Der Preis der Unsterblichkeit
kann jemand nur so groß sein«, meinte er belustigt. »Danke, Spock.«
»Captain«, sagte der Vulkanier ernst. »Ich war in seinem Bewußtsein bis zum Ende. Sie können sich keine Vorstellung davon machen. Omne ist das Böse, das Finstere. Sein Haß auf Sie, auf James, auf die ganze Galaxis kennt keine Grenzen. Und die Größe dieses Bewußtseins! Es war überwältigend und grauenhaft. Und Omne lebt – in der gleichen Galaxis wie Sie beide.«
»Na schön, Spock«, sagte Kirk. »Sogar auf dem gleichen Planeten. Wir werden von hier verschwinden. James sollte in wenigen Minuten soweit sein, und Sie, Spock, sollten versuchen, einen Kontrollraum zu finden, vielleicht sogar einen Transporterraum.«
»Nicht nötig, Captain. Als ich in Omnes Erinnerungen den Weg zu Ihnen suchte, fand ich den Kontrollraum. Er befindet sich ganz in der Nähe Ihres alten Verstecks. Ich führe Sie.«
Kirk wollte ihm einen Klaps auf den Rücken geben, erinnerte sich jedoch rechtzeitig an die inneren Verletzungen. »Und Omnes Labor?«
»Leider nicht. Bis dahin konnte ich nicht vordringen. Dieses Geheimnis nahm er mit in seinen … Tod. Wissen Sie, daß er niemals glaubte, daß ich ihn besiegen könnte? Er glaubte nicht einmal daran, daß er sterben könnte – selbst als er sich die Kugel in den Kopf jagte.«
»Er ist nicht tot.«
Spock nickte. »Wir müssen dafür sorgen, daß sein zweiter Tod endgültig sein wird.«
Kirk drehte sich wieder zu James und der Romulanerin um. Es konnte ihm nicht entgehen, daß sich etwas zwischen diesen beiden entwickelt hatte. Es war nicht nur medizinisches Interesse der Frau an James, als ihre Hände über dessen Körper glitten. Fast wirkte es wie eine Umarmung. Immer wieder trafen sich ihre Blicke und hafteten aneinander. Kirk stellte sich vor, er wäre an James’ Stelle gewesen – die ganze Zeit über. Würde sie dann jetzt auch ihn so ansehen wie James?
Er zog Spock ein Stück mit sich fort.
»Was da zwischen James und mir ist«, fragte er leise, »was ist es, Spock? Es scheint immer stärker zu werden. Es kommt nicht … durch Sie?«
»Nein«, sagte der Vulkanier entschieden. »Es ist etwas völlig Unbekanntes. Ich vermute eine besondere Art von Resonanz aufgrund der gleichen Struktur Ihrer Körper und Bewußtseine. Vielleicht schwächt sie sich im Lauf der Zeit durch unterschiedliche Erlebnisse ab. Dann allerdings könnte sie wieder stärker werden, wenn Sie beide längere Zeit über zusammen sind und gemeinsame Erlebnisse haben. Es ist verwirrend und vielleicht gefährlich für Sie.«
Kirk sah Spock fragend an. »Verwirrend, ja. Gefährlich?«
»Falls sie fortbesteht, sind Sie für alle Zeiten vollkommen abhängig voneinander. Der eine fühlt den Schmerz und alle anderen Gefühle des anderen. Es könnte zu einem Konflikt kommen – vielleicht mit tödlichem Ausgang.«
»Ich verstehe«, murmelte Kirk. »Auch darüber können wir uns erst später Gedanken machen.«
Er drehte sich um und sah, daß auch James gerade in den Umhang geschlüpft war. Kirk fragte sich, wer von ihnen beiden wohl am lächerlichsten aussah. Jedenfalls war James auf den Beinen.
»Also schön«, sagte der Captain. »Gehen wir. Mr. Spock?«
Spock nickte und führte die kleine Gruppe zum Raum mit den Monitoren, dann zum Kontrollraum, von dem er gesprochen hatte. An der Hauptschaltkonsole blieb er stehen. Spock betrachtete die Kontrollen, erfaßte ihre Bedeutung und erklärte: »Ein Transporter. Fast alle Systeme arbeiten. Wir haben alles, was wir brauchen – außer einem Hinweis auf Omnes Geheimlabor.« Er sah Kirk fragend an. »Immerhin könnten wir von hier aus den Abwehrschirm über dem Planeten abschalten.«
»Dann müssen wir uns sofort zu den Schiffen hinaufbeamen und den Planeten zerstören!« sagte die Romulanerin schnell.
»Den ganzen Planeten?« Kirk sah sie ungläubig an.
»Nichts darf übrig bleiben«, beharrte sie. »Omne und sein Geheimnis wären imstande, die ganze Galaxis in ein Chaos zu stürzen. Nur wir können verhindern, daß wichtigste Angehörige der Sternenvölker, der Föderation, unseres Imperiums oder der Klingonen dupliziert und gehandelt werden, daß Omne die Galaxis erpressen kann.«
»Wir können es verhindern, indem wir Omne finden. Er ist die Wurzel des Übels.«
»Unmöglich. Während wir suchen, kann er uns die Flucht abschneiden. Vielleicht ist er schon jetzt auf dem Weg zu einer Nebenstelle des Kontrollsystems. Nein, Captain. Der ganze Planet muß aus dem Universum gefegt
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