Der Preis der Unsterblichkeit
Schmerzen hervor. »Wozu? Um zu beweisen, was offensichtlich ist? Daß Muskeln Muskeln sind?«
»Um zu sehen, daß Sie nicht aufgeben, nicht einmal gegen mich.«
»Wer sind Sie, daß ich gegen Sie aufgeben sollte?«
»Der Mann, der Sie zum Aufgeben bringen wird.«
Kirk sah zu ihm auf und fand Halt auf seinen Stiefelabsätzen. »Ich bin all das, was Sie nicht sind.«
»Nein, Captain – all das, was ich hätte sein können.«
»Und deshalb wollen Sie mich zerstören?«
»Oh, nein. Ich will Sie besitzen! Die andere Hälfte meiner Seele!«
»Niemals!«
Omne zog eine Braue in die Höhe. »Aber Sie wissen, daß auch Ihre Seele käuflich ist? Um den Preis, daß Spock diese Welt lebend verlassen darf.«
Kirk schwieg, fühlte, wie sich ihm der Magen umdrehte, wie die Beine immer stärker zu zittern begannen. Schließlich sagte er: »Sie würden alles verlieren. Die Flotte der Föderation würde Sie von der einen, das Imperium der Romulaner von der anderen Seite auseinanderreißen. Es gibt keine Unverwundbarkeit. Mein Mr. Scott wartet nur auf eine Chance, ebenso wie die Romulanerin.«
Omne winkte ab. »Mr. Spock wird seine Rede halten oder nicht. In beiden Fällen wird er zugrunde gehen. Der Commander wird ihm vielleicht in seinen ewigen Frieden folgen. Die unglücklichen Liebenden unter den Sternen der Galaxis, die einsehen mußten, daß all ihre Hoffnungen vergebens waren. Ein faszinierendes Drehbuch. Warten Sie, ich schreibe ein besseres. Ich kann Menschen produzieren – Körper. Ich könnte eine Aufnahme von Ihnen dreien machen und die Matrix behalten, später jederzeit Reproduktionen machen und sie wieder verschwinden lassen, sobald ich genug von Ihnen habe.«
»Ich werde Sie töten«, knurrte Kirk.
»Oh ja, natürlich«, sagte Omne belustigt. »Dies muß Ihr Wunsch sein. Darauf bin ich vorbereitet, und mein Verfahren wird diesen Wunsch eliminieren. Sie … Ihre Kopie wird mich nicht umbringen.«
»Ich töte mich selbst«, sagte Kirk und kannte die Antwort.
»Das Programm berücksichtigt auch dies. Es gibt keinen Ausweg. Ich kann Sie für tausend Jahre behalten.«
»In tausend Jahren werde ich eine Möglichkeit finden, Sie und Ihr grausames Werk zu vernichten.«
»Ist es grausam, das ewige Leben anzubieten?« Omne lächelte verhalten. »Es gab eine Zeit, zu der ich es der Galaxis angeboten hätte. Diese Zeit kann zurückkehren. Aber ich habe an mir selbst gesehen, wie es benutzt werden würde.«
»Sie sind nicht das Universum. Sie sind ein dunkler Spiegel, ein Schwarzes Loch.«
Omne richtete sich zur vollen Größe auf. »Das sind wir alle, Captain. Das ist es, was ich Sie lehren kann. Die andere Seite der Unschuld. Ihre andere Hälfte, die Sie in einem Käfig aus Tugend gefangenhalten. Hören Sie nicht, wie es in Ihnen schreit und tobt, um herausgelassen zu werden? Armer Wolf. Was gibt ihm weniger Recht als der Tugend?«
»Hören Sie auf, sich und das Böse rechtfertigen zu wollen, Omne. Nennen Sie Ihren Preis. Ich sage Ihnen meinen. Spock – und sein Preis. Den Commander als Zugabe.«
»Sie wollen also wirklich Spock mit dem … anderen Kirk davongehen lassen? Ihn nie mehr selbst sehen? Dafür würden Sie hier bei mir bleiben?«
»Ganz bestimmt nicht freiwillig. Ich würde ihn ewig beneiden, den anderen, um das Leben, das meines hätte sein sollen. Aber wenn ich es nicht leben kann, dann soll er es für mich tun. Spock darf mich nicht zweimal sterben sehen. Sie haben mich. Ich werde kämpfen, aber das wollen Sie ja. Ich werde bleiben – und Sie sterben sehen.«
Omne grinste.
»Gut! Auch das wollte ich wissen. Sie werden lernen, mich als Ihren Herrn zu betrachten und zu akzeptieren. Sie werden Ihr stolzes Haupt zu beugen lernen. Sie werden für immer meine Geisel für Spock sein, und er meine Geisel für Sie.« Er kam näher. »Sie sind auf den Knien, aber nicht vor mir. Sie werden knien und betteln. Sie werden sich vor mir beugen – für Spock.«
Kirk lächelte humorlos. Dann richtete er sich wieder auf die Knie auf und beugte den Kopf. »Ich bitte um Spocks Leben«, sagte er mit ätzendem Spott in der Stimme.
Omnes Hand fuhr in seine Haare, riß seinen Kopf in die Höhe, drückte seine Brust auf die gefühllosen Knie. Kirks Gesicht war an die stämmigen Beine des Giganten gepreßt.
»Wimmere!« dröhnte Omnes Stimme. »Bettle um dein Leben, jetzt!« Omnes Gesicht war eine vor Haß verzerrte Grimasse, die Fratze des Wolfs, des Bösen, der Nacht. Er schüttelte Kirks Kopf, drückte ihn in
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