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Der Prinz der Hölle

Titel: Der Prinz der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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Vogel zum Bremsen des Falls die Schwingen weit öffnete, hob der Luftzug viele Männer von den Füßen und schmetterte sie gegen Felsblöcke, Bäume und in die Feuer. Nur wenigen gelang es, sich aufrechtzuhalten. Einer zog sein Schwert, legte den Kopf zurück und starrte hoch, bereit zu kämpfen.
    Da sah er etwas, das so breit wie eine Schiffsseite zu sein schien, auf ihn herabbrausen, und Krallen von der Größe eines Pferdes streckten sich nach ihm aus. Schreiend schwang er sein nutzloses Schwert. Die Krallen ergriffen ihn und rissen ihn hoch. Er hatte keinen Atem mehr, als er von hoch oben fallengelassen wurde und gegen den Felshang schmetterte.
    »In den Wald!« brüllte Omeron. »In den Wald!«
    Seine Männer überschlugen sich schier, als sie auf die Bäume zurannten, zwischen denen der Vogel sie nicht erreichen konnte.
    »Du-jum!« schrie Omeron und schwenkte wild sein Schwert gegen den Vogel, der unter den Wolken kreiste und sich bereitmachte, erneut herabzustoßen. »Du-jum!«
    »Lord Omeron!« Sadhur stand auf, fasste Omeron am Umhang und zog ihn herunter auf den steinigen Boden. »Wir müssen in den Wald fliehen! Schützt Euch!«
    Sonja folgte den anderen nicht zu den Bäumen, sondern rannte statt dessen quer durch das Lager und wappnete sich gleichzeitig gegen den Luftzug, den der Sturzflug mit sich bringen würde. Sie kauerte sich hinter einen Felshaufen und beobachtete das Ungeheuer. Es schoss über den Berghang herab, um sich auf die Soldaten zu stürzen, die die Sicherheit der Bäume noch nicht erreicht hatten.
    Hilflos beobachteten auch Omeron und Sadhur es, die sich ebenfalls hinter einem Felshaufen – allerdings auf der Sonja gegenüberliegenden Lagerseite – versteckt hatten.
    Der Riesenvogel stieß herab. Äste und Gerten brachen und wurden in einem heftigen Wirbel in die Luft gezogen. Im Wirbelwind seiner eigenen Geschwindigkeit flatterte und kreischte der Vogel heftig, schlug die Krallen in den Boden, zerschmetterte Bäume mit seinen weiten Schwingen und stürzte Felsblöcke um.
    Fluchend kroch Sonja unter einen Bergüberhang und konnte sich dadurch gerade noch vor herabpolterndem Geröll schützen.
    Wieder kreischte das Ungeheuer, wieder flatterte es heftig mit den Schwingen, ehe es sich erneut hoch in die Lüfte schwang.
    . »Was gäbe ich für einen vergifteten Wurfspeer!« brüllte Sadhur über das Tosen des Windes hinweg. »Oder für brennende Pfeile! Oder …«
    »Nichts vermag es aufzuhalten!« unterbrach Omeron ihn. »Welche Werkzeuge der Hölle setzt dieser Hexer gegen uns ein!«
    In diesem Moment waren ein Krachen und Bersten im Wald zu hören und die Schreckensschreie von Männern. Omeron blickte hoch und riss die Augen vor Entsetzen auf. Soldaten stürzten aus dem Wald heraus, doch als sie den Riesenvogel unmittelbar über dem Lager flattern sahen, wichen sie zurück, stolperten und warfen einander um. Der Vogel kreischte, schnellte den Kopf vor, packte einen Mann mit unerbittlichem Schnabel und verschlang ihn.
    Das Krachen und Bersten im Wald wurde lauter, und auch die Schreie gellten durchdringender. Weitere verstörte Gesichter tauchten im Unterholz auf.
    Sonjas Nasenflügel zuckten, fester umklammerte sie den Schwertgriff, da sie neue Gefahr witterte, als der nur von übernatürlichen Sinnen wahrnehmbare Geruch von Zauberei aus dem Wald drang.
    »Verdammte Götter!« fluchte Sadhur. »Verdammte … Lord Omeron! Seht doch!«
    Die Männer suchten Schutz, so gut sie konnten. Auf dem Bauch krochen sie unter dem heftigen Windstoß dahin, während im Wald Bäume wie Halme knickten, als in der Dunkelheit gelbe Augen glühten und etwas heftig Zuckendes im Schuppenpanzer sichtbar wurde.
    »Tarim!« entfuhr es Sonja, sie drückte sich an die Felswand unter dem Überhang.
    Es war eine unvorstellbar große Schlange.
    »Ihr Götter!« wisperte Omeron. Er entsann sich der gelben Augen, des Krachens und Berstens im Wald, der Furcht, die seine Männer des Nachts überwältigt hatte. Er erinnerte sich an das, was der eine Wächter gesehen und was er selbst geglaubt hatte zu sehen.
    Eine Riesenschlange kroch aus dem Wald – gewaltig, mit grauen Schuppen, den -Kopf erhoben, den Rachen weit geöffnet, dass die Zunge, so dick wie der Oberschenkel eines Mannes, zu sehen war.
    »Mitra!«
    Sie kroch ins Lager, während der letzte Mann sich in Sicherheit bringen konnte. Der Vogel bemerkte nun die Schlange. Er kreischte und hob sich flügelschlagend vom Boden. Die Schlange zog sich zusammen, schnellte

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