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Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)

Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)

Titel: Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Doyle , James D. MacDonald
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Wand. Sie spürte einen kurzen Schwindel, der merkwürdigerweise dem Gefühl der Orientierungslosigkeit bei einem Hyperraumsprung ähnelte. Dann durchdrang sie die Wand und landete in dem Raum dahinter.
    Strahlendes Licht blendete sie. Sie stand vor dem Kamin im Sommerpalast auf Entibor, in dessen Rückwand das Wappen von Entibor und dem Haus Rosselin eingemeißelt war. Owen stand neben ihr in dem sonnendurchfluteten Raum.
    »Hier durch«, sagte sie und streckte die Hand aus. Ein Ton erfüllte die Luft, ein Geräusch, das sie von ihrer Vision an Bord der Tochter kannte. »Das ist der Alarm. Wir haben nicht viel Zeit.«
    Zusammen traten sie aus dem Kaminzimmer in einen anderen Raum, der genauso luxuriös war, mit hohen Bogenfenstern, durch die man auf grüne, bewaldete Hügel hinausblickte. Ein roter Vogel flatterte von Baum zu Baum. Im nächsten Augenblick flammte blau-weißes Licht auf, und der Raum löste sich vor ihren Augen auf. Es roch nach Rauch; und die hölzernen Intarsien des Tisches glühten, wo das Licht daraufgefallen war. Einen Augenblick später ertönte ein Brausen, als die Fenster implodierten und sich die Glassplitter überall im Raum verteilten. Llannat spürte, wie die Splitter auf ihren Körper trafen und ihn vollkommen wirkungslos durchdrangen, obwohl jeder einzelne Splitter eine Spur aus Schmerz hinterließ, so wie der Schmerz des Nebels inmitten des Nichts.
    »Komm mit!«, schrie sie Owen zu und zog ihn am Arm mit sich. »Hier entlang!«
    Sie stiegen durch die zerschmetterten Fenster hinaus, liefen den Hügel hinab, wo sich rote Flammen mit erstickendem Rauch mischten. Der Rauch war grau, es war das Grau des Nebels, der zum Nichts gehörte. Und die Flamme war das rote Glühen eines Stabes, des Stabes eines Lordmagus. Der Mann, der ihn hielt, war schlank, grauhaarig, trug eine dunkle Hose und ein weißes blutbeflecktes Hemd.
    Er verneigte sich und schwang im Nebel seinen Stab zum Gruß.
    »Mistress Hyfid, Ihr seid gekommen.«
    »Ja«, bestätigte sie. »Hier bin ich, Professor.«

5. Kapitel
    Gyffer Systemraum: Schwert-Der-Dämmerung; RSF Karipavo
    Das Nichts
    In der Stille seines Quartiers kleidete sich Theio syn-Ricte sus-Airaalin sorgfältig in die Roben des Erzmagus. Heute legte er nicht die Uniform eines Großadmirals an. Wenn er sich zu seinem Kreis im Meditationsraum gesellte, würde er die angemessenen Gewänder seines Ranges tragen, vollständig und vorschriftsmäßig angelegt.
    Umsichtig setzte er die schwarze Maske auf sein Gesicht und zog die Bänder seiner Kapuze straff, damit sie nicht herabglitt. Er konnte es ausgerechnet jetzt nicht riskieren, dass sich die geaerith verschob. Er würde sie benötigen, um die Muster zu erkennen, wenn sie sich entwickelten.
    Sie waren bereits dort, lockten ihn am Rand seines Blickfeldes, kamen ungebeten … und das Muster nahm ebenfalls Form an. Es sei denn …
    Es gab eine winzige Unstimmigkeit, weit entfernt vom Mittelpunkt des Musters. Am Rand seines Blickfeldes flackerte sie auf, als wäre sie überhaupt nicht real. Falls sich diese Unstimmigkeit ebenso ausbreitete wie die Kreise, die entstanden, wenn man einen Stein in einen Teich warf, wenn sich also diese Unstimmigkeit ausbreitete, dann vermochte sie alles zu gefährden; die sorgfältigen, jahrelangen Planungen und das zerbrechliche Muster, das sich gerade erst zu bilden begann.
    Doch diese Unstimmigkeit stammte nicht von dem fremden Magus und auch nicht von der jungen Domina. Die beiden waren Fäden, mächtige Fäden im Gewebe des wahren Musters. Die Störung kam von woanders her; ein Hauch von Adeptentum schien darin mitzuschwingen, aber es lag im Dunkeln und war verborgen.
    Die Quelle dieser Einmischung war ebenfalls nicht statisch, sondern bewegte sich irgendwo auf dem Schiff … sus-Airaalin streckte seine Sinne aus, doch er konnte die Störung nicht ausfindig machen. Etwas anderes nahm seine Aufmerksamkeit gefangen, absorbierte sie vollkommen: Hexerei, zwar mächtig, aber unausgebildet, die die Fäden des Universums zu einem eigenen Muster wob, zu einem Muster, das der fehlende Teil jenes Planes war, den er so mühsam von Beginn an geschaffen hatte. Wahrer Friede, das Ziel, das so lange schon begehrt und für das auch schon so lange gearbeitet wurde.
    Doch das Wirken stimmte noch nicht ganz. Der fremde Magus wob das Muster instinktiv, und nicht alle Fäden waren dort, wo sie hingehörten. Ohne jene letzten Fäden jedoch würde das Muster niemals vollständig werden. Seine Textur würde

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