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Der Preis der Unsterblichkeit

Der Preis der Unsterblichkeit

Titel: Der Preis der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sondra Marshak und Myrna Culbreath
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vermocht hätte. Er verbannte den Schmerz des Fleisches ebenso wie vorher die Bilder des Schreckens aus seinem Bewußtsein.
    Spock konzentrierte sich nur auf den Weg, darauf, daß er zu Kirk gelangen mußte, und verdrängte ebenfalls das Verlangen, zu sehen, zu fühlen, zu wissen, was mit dem Captain geschah. Nur der Weg. Die Vision eines Tunnels, der sich vor ihm öffnete. Nur sie durfte noch existieren. Konzentration! Alle Konzentration, deren ein Vulkanier fähig war.
    Der Tunnel verengte sich. Spock glitt hindurch bis zum Ende. Er fühlte Hände auf seinen Schultern. Wessen Schultern? Kirks? Welcher Kirk war es? James? Eine schmale Hand traf sein Gesicht, Spock fühlte den Schmerz und wußte, daß die Romulanerin James geschlagen hatte.
    »Captain!« Die Stimme der Frau, weit entfernt. »Die Tür, Captain! Jetzt, Jim! Mein … Kirk …« Sie schlug wieder zu, diesmal härter.
    Spock zog sich aus James’ Bewußtsein zurück, als dieser die Augen öffnete und die Faust des Commanders packte. Er mußte ihn ihr überlassen, hatte keine Zeit mehr zu verlieren.
    Spock kam zu sich und sah wenige Zentimeter vor seinen Augen eine kahle Wand. Nur ein dumpfes Echo des Kontakts war geblieben.
    Dann fühlte er, wie eine starke Hand sein Kinn packte und ihm den Kopf brutal nach hinten drückte. Starke Finger bohrten sich in seinen Nacken. Nein, nicht sein eigener – Kirks Nacken. Spock spürte die erschreckende Verwundbarkeit des Menschen – die ganze Kraft des schwarzen Giganten gegen die körperliche Schwäche des Terraners.
    Und Spock begriff, daß er Kirks Qualen bis zum Ende miterleben würde. Es gab kein Zurück mehr. James konnte versuchen, seine Empfindungen und das, was auf dem Bildschirm zu sehen war, zu verdrängen. Doch die Verbindung zu Jim bestand und wurde stärker, je größer die Todesangst des Captains wurde. Weder James noch Spock konnten sich »ausschalten«. Sie waren in den Qualen des Captains gefangen.
    Ein neuer Schlag, doch nun traf er vulkanische Muskeln. Spock begann sich zu wehren. Er konnte nicht mehr zurück, aber er konnte sehen und sich bewegen.
     

 
9.
     
    Die Romulanerin nahm Kirks Gesicht in beide Hände und fuhr sanft über seine Wangen. Die Handabdrücke – war sie das gewesen? Sie hatte geglaubt, nur ganz leicht zugeschlagen zu haben.
    Was war mit ihm los gewesen? Wo war er gewesen? Er zitterte.
    »Die Tür«, wiederholte sie. »Jim?«
    »Nennen Sie mich James!« sagte er barsch. Dann klärte sich sein Blick, und er sah in ihre Augen. »Es tut mir leid.« Er sah die nun offene Tür. »Gehen wir.«
    Sie wollte ihn loslassen, doch dann spürte sie, wie sich alle Muskeln seines Körpers spannten und er wie unter furchtbaren Schlägen erbebte. Er stemmte sich dagegen, und sie half ihm.
    Aus den Augenwinkeln heraus hatte sie gesehen, wie er sich wand, gegen etwas ankämpfte, das nicht ihm selbst widerfuhr, als sie mit dem Türschloß beschäftigt war. Omne schlug Jim Kirk, aber er spürte den gleichen Schmerz wie dieser – und mußte ihn ertragen.
    »Können Sie gehen?« fragte sie leise.
    Er richtete sich mit einem Willen auf, der nicht aus ihm selbst zu kommen schien. »Ich versuche es. Kommen Sie endlich!«
    »Ich gehe vor.« Sie nahm die fast leere Seitenwaffe und betrat als erste den Raum mit den Kerzen, bereit zu schießen, aber der Raum war leer.
    Die verdoppelten oder verdreifachten Wachen befanden sich also im Korridor. Sie machte sich keine Illusionen. Omne wußte, daß sie kommen würden.
    Die noch zur Verfügung stehende Ladung der Waffe würde ihr und James vielleicht den Weg durch den ersten Gürtel der Posten bahnen. Aber dahinter warteten andere. Wenn sie ehrlich zu sich selbst war, sah die Romulanerin keine Chance, Kirk zu erreichen.
    Sie nickte grimmig. Die Tür zum Korridor war unverschlossen. Sie öffnete sich nach draußen. Eine gewöhnliche Tür mit Angeln in jenem antiken Stil, in dem Omne einen großen Teil seines Reiches eingerichtet hatte.
    Die Romulanerin stieß sie mit aller Gewalt auf. Das Metall traf auf Körper. Die anderen Posten sanken im Betäubungsstrahl der Waffe in sich zusammen. Hinter der Tür taumelten zwei Männer, halb betäubt von dem Schlag, den sie erhalten hatten. Sie erledigte sie mit Handkantenschlägen und gezielten Fußtritten.
    Als James sie erreicht hatte, war alles vorbei. Die Romulanerin sammelte zwei der veralteten Pistolen auf und steckte sie in den Gürtel. »Eine ist für Sie«, sagte sie zu James, »allerdings nutzlos, solange

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