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Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)

Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)

Titel: Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Doyle , James D. MacDonald
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versuchte sich aufzurichten. »Aber … was wird aus mir? Können Sie nichts für mich tun?«
    Llannat sah die schweren, von einem Blasterstrahl stammenden Brandverletzungen, unter dem Tuch die geschwärzte Haut, das Tuch selbst, dass durch verklebtes Blut noch dunkler geworden war. Ari hatte sehr genau gezielt; ohne eine Heilkapsel war das eine tödliche Verletzung, obwohl der Tod nicht schnell eintrat … Und der Schmerz würde vor dem unvermeidlichen Ende unerträglich werden.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Du hast nicht ganz unrecht«, sagte sie mit ihrer fremden Stimme, doch mit aufrichtiger Trauer. »Versagen muss belohnt werden.«
    Sie hob das silberne Messer und stach zu … es war ein schneller Stoß, unvermittelt und gnädig, weil er einen schnellen Tod gewährte.
    Einen Augenblick lang hielt sie inne, die Augen geschlossen und den Kopf gesenkt, bevor sie sich wieder straffte und sich umsah. Der Raum war bis auf die Person, die immer noch mit verschränkten Beinen an der Wand saß, leer. Der Mann hielt einen Stab quer über dem Schoß, einen langen Stab aus einfachem Holz, wie ihn die Adepten benutzten. Jetzt erkannte sie ihn auch: Es war Owen Rosselin-Metadi. Er war in letzter Zeit in vielen ihrer Visionen aufgetaucht. Und diese Visionen waren immer häufiger aufgetreten, hatten länger angedauert und waren detaillierter als je zuvor, waren irgendetwas zwischen Traum und Erinnerung.
    »Sie träumen nicht«, sagte er. »Ebenso wenig erinnern Sie sich. Die Zeit ist gekommen, so wie ich es Ihnen vorhergesagt habe.«
    »Was meinen Sie mit Die Zeit ist gekommen ?«, erkundigte sie sich. »Wir befinden uns hier außerhalb der Zeit.«
    Owen erhob sich mit einstudierter Anmut aus seiner sitzenden Position und stand auf. »Suchen wir uns einen Weg hier heraus«, sagte er. »Ich glaube, der Pfad liegt in dieser Richtung.«
    Er ging voraus, und sie folgte ihm aus der Meditationskammer der Tochter in einen langen Flur aus Stein, der sich, gesäumt von zahllosen geschlossenen Türen, in einer dämmrigen Ferne verlor. Owen legte seine Hand auf eine der Türen.
    »Sind Sie sicher, dass Sie mir wirklich folgen wollen?«, erkundigte er sich.
    »Ich bin mir sicher«, erwiderte Llannat und folgte ihm in die Dunkelheit.
    Der Korridor erstreckte sich weit ins Dunkle hinein; Llannat hielt sich dicht hinter Owen, orientierte sich an dem Rascheln seiner Kleidung und dem Klacken seiner Absätze auf dem Steinboden. Dann öffneten sich die Steinwände um sie herum, und Llannat fand sich im Sommerpalast von Entibor wieder … doch wirkte er nicht so, wie sie ihn in der HoloVid-Neuschöpfung des Professors gesehen hatte, sondern so, wie er am Morgen des ersten Angriffs gewesen war. Damals war sie mit dem Professor dort gewesen, in ihrem Wachtraum an Bord der Tochter. Wenn sie hierblieb, würde schon bald der Alarm ertönen, und die Lords von Eraasi mochten mit ihrer drei Jahre dauernden Arbeit beginnen, den Planeten von Domina Perada zu giftigem Schlamm zu verarbeiten.
    »Schnell«, sagte sie zu Owen. »Hier entlang.«
    Sie führte ihn durch einen Bogengang in den getäfelten Raum mit dem großen steinernen Kamin.
    »Hier«, sagte sie und deutete auf die steinernen Intarsien mit den Wappen von Rosselin und Entibor. »Hinter dem hier.«
    Mit Owen zog sie den Stein aus der Wand. Dahinter befand sich ein leerer Raum. Sie nahm noch einen Stein weg und dann noch einen, bis die Öffnung groß genug war, dass sie hindurchkriechen konnten. Als sie das getan hatten, fanden sie sich in einem dunklen Raum wieder.
    Ihr Stab erglühte in einem grünen hellen Licht, in dem eine Kiste aus klarem Kristall und schwarzem Holz sichtbar wurde. Es war eine Stasisbox, darin lag eine menschliche Gestalt: der von Blastern zerschossene Leichnam von Tarnekep Portree.
    »Ist das etwas, das gewesen ist?«, fragte Llannat Owen. »Oder ist es etwas, das noch sein wird?«
    Als Antwort deutete Owen auf die gegenüberliegende Wand des Raumes. Statt einer Wand aus Quadern befand sich dort nur grauer Nebel, der ebenso schwarz und undurchdringlich wirbelte wie die Pseudosubstanz des Hyperraums. Llannat erkannte das sofort; sie war schon einmal hier gewesen, wenn auch nicht aus eigenem Willen, damals, als sie gegen den Magierkreis auf Darvell gekämpft hatte.
    »Alle Zeiten und Orte«, erklärte Owen, »treffen sich im Nichts.«
    Llannat sah die graue Leere des Nichts, die sich ihr zu nähern schien, sie bedrängte. Dann schien sie zu stürzen, fiel in ihre Realität

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