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Der Preis des Verrats (German Edition)

Der Preis des Verrats (German Edition)

Titel: Der Preis des Verrats (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Tentler
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zugleich wie wild in ihrer Brust. War Bliss schon tot? Oder wurde sie genau in diesem Augenblick gefoltert? Caitlyn sah sich in dem dunklen Zimmer um, hörte nur ihren flachen Atem und einen Wecker, der auf dem Nachttisch tickte. Eine schwache Erinnerung tauchte jetzt in einem Winkel ihres Gedächtnisses auf. Eine Erinnerung an Reid, wie er sie ins Bett steckte und auf die Stirn küsste. Er hatte ihr gesagt, alles wäre bald wieder gut. Aber sie empfand es nicht so, sondern verspürte nur eine unvorstellbare Hilflosigkeit.
    Sie konnte nicht einfach weiterschlafen.
    Caitlyn schob die Decken weg, stand auf und tastete sich vorsichtig den kurzen, dunklen Flur entlang, der in das Wohnzimmer des Apartments führte. Eigentlich hatte sie erwartet, Reid auf dem Sofa vorzufinden, schlafend, mit einem der Kissen vom Bett unter den Kopf gestopft. Aber die Couch war leer. Nur eine zerwühlte Wolldecke wies darauf hin, dass jemand da gewesen war. Als ihre Augen sich weiter an die Dunkelheit gewöhnten, erkannte sie seine schlanke Gestalt. Er war in der Küche, lehnte gegen die Arbeitsplatte und hatte den Kopf in seinen Händen vergraben.
    Sie ging zu ihm. „Reid?“
    Seine Haut fühlte sich klamm an, als sie ihn berührte. Die Augen hatte er vor Schmerz geschlossen. Sie sah die dichten schwarzen Wimpern auf seinen Wangen liegen.
    „Reid, bitte antworte mir!“
    „Ich … bin okay.“ Seine Stimme klang kraftlos. „Es sind nur Kopfschmerzen.“
    Caitlyn überlegte, wie lange er sich wohl bereits in diesem Zustand befand. „Wo sind deine Medikamente?“
    „Ich habe sie schon genommen“, sagte er leise. „Geh zurück ins Bett, Caitlyn.“
    „Du musst dich hinlegen.“
    Langsam schob sie ihn zum Sofa, dann setzte sie ihn dort ab. Sobald er sich ausgestreckt hatte, ging sie ins Badezimmer und ließ kaltes Wasser auf einen Waschlappen laufen. Behutsam legte sie das Tuch über Reids Augen, betrachtete seine angespannten Züge. Er schien gegen eine innere Bedrohung anzukämpfen. Sie setzte sich auf den Rand des Sofas, wartete schweigend neben ihm, beobachtete ihn beinahe zwanzig Minuten lang, bis sich sein Körper schließlich ein wenig entspannte. Es verstrich noch einmal eine ganze Weile, dann hob er den Waschlappen von seinen Augen und rieb sich damit übers Gesicht.
    „Besser?“
    Er nickte schwach. „Ja.“
    „Irgendetwas stimmt nicht.“
    Reid sah nicht auf. „Mir geht es gut.“
    „Dir geht es nicht gut“, wandte Caitlyn ein. „Ich habe die Nachricht auf deinem Notizblock gesehen, Reid. Dr. Isrelsens Praxis hat angerufen, wegen irgendwelcher Testresultate.“
    Er schwieg, schluckte dann. „Ich habe etwas Restschmerz, das ist alles. Meine letzte Kernspin-Untersuchung war einwandfrei.“
    „Ich möchte das gerne glauben“, sagte sie leise.
    Reid schaute sie an, sein Blick war glasig und fiebrig. „Glaube es, Caitlyn. Ich möchte nicht, dass du dir jetzt gerade wegen noch irgendetwas anderem Sorgen machst …“
    „Ich mache mir aber Sorgen“, flüsterte sie. „Ich mache mir Sorgen um dich.“
    Er griff nach ihrer gesunden Hand.
    „Es wird schon wieder in Ordnung werden“, versicherte er ihr zum zweiten Mal in dieser Nacht. „Ich habe bloß Kopfschmerzen, das ist alles. Nicht mehr. In wenigen Tagen bin ich zurück im Dienst. Und ich schwöre dir, ich werde diesen Bastard fangen, und wenn es das Letzte ist, was ich tue …“
    „Sag das nicht“, mahnte sie. Es war nur eine Redensart, das wusste sie, aber sein Satz jagte ihr trotzdem Angst ein. „Ruh dich einfach aus, okay?“
    Caitlyn fuhr mit den Fingern durch sein feuchtes Haar. Sein ganzer Körper war heiß, er schwitzte.
    „Komm und leg dich zu mir“, schlug sie vor. „Du bist viel zu groß. Die Couch kann unmöglich bequem für dich sein. Ich möchte nur, dass du etwas Schlaf bekommst.“
    „Caitlyn …“, protestierte er schwach.
    „Lass mich, ich kümmere mich um dich.“ Sie stand auf, wartete, bis er sich von der Couch hochgedrückt hatte. Die Migräne oder was auch immer er gerade durchgemacht hatte, schien verschwunden zu sein. Trotzdem wirkte er matt und erschöpft. Wie lange hatten ihm die Schmerzen zugesetzt, bevor sie ihn gefunden hatte? Eine halbe Stunde? Länger? Als Reid ins Schlafzimmer ging, machte Caitlyn einen Abstecher ins Bad und hielt das feuchte Tuch noch einmal unter kaltes Wasser. Als sie zu ihm kam, lag er rücklings auf der Matratze, noch in Jeans und T-Shirt, der Kleidung, die er bereits am Abend zuvor getragen

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