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Der Preis der Unsterblichkeit

Der Preis der Unsterblichkeit

Titel: Der Preis der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sondra Marshak und Myrna Culbreath
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der Punkt, Captain! Der Punkt, an dem alle Kontrolle, jeder Wille aufhört. Sie werden weinen und dann flehen. Sie werden erkennen, daß Sie Ihren Meister gefunden haben.«
    »Vorher sehe ich Sie in der Hölle braten!«
    Omnes Gelächter hallte von den Wänden wider. »Captain, wir sind in der Hölle.«
    Und dann kam Omne, so schnell, daß Kirk unfähig war, seine Bewegungen zu verfolgen und sich zu wehren. Als er sich zur Seite werfen wollte, war Omne bereits da. Der Schlag traf nur die Schulter, doch seine Wucht reichte aus, um Kirk quer durch den Raum zu schleudern. Kirk prallte gegen die scharfe Kante eines Wandschranks, die eine tiefe Wunde in seinen Rücken riß, als er fiel.
    Und noch einmal kam er auf die zitternden Beine, sah Omne an, war entschlossen, sich so lange und so oft auf den Gegner zu stürzen, bis alles vorüber war. Dabei wußte er, daß er schon längst verloren hatte.
    Er sah aus den Augenwinkeln heraus die vor Schreck und Entsetzen starren Gesichter auf dem Bildschirm. Doch er hatte nur Augen für Omne.
    Er wollte ihn sehen, bis zum Ende. In der Hölle!
     

 
8.
     
    Spock schlug mit den Handflächen gegen die Wand und kämpfte um seine Kontrolle. Er mußte zu sich kommen, den unbändigen Zerstörungsdrang unterdrücken, den Aufruhr in sich bändigen, bis er nur noch Kirk spürte, nichts anderes als das Band, das ihn mit dem Captain verband. Er mußte es schaffen – um Kirks willen.
    Das Band. Es war der andere Kirk, mit dem Spock in Verbindung stand, durch den er sah, was dem echten Captain geschah. Spock beschloß, den anderen James zu nennen, um jederzeit daran erinnert zu werden, daß er nicht Jim vor Augen hatte.
    James! dachte er konzentriert.
    Doch James stand vor dem Bildschirm und brüllte Omnes Abbild an, bis er die Hilflosigkeit, zu der er verurteilt war, nicht mehr ertragen konnte.
    Er hörte den stummen Ruf.
    Spock? dachte er und schloß die Augen, um nicht mehr auf den Bildschirm sehen zu müssen.
    So ist es richtig, James. Halten Sie sie geschlossen. Helfen Sie mir, zu ihm zu kommen.
    Sie wissen …?
    Ich habe es durch Ihre Augen gesehen und durch Sie gefühlt. Durch Ihre Erregung wurde das, was ich in Ihrem Bewußtsein verankerte, aktiviert. Das war gut so.
    James erschrak heftig.
    Aber dann … Mein Gott, Spock, dann wissen Sie …? Wie konnten Sie es ertragen? Er lebt, Spock! Sie müssen zu ihm. Wo sind Sie jetzt?
    Auf dem Weg. Ich mußte meine Wachen … Ich habe ihre Bewußtseine übernommen und steuere sie. Ich hatte keine Wahl.
    Faszinierend, dachte James und versuchte, Spock in einem Anflug von Galgenhumor zu imitieren – so wie es der wirkliche Kirk getan und Spock es erwartet hätte. Es war schwer angesichts dessen, was irgendwo in Omnes Hölle vorging.
    Spock registrierte mit Genugtuung, daß der Kontakt stabil war.
    Ich befinde mich in Omnes Labyrinth, sendete er. Ich muß mich vorsichtig bewegen, um den Anschein zu wahren, daß ich von den Wachen abgeführt werde. Es gibt zu viele weitere Posten hier, die schnell mißtrauisch würden. Die Turbolifts sind außer Betrieb, augenscheinlich aus Sicherheitsgründen. Sie müssen bleiben, wo Sie sind, selbst wenn es Ihnen gelingt, die Tür zu öffnen.
    Spock fühlte die Weigerung des anderen, den Versuch, sie zu verbergen und nicht zu widersprechen. Es gab ein Geräusch von Schlägen auf einen Körper und den Schmerz, der James ebenso durchzog wie sein Original. Von James übertrug er sich auf Spock. Spock fragte sich jetzt, wie James das fühlen konnte, was Jim zustieß. Bloße Einbildung oder eine Affinität zwischen zwei zu identischen Körpern und Bewußtseinen? Vom ersten Augenblick an hatte James so gefühlt, als ob er an Kirks Stelle gegen Omne gekämpft hätte. Sein Körper war der des Captains geworden. Jetzt bekam Kirk einen Schlag, der ihn taumeln ließ, und James taumelte ebenfalls, ohne daß jemand auf ihn direkt eingewirkt hätte.
    Sie dürfen sich nicht bewegen, dachte Spock intensiv. Bleiben Sie, wo Sie sind und schrauben Sie Ihre Gefühle soweit herunter, daß Sie mich führen können. Ich muß an Ihrer Stelle gehen. Drosseln Sie Ihre Impulse bis auf die bloßen Informationen.
    James gehorchte. Er kämpfte um seine Kontrolle. Es war unbeschreiblich hart für ihn. Er versuchte, sich selbst, sein ganzes Empfinden, ganz zurückzuziehen und nur Zwischenstation zu sein zwischen dem, was von Kirk zu ihm überfloß, und Spock. Er kämpfte und schaffte es, vielleicht besser, als es Spock an seiner Stelle

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