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Der Preis der Unsterblichkeit

Der Preis der Unsterblichkeit

Titel: Der Preis der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sondra Marshak und Myrna Culbreath
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lassen. Er hatte Kirk unter einem Arm, in der freien Hand noch die Waffe. Jetzt legte er den Arm um die Abrutschstange. Die hilflose Romulanerin konnte nicht in den Schacht hineinsehen, als Omne mit Kirk darin verschwand. Sie wußte nicht, wie tief der Gigant mit seinem Gefangenen fallen würde. Schreckliche Augenblicke lang erwartete sie den langgezogenen Schrei des Todes in einem endlosen schwarzen Abgrund.
    Er kam nicht.
    Als James das Loch erreichte, sich auf die Stange warf und fallen ließ, stand ihr Herz zum zweitenmal still. Erst als sie selbst heran war, sah sie die drei nach unten verschwindenden Gestalten. Aber sie fielen nicht. Wenn James nur die Kraft hatte, sich an der Stange festzuhalten, bis sie bei ihm war …
    Sie schlang ihre Arme ebenfalls darum und wollte sich abrutschen lassen. Der Schwung brachte sie um die Stange herum, und sie sah Spock.
    Der Vulkanier befand sich bereits im Raum. Seine Augen waren leer. Er wußte, daß er zu spät gekommen war.
    Hinter ihm tauchte ein Romulaner auf und zielte auf Spocks Rücken. Sie erschoß den Wächter. Erst als Spock bei ihr war, sah sie wieder nach unten.
    Der Schacht war leer.
    Irgendeines von ungezählten Stockwerken, jedes ein Labyrinth für sich. Wo Omne und die beiden Kirks jetzt waren, gab es keine Hinweise. Es gab jetzt nur einen einzigen Mann im ganzen Universum, den sie, allen Stolz vergessend, um Hilfe bitten konnte.
    Sie sah ihn an und fand Hoffnung selbst in Augen, aus denen alle Qualen der Hölle sprachen.
    »Ich kann sie finden«, sagte Spock. Jedes einzelne Wort bereitete ihm Mühe. »Wenn sie … leben. Kommen Sie.«
    Spock ergriff die Abrutschstange. Sie folgte ihm.
     

 
12.
     
    James Kirk hinkte. Die Sehnen der Füße waren fast gerissen. Er taumelte auf den an der Stange wundgescheuerten Beinen weiter. Den Schmerz nahm er kaum wahr, ebenso nicht den der verbrannten Hände. Der Schmerz, der in seinem Bewußtsein war und den Namen Jim Kirk trug, überlagerte den eigenen.
    Und er kämpfte darum, diesen anderen Schmerz zu fühlen, auch wenn er ihn an den Rand des Wahnsinns trieb, denn dieser Schmerz allein konnte ihn führen.
    Sie waren gefallen, Gott wußte, wie viele Stockwerke tief. Aber er hatte gesehen, wo Omne den Schacht verlassen hatte. Er hatte seine Füße gegen den Haltebügel gestemmt, wie es die Romulanerin ihm vorgemacht hatte, und sich aus dem Schacht geworfen. Er war abgerutscht und hatte sich mit den Händen wieder nach oben arbeiten müssen, und als er wieder sehen konnte, war Omne mit Kirk verschwunden.
    Er schleppte seinen geschundenen Körper durch Korridore, an Türen und Hallen vorbei, mußte sich mit Gewalt zurückhalten, wenn der Impuls, den kürzesten Weg zu wählen und sich gegen Wände zu werfen, zu stark wurde.
    Wäre nur die Romulanerin bei ihm! Wäre Spock jetzt hier!
    Sie würden nicht kommen. Ihre Suche galt dem anderen. Ihre Freundschaft. All die Jahre, die hinter ihnen lagen, alle Stunden der gemeinsam bestandenen Abenteuer, des Glücks und des Hasses, all dies verband sie mit dem anderen Kirk. Mit Jim Kirk.
    Nur er hatte das Recht, auf ihre Hilfe zu hoffen. Er, der die Bedeutung des Wortes »Hölle« kennengelernt hatte, der den Preis für dieses Recht bezahlt hatte und immer noch bezahlen mußte. Spock sah nur ihn, wenn er in James’ Bewußtsein weilte. Die Kette, die drei Wesen miteinander verband. Sie hatte einen Namen. Jim!
    Er war James. Spock hatte ihn so genannt. Er mußte James sein, durfte nur James sein.
    Aber er war Jim, war es von Anfang an gewesen. Und er hörte immer wieder Jims lautlose Stimme: Aber er soll für mich leben, wenn ich es nicht kann!
    Gab es den Unterschied?
    War James all das, was Jim ausmachte?
    James taumelte um die nächste Ecke. Irgendwo vor ihm lag die Gewißheit.
     

 
13.
     
    Jim Kirk rieb sich über die Augen und versuchte, etwas zu erkennen, versuchte zu atmen, versuchte den einzigen furchtbaren Schmerz zu lindern, der sein Körper war.
    Omne preßte ihn gegen seine Brust, trug ihn wie ein Kind unter dem Arm und blieb jetzt stehen, um mit der freien Hand eine bestimmte Stelle auf einem großen Schaltbrett auf der Korridorwand zu berühren. Das Schaltbrett fuhr zur Seite. Omne stampfte durch die entstandene Öffnung und schloß sie hinter sich wieder.
    Kirk erkannte, daß sie sich jetzt durch ein neues Labyrinth bewegten. Ein Labyrinth im Labyrinth. Die Korridore waren schmaler und kürzer.
    Kämpfe! durchfuhr es ihn. Immer wieder. Kämpfe, niemand wird dich

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