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Der Prinz der Hölle

Titel: Der Prinz der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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dieser Zauberin aus. Etwas Kaltes, vage Unmenschliches zwar, doch nichts Böses, nichts Bedrohliches.
    »Ich erfuhr, dass ich Euch mein Leben verdanke«, sagte Sonja ruhig.
    »Das stimmt nicht ganz.«
    »Ihr mögt eine Zauberin sein, aber Ihr habt mich vom Bergfieber gerettet, und so schulde ich Euch meine Dankbarkeit.«
    »Eure Wiedergenesung war bereits vorangeschritten, Hyrkanierin, als ich zu Euch kam. Ich beschleunigte sie lediglich durch einen milden Zauber. Ihr habt Euch selbst geheilt, für Euch war ich nichts weiter als ein Katalysator. Und ich tat es nicht allein aus Sorge um Euch, sondern weil ich Fürst Omerons Vertrauen gewinnen wollte.«
    Unwillkürlich grinste Sonja. »Das ist ehrlich, aber es ändert nichts an der Tatsache. Ihr habt mir geholfen, und ich schulde Euch meinen Dank. Ich werde dafür etwas für Euch tun.«
    »Macht Euch deshalb keine Gedanken.«
    »Trotzdem …«
    Sonja hielt inne, als sie Omerons nahende Schritte hörte. Ilura blickte dem Mann entgegen. Sonja drehte sich zu ihm um und nickte.
    »Einige ausgewählte Männer und ich schleichen uns heute Nacht in die Stadt«, erklärte Omeron der Zauberin. »Wir wollen gegen Du-jum kämpfen, soweit wir dazu imstande sind.«
    »Das ist mir inzwischen klar«, antwortete Ilura.
    »Habt noch einmal Dank, dass Ihr meinen Soldaten geholfen habt. Wenn ich etwas für Euch …«
    »Nein. Hört zu, Fürst, und misstraut mir nicht. Bitte überlegt, ob es nicht verfrüht ist, schon jetzt in die Stadt zurückzukehren.«
    »Ich weiß Eure Besorgnis zu würdigen, Ilura, aber meine Männer dürsten nach Rache – und ich ebenfalls. Und wenn Ihr recht hattet, dass Du-jums Vögel uns entdeckten …«
    »Bis morgen, spätestens übermorgen werde ich genug starken Zauber bewirkt haben, um mehr zu erfahren und mehr tun zu können, Lord Omeron.«
    »Wir dürfen nicht warten. Wir müssen so schnell wie möglich handeln. Gewiss versteht Ihr, dass die Kraft der Überraschung auf unserer Seite ist, je früher wir zurückschlagen. Außerdem sterben von Stunde zu Stunde mehr meiner Untertanen unter Du-jums Hand. Ich muss jedes Leben retten, das ich zu retten vermag.«
    »Ich verstehe Euch sehr gut, Fürst Omeron, aber ich fühle auch, dass Ihr ein wenig starrköpfig seid. Ich werde Euch helfen, soweit es in meiner Macht liegt, doch ich brauche ein wenig Zeit. Wenn Ihr nur noch ein bisschen warten …«
    »Ich kann nicht. Und Ihr habt mir bereits sehr geholfen.«
    Sadhur rief aus dem Lager hinter Omeron: »Das Los hat entschieden, mein Lord.«
    »Entschuldigt mich, bitte.« Omeron verneigte sich knapp, drehte sich um und ging zu Sadhur.
    Ilura blickte ihm nach, dann wandte sie sich an Sonja. »Ich hoffe, er bringt sich und seine Männer durch dieses überstürzte Vorgehen nicht in Gefahr.«
    »Ich begleite sie«, sagte Sonja.
    »Seid besonders vorsichtig, Hyrkanierin. Du-jum ist ein ungemein mächtiger Hexer. Er verfügt über viele Zauberkräfte.«
    »Wie ich hörte, besitzt er auch eines Eurer Zaubermittel?« Sonja blickte Ilura fragend an.
    »Nicht meines, sondern eines meines Tempels«, antwortete Ilura ruhig. »Ein Zepter – den heiligen Steinstab Ixcatls.«
    »Ist das der einzige Grund, weshalb Ihr Omeron unterstützt?«
    Die beiden Frauen blickten einander fest und forschend in die Augen.
    Bedächtig antwortete Ilura: »Jede Handlung hat viele Beweggründe, Hyrkanierin. Doch es genügt, wenn Ihr wisst, dass Du-jum dieses Zauberhilfsmittel aus unserem Tempel stahl und ich beabsichtige, es zurückzubringen.«
    »Und Ihr zu diesem Zweck Zauberei benutzt.« Sonja hob eine Braue und schürzte die Lippen. »Tut nicht zu geheimnisvoll vor den Männern hier, Ilura. Ihre Nerven sind bereits zu straff gespannt, und wenn sie reißen, ist nicht vorherzusehen, was sie tun werden.«
    »Das ist mir voll bewusst.«
    »Dann ist es ja gut … Und mein Name ist nicht Hyrkanierin, sondern Rote Sonja.«
    Ilura nickte. »Habt Ihr ordentlich gegessen?«
    »Ein bisschen Suppe, nicht mehr.«
    »Dann esst von meinen Sachen, zur Stärkung.« Aus einem Lederbeutel neben sich holte Ilura eine frische Birne und bot sie Sonja an. »Lasst sie Euch schmecken.«
    Es war eine freundschaftliche Geste. Nach kurzem Zaudern streckte Sonja die Hand danach aus. Ilura war ihr Zögern nicht entgangen.
    »Es ist wirklich nur eine Birne, Sonja. Es steckt keinerlei Zauber in ihr.«
    Sonja nickte und biss in die Birne. Sie war reif und vollfruchtig und schmeckte gut.
    »Noch einmal danke ich Euch,

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