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Der Preis des Verrats (German Edition)

Der Preis des Verrats (German Edition)

Titel: Der Preis des Verrats (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Tentler
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neuen Aufnahmen mitsamt dem vorläufigen gerichtsmedizinischen Bericht zum ersten Opfer. Der Bericht gab an, dass kein Sperma an der Leiche gefunden worden war und sich weder verborgene Fingerabdrücke noch andere DNA-Spuren auf der Haut befanden. Der Killer war vorsichtig gewesen.
    „Erzähl mir von dem ersten Opfer – Allison Murrell“, sagte Reid. „Die aus Middleburg.“
    Mitch streckte sich und knackte mit seinen Fingerknöcheln. „Wie ich dir schon gestern Abend am Telefon gesagt habe, Morehouse und ich sind gestern dort hingefahren, als das Auto gefunden wurde. Wir hatten eine Fahndung nach dem Wagen ausgeschrieben, denn wir hatten inzwischen die Verkaufsbücher von dem Schmuckladen bekommen und konnten sie mit dem Verzeichnis vermisster Personen abgleichen. Wir haben dann mit dem Personal des Weinlokals gesprochen und das Foto des Opfers herumgezeigt. Der Barkeeper dachte, er würde sie wiedererkennen, erinnerte sich aber nicht, ob er sie mit irgendjemandem zusammen gesehen hatte. Alles, was er noch wusste,war, dass sie ihre Cosmopolitans allein getrunken hat. Einige davon. Und nein, es gab da keine Überwachungskameras auf dem Parkplatz oder auf dem Grundstück.“
    „Wie sieht’s mit ihrem Privatleben aus?“
    „Geschieden, wohlhabend. Keine Kinder. Die nächste Angehörige ist ihre Mutter. Wir haben mit ihr gesprochen, aber kaum Informationen erhalten – sie war zu mitgenommen.“ Mitch schüttelte den Kopf. „Sie ist recht betagt und hat die Tochter mittels eines Fotos aus dem Leichenschauhaus identifizieren müssen, weil sie nicht imstande war, persönlich vorbeizukommen.“
    „Was ist mit dem Exmann?“
    „Lebt jetzt in Portland. Er hat ein hieb- und stichfestes Alibi.“
    „Hast du mit dem Chief in Middleburg geredet?“, fragte Reid. „Ed Malcolm?“
    „Ich habe ihn über die Entführung benachrichtigt, aber das Gespräch ging nicht weiter darüber hinaus. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir ein Opfer – ich fand es nicht notwendig, wegen eines Serienkillers, der vielleicht oder vielleicht auch nicht existiert, Alarm zu schlagen.“
    Reid dachte über das zweite Opfer nach. Eine weitere Unbekannte. „Aber das hat sich jetzt geändert.“
    „Ja“, stimmte Mitch zu und sah ausnahmsweise ernst aus. „Übrigens, ich habe hier die Ergebnisse der Personenüberprüfung, die du haben wolltest; die der Angestellten von Caitlyn Cahill. Sie kamen heute Morgen an.“
    Er durchsuchte den unhandlichen, eselsohrigen Stapel Papier in seinem Posteingangskorb. Als er die zusammengeklammerten Dokumente endlich fand, schob er sie Reid zu. „Ich hatte noch keine Gelegenheit, das alles durchzugehen. Aber da ist ein Bogen dabei, den du dir vielleicht anschauen willst.“
    Reid lief im Büro auf und ab, während er die Papiere durchsah. Als er zu dem Blatt kam, das Mitch rot angestrichen hatte, blieb er stehen. „Ich möchte ihn gerne zur Befragung herholen. Heute.“
    „Ich schätze, das heißt, ich muss mich da wieder raus an den Arsch der Welt schleppen?“
    „Es ist dein Fall“, erinnerte ihn Reid.
    „Warum habe ich bloß das Gefühl, dass er es nicht mehr ist?“ Mitch griff sein Jackett von einem Haken an der Tür und schob seine muskulösen Arme in die Ärmel. „Nur damit du es weißt, ich habe vorhin einen Witz gemacht, als ich fragte, ob du draußen in Middleburg gewesen wärst. Wer hätte wissen können, dass ich richtig getippt habe? Warum hast du mir gestern Abend, als ich dich wegen des Autos von Murrell anrief, nicht erzählt, dass du auf dem Weg dorthin warst, um Caitlyn Cahill wiederzusehen?“
    „Gestern Abend ist in ihrem Haus eingebrochen worden. Sie hat Angst bekommen.“
    „Und hat dich angerufen?“ Mitch öffnete die Tür, und Reid folgte ihm hinaus. „Ich sagte ja schon, du begibst dich da auf dünnes Eis.“
    „Es ist nichts passiert.“
    „Enttäuscht?“
    Reid überging die Bemerkung. „Ich glaube, sie schwebt in Gefahr.“
    Ein halbes Dutzend Jugendliche aus der Stadt standen um Gemini, das weißgesichtige Quarter Horse, herum. Caitlyn zeigte ihnen gerade, wie man das Pferd so striegelte, dass sich der Schmutz, der sich während des Ritts angesammelt hatte, löste. Es war später Nachmittag und die letzte Unterrichtsstunde des Tages. Caitlyn erlaubte jedem Schüler, einmal selbst mit der Striegelbürste über das Tier zu streichen. Einige Reitschüler ließen die Streicheleinheit aus und gingen direkt zum Schmutzabbürsten über, aber Caitlyn erklärte ihnen, dass dem

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