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Der Prinz der Rache: Roman (German Edition)

Der Prinz der Rache: Roman (German Edition)

Titel: Der Prinz der Rache: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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Kauffahrer nachdenklich.
    » Wir würden den verdammten Scholaren eins auswischen. «
    » Natürlich « , rief ein anderer, » wir gründen einen eigenen Orden der Wohltätigkeit, mit unserem Rat Gremm an der Spitze! «
    » Augenblick … « , rief Gremm, aber sein zaghafter Widerspruch ging in der allgemeinen Begeisterung für » seine « kühne Idee unter.
    Als der Abend zu Ende ging, war Esrahil Gremm das gewählte Oberhaupt der Kauffahrergilde der Mildtätigen Hand.

» Ich hätte nicht gedacht, dass dieser Abend so erfolgreich wird « , sagte Vil, als er seinen Onkel zur Tür begleitete.
    Esrahil Gremm blieb stehen. » Viltor, wann wirst du endlich begreifen, dass es nicht gut für uns ist, wenn wir Aufmerksamkeit auf uns ziehen? «
    » Ich glaube hingegen, dass diese Art von Aufmerksamkeit sehr gut für dich sein wird, Onkel. «
    Gremm schüttelte den Kopf. » Unsinn. Es gibt bei uns beiden viel zu viel, das lieber im Verborgenen bleiben sollte. Deshalb halte ich auch nichts davon, dass du in die Große Versammlung willst. «
    » Habe ich denn gesagt, dass ich das vorhabe? « , fragte Vil, aber er dachte bei sich, dass er seinen Onkel vielleicht doch unterschätzte.
    » Viltor, ich bin vielleicht nur ein einfacher Kauffahrer, aber ich erkenne, wenn jemand Ambitionen hat. Du bist deinem Vater ähnlich. Auch er wollte hoch hinaus – und ist tief gefallen. «
    Vils Miene verfinsterte sich. » Du solltest nicht meinen Vater erwähnen, es sei denn, du hast die Namen der Leute, die ihn ins Unglück stürzten. «
    » Hast du schon einmal daran gedacht, dass er selbst daran nicht unbeteiligt war? Er ist schnell aufgestiegen und hat sich dabei Feinde gemacht, so ist es eben in Xelidor. «
    » Namen? «
    » Du stürzt uns alle ins Unglück, Junge. Warum lässt du diese Insel, die du so zu hassen scheinst, nicht einfach hinter dir? Nimm deine Schwester und verlasse Chelos. Du kannst anderswo dein Glück machen. «
    » Glück, Onkel? « , fragte Tiuri, die gerade dazugekommen war. » Unser Glück wurde zerstört, und wir werden die Insel nicht verlassen, bis die Männer, die unsere Eltern und unseren Bruder auf dem Gewissen haben, gerichtet sind. «
    Vil lief es kalt über den Rücken. Er sprach mit Tiuri nie über diese Dinge, und es beschämte ihn, dass sie in dieser Frage sehr viel entschiedener war als er selbst.
    Er verabschiedete seinen Onkel und schloss die Pforte. » Wie haben dir unsere Gäste gefallen, Tiuri? «
    » An der Tafel war es erträglich, aber beim Tee, du meine Güte, was für eine Tratscherei. «
    Vil lächelte. » Ich habe eigentlich auch die männlichen Gäste gemeint. Es waren ein paar Junggesellen unter ihnen. «
    » Oh, wirklich? « , fragte sie spöttisch.
    Er runzelte die Stirn. » Ehrbare Kaufleute aus namhaften Häusern, Tiuri, sie haben mehr verdient als eine spöttische Bemerkung. «
    » Mag sein, aber mehr werden sie von mir nicht bekommen « , erklärte sie und verschwand die Treppe hinauf.
    Vil blieb in der Halle zurück. Seine Schwester war auffallend gut gelaunt. Ihr vierzehnter Geburtstag stand vor der Tür, vielleicht war es deshalb. Er hatte Gibean eine silberne Kette mit einem großen Granatstein für sie besorgen lassen, damit sie endlich über etwas standesgemäßen Schmuck verfügte. Er musste lächeln, als er daran dachte, dass sie die armselige Muschelkette, die er ihr in der Halde geschenkt hatte, immer noch aufhob und manchmal sogar trug. Vielleicht war es die Vorfreude auf diesen Tag, die Tiuri so fröhlich machte, aber Vil hatte den Verdacht, dass es für ihre gute Laune einen anderen Grund gab, einen, der ihm nicht gefallen würde.
    Er ging noch einmal ins Bamaal und bat Peker, das für ihn herausfinden.

Der Frühling war schon beinahe Sommer geworden, als sich Livus Lizet im Zimmer des Marschalls der Wache befand. Er war nervös, denn sein Anliegen stieß auf wenig Gegenliebe, und nun saß er hier, und der Marschall ignorierte ihn mit einer gewissen Hartnäckigkeit. Plötzlich stand er auf und ging ohne ein Wort der Erklärung. Als Lizet sich noch fragte, was das zu bedeuten hatte, trat der Archont ein.
    » Exzellenz! « , rief Lizet und sprang auf.
    Der Archont winkte ab. » Behaltet doch Platz, Hauptmann. Eigentlich bin ich gar nicht hier. Wie ich hörte, habt Ihr erneut um Eure Versetzung gebeten? «
    » Jawohl, Exzellenz. Ich glaube, ich bin für die Geheime Wacht einfach nicht geschaffen. «
    » So? Ich bin anderer Meinung, und ich irre mich selten. Ich verstehe,

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