vollgestopft war, wirkte nach ihrem Eintreten noch kleiner.
Sie begrüßte Commodore Gil mit einem beiläufigen Nicken.
*D’Rugier*, sagte sie und verwendete seinen zivilen Namen. Wahrscheinlich wollte sie die freiwillige Natur ihrer derzeitigen Geschäftsverbindung damit betonen. Wie es auf Maraghai Sitte war, ließ sie den Titel weg. Die Waldlords waren nicht sonderlich geschickt darin, Befehle entgegenzunehmen, und keiner von ihnen unterwarf sich einem hierarchischen System außer ihrem eigenen.
»Merrolakk«, antwortete Gil. »Wie ich höre, haben Sie Glück gehabt.«
*Sonderlich viel ist da draußen ja nicht los, aber ich habe tatsächlich ein Schiff erwischt.*
»Schiffe haben wir auch aufgebracht«, warf Jhunnei ein. »Sie waren alle mit solchen Sachen wie Wurzeln, Beeren und billigen Maschinenteilen beladen. Ist Ihr Schiff da eine Ausnahme?«
*Schwer zu sagen. Jedenfalls verfügte dieses über Schilde und Kanonen; leider ist es vor meiner Nase explodiert.*
»Ein Kriegsschiff«, erklärte Gil. Kein Wunder, dass Merro so selbstzufrieden aussah. »Sie sagten etwas von einem Gefangenen?«
*Es hat vorher noch eine Rettungskapsel abgesetzt. Ich habe sie mit einem Traktorstrahl eingefangen, und sehen Sie
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