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Der Preis des Verrats (German Edition)

Der Preis des Verrats (German Edition)

Titel: Der Preis des Verrats (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Tentler
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beruhigende Wirkung auf Caitlyn aus, aber jetzt war ihr leicht übel. Sie konzentrierte sich auf den Lärm, den die Teenager machten. Sie standen noch immer bei einer der Waschboxen, spritzten Gemini mit dem Wasserschlauch von oben bis unten nass und redeten und lachten dabei. Die Spannung, die sich um sie herum ausbreitete, bemerkten sie nicht.
    „Beginnt bei den Hufen und arbeitet euch dann nach oben“, hörte sie Dennis, einen der Reittherapeuten, zu ihnen sagen. „Das Wasser ist kalt – lasst ihn sich erst daran gewöhnen.“
    „Caitlyn.“ Reid tauchte neben ihr auf. Er griff sie am Ellbogen. „Wo gehst du hin?“
    „Ich … Ich möchte nicht noch einmal Teil der Ermittlungen sein.“ Caitlyn wand sich aus seinem Griff, unfähig, den leicht panischen Ton in ihrer Stimme zu kontrollieren. Sie wusste, sie klang unvernünftig, aber sie konnte sich nicht helfen. „Ich will nicht, dass Leute um mich herum verhaftet werden. Ich möchte nicht daran beteiligt sein.“
    Reid runzelte die Stirn, seine grauen Augen verdunkelten sich. Er kam näher, um sicherzustellen, dass ihr Gespräch vertraulich blieb. „Du willst nicht gewusst haben, dass dieser Kerl ein Vorstrafenregister hat? Was, wenn er derjenige ist, der gestern Abend in deinem Haus war? Ob es dir gefällt oder nicht, die Ermittlung hier ist bereits in vollem Gange.“
    Sie starrte ihn an, versuchte, den Mann vor ihr mit dem, der sie letzte Nacht getröstet hatte, in Einklang zu bringen. Aber alles, was sie in diesem Moment erkennen konnte, war der FBI-Agent, der vor zwei Jahren ihr Leben in Stücke gerissen hatte.
    Und nun geschah es erneut.
    Ein Fahrzeug näherte sich rumpelnd von der Zufahrtsstraße. Die Motorengeräusche dröhnten in Caitlyns Ohren. Ihr sank das Herz, als ein kirschroter Truck mit dem Rambling-Rose-Logo draußen auf dem Hof vorfuhr. Auf seiner Ladefläche standen Leinensäcke mit Tierfutter und weiteren Vorräten. Tierney und Morehouse kamen aus Caitlyns Büro.
    „Das ist er“, sagte Reid. Caitlyn presste eine Hand auf ihren Magen.
    „Manny Ruiz?“, rief Tierney, als er und der andere Agent auf den Transporter zuschritten. Der schwere Motor des Gefährts grollte im Leerlauf. Die Agents hielten ihre Dienstmarken in die Höhe. Manny erstarrte und einige Sekunden lang glaubte Caitlyn, er würde den Gang wieder einlegen und davonrasen.
    „Mr Ruiz, steigen Sie aus dem Fahrzeug.“
    Manny ließ den Kopf hängen, die frühen Falten schienen sich noch tiefer in sein Gesicht zu graben. Seine Schultern sackten nach vorne und er seufzte tief, bevor er den Motor abstellte.
    „Halten Sie Ihre Hände dort, wo ich sie sehen kann!“
    Manny blickte zu Caitlyn. Sie spürte, wie eine Mischung aus Mitleid, Zorn und Verwirrung über sie kam. Langsam stieg der Vorarbeiter aus dem Auto. Als er mit den Agenten sprach, konnte Caitlyn nichts mehr sehen. Tierneys breiter Rücken blockierte ihre Sicht.
    „Was immer er verbrochen hat, mit den Morden hat er nichts zu tun“, wandte sich Caitlyn an Reid, der noch immer neben ihr stand.
    „Du kannst dir da doch gar nicht sicher sein …“
    „Warum? Weil ich nicht wusste, dass mein eigener Bruder ein Killer war?“ Ihr Blick krallte sich an ihm fest; ihr Gesicht fühlte sich heiß an. Reid stemmte die Hände in die Hüften und sah zu Boden.
    „Wo bringt ihr ihn hin?“
    „Aufs Polizeirevier in Middleburg, zur Befragung. Wie ich gesagt habe, wir wollen erst mal nur mit ihm reden.“
    Ein Pferd schnaubte in einer der Boxen und stampfte mit den Hufen. Caitlyn dachte an das Pillenfläschchen von seinem Arzt, das sie am Morgen im Badezimmer gefunden hatte. Sie fragte sich, ob Reid das Medikament brauchte, ob er danach suchte. Aber nun schien nicht der richtige Zeitpunkt, um es zur Sprache zu bringen. Im Moment wirkte Reid stark und entschlossen. Unbesiegbar.
    Tierney gab Reid ein Zeichen, als der jüngere Agent Manny zum Rücksitz des Dienstwagens führte. Manny kletterte hinein und die Tür schloss sich hinter ihm.
    „Ich muss los“, sagte Reid. Sie nickte ausdruckslos.
    Er sah sich nicht um. Caitlyn beobachtete, wie der Wagen davonfuhr, und fühlte sich einsamer als je zuvor.

10. KAPITEL
    Es war nicht Reids Schuld, sagte sich Caitlyn. Sie konnte es nicht ihm vorwerfen, wenn Manny über seine Vergangenheit gelogen hatte und die Geheimnisse, die er für sich behalten hatte, ihn jetzt heimsuchten. Aber Manny war nicht für Aggies Tod verantwortlich und auch nicht für den Einbruch in ihrem Haus. Bestimmt

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