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Der Preis der Unsterblichkeit

Der Preis der Unsterblichkeit

Titel: Der Preis der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sondra Marshak und Myrna Culbreath
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wir Kirk nicht erreicht haben. Ihr Lärm würde uns verraten.«
    Sie wandte sich zum Turbolift. James schüttelte benommen den Kopf und hielt sie zurück. »Keine Lifte.«
    Sie hob eine Braue. Was wußte er? Warum sollten sie nicht …?
    »Spock«, sagte er nur. Sie nickte und dirigierte ihn zu den Notrutschen und Leiteschächten. Omne selbst hatte ihr alles gezeigt, als er sie nach ihrer Ankunft in seinem Reich herumführte. Wie stolz war er auf sein Labyrinth gewesen, wie zuversichtlich, daß nichts und niemand in der Welt jemals daraus entkommen könnte …
    Ein Dutzend Stockwerke unter ihnen und in einer unbekannten horizontalen Entfernung von ihrem jetzigen Standort – U-27-E-14.
    Sie ließ ihre Hand auf dem Arm des Menschen, fühlte, wie sehr er dagegen ankämpfen mußte, sich in sich selbst zu versenken. Sie zog ihn mit sich, auf eine der Notfall-Rutschen zu. Für einen Moment blitzte es in seinen Augen trotzig auf. Der Stolz in ihm kämpfte gegen die Vernunft, doch schließlich gewann die Einsicht in die Umstände.
    Nach der Romulanerin packte er die glatte Stange, schlang die Beine darum und ließ sich nach unten abrutschen. Die Romulanerin zählte die Stockwerke nach ihrem Gefühl, bis ihre Füße sich gegen den Haltebügel stemmten. Sie bezweifelte, daß James in seinem jetzigen Zustand die Kraft gehabt hätte, selbst »abzuspringen«. Alle Einrichtungen in dieser Unterwelt waren für vulkanische und romulanische Muskeln gedacht. Sie schwang sich aus der Rutsche und packte James’ Arm. Sekunden später stand er neben ihr.
    Es ging weiter. Sie ließ ihn vorgehen und die Richtung bestimmen. Wie in den oberen Stockwerken waren auch hier alle Türen numeriert, doch nach einem System, das keiner normalen Logik entsprang und offenbar nur zur Verwirrung diente. Auf 83 folgte 47, dann kam 16-C. Nur die Nummern der Stockwerke stimmten überein.
    Ein ausgeklügeltes Sicherheitssystem. Jemand, der hier zu tun hatte, würde die markanten Punkte des Labyrinths im Kopf haben und auch ohne fortlaufende Numerierung oder sonstige allgemein verständliche Hinweise sein Ziel finden. Vielleicht brauchte er nur die Zahlenkombination, die sein Ziel markierte, in die Terminals in den Turboliften einzugeben, und der Zentralcomputer sorgte dann dafür, daß er so nahe wie möglich bei diesem Ziel herauskam. Doch ohne die Lifte konnte ein Fremder stundenlang in den Korridoren umherirren.
    Einer von Omnes Scherzen, dachte sie grimmig. Und wer garantierte dafür, daß er inzwischen nicht die Nummer von Kirks Gefängnis gegen eine andere vertauscht hatte?
    Sie fragte sich, ob Spock sich auf seinem Weg zum Raum mit den Kerzen die Numerierung der Türen hatte einprägen können. Zwar hatte er unter starker Nervenbelastung gestanden, aber immerhin war er ein Vulkanier. Durch James mußte Spock die Nummer von Kirks Gefängnis kennen. Wo war er nun?
    Als sie den Blick des Menschen an ihrer Seite sah, wußte sie, daß er gerade dabei war, dies herauszufinden. Sie packte seinen Arm fester. Für den Moment hatte die Vernunft verloren. Er krümmte sich wieder unter Schmerzen und verlor fast das Gleichgewicht, als er Omnes Schlag gegen Kirks Brust spürte. Sie mußte all ihre Kraft aufbringen, um ihn auf den Beinen zu halten.
    Ein Schatten tauchte hinter einer Gangbiegung auf. Es war nicht Spock. Die Hand der Romulanerin fuhr zur Seitenwaffe. Die Wache fiel gelähmt zu Boden, und das leise Summen der Waffe zeigte an, daß das Magazin endgültig leer war.
     

 
10.
     
    Es hatte keinen Sinn. Spock gab es endgültig auf, ein System in die willkürlich erscheinende Numerierung der Türen bringen zu wollen.
    Vermutlich lag tatsächlich die letzte Hoffnung darin, das Turbolift-System wieder in Gang zu setzen und sich zum nächstgelegenen Ausstieg befördern zu lassen.
    Die Zeit drängte, die Frist war fast schon abgelaufen. Kirks Agonie war mittlerweile weit mehr als bloßer Schmerz. Kirk gab auf. Hoffnungslosigkeit, das Wissen, daß es keinen Ausweg gab, daß er verloren war und verloren hatte. Spock kämpfte um seine Beherrschung, versuchte, die auf ihn einströmenden Gefühle zurückzudrängen, um weiter sehen und sich bewegen zu können.
    Er hatte sich selbst unlogische Hoffnung gestattet. Die größte davon war gewesen, daß der »Draht« zu Jim Kirk ihn zu diesem führen könnte. Aber er konnte nur die Bewegungen, die Standortveränderungen von James mitverfolgen. Was von Jim kam, waren nur die Gefühle.
    James. Spock erkannte, daß er

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